Judaistik, Hauptfach, Bachelor of Arts (B.A.)


Studiengang Judaistik
Abschluss Bachelor
HF/NF Hauptfach mit einem Nebenfach
Regelstudienzeit 6 Semester
Unterrichtssprache Deutsch
Studienbeginn nur Wintersemester
Bewerbungsfrist siehe Termine und Fristen
Zulassungsmodus unbeschränkt

Infos zum Studium

  • Judaistik: Kultur, Geschichte, Religion, Sprachen des Judentums.

    Gegenstand des Faches Judaistik sind Sprachen, Geschichte, Religion und Kultur der Juden von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aufgrund seiner vielfältigen sprachlichen, geographischen, historischen, religiösen und sozialen Bezüge umfasst das Fach verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen (z.B. Geschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie, Rechtsgeschichte, Kunst usw.) und Fachgebiete (etwa Bibel und Talmud ebenso wie z.B. Soziologie der Diasporagemeinden).

    Durch die Kombination einer philologischen Ausbildung mit der Vermittlung von breiten Grundkenntnissen in jüdischer Geschichte und Kultur sowie vertiefenden Studien in einigen Schwerpunkten legt das Studium der Judaistik die Grundlagen für eine qualifizierte und wissenschaftlich fundierte Beschäftigung mit dem Judentum. Dazu ist die Kenntnis des Hebräischen in seinen unterschiedlichen Sprachstufen von der Bibel bis zum heutigen Hebräisch ebenso unerlässlich wie das Verständnis der spätantiken und frühmittelalterlichen rabbinischen Literatur.

    Das Lehrangebot zielt darauf, die Studierenden mit dem Verlauf der jüdischen Geschichte und Kulturgeschichte bekannt zu machen, Kerntexte der jüdischen Tradition zu erarbeiten und anhand exemplarischer Themen aus diversen Teildisziplinen unterschiedliche Aspekte des Judentums vorzustellen.

  • Die Frankfurter Judaistik zeichnet sich durch ihre Schwerpunkte im Bereich der Kulturgeschichte des europäischen Judentums vom Mittelalter bis in die Neuzeit aus. Um Studierenden früh den Zugang zur aktuellen Forschung zu ermöglichen, werden unterschiedliche methodische Zugängen vorgestellt und im Vorbereitungsseminar zur BA-Arbeit intensiv erarbeitet.

    Weitere Frankfurter Besonderheiten:

    • große Wahlmöglichkeit an zusätzlichen Sprachen des Judentums: Jiddisch, Jüdisch-Spanisch, Litauisch und Arabisch.
    • die Wahlmöglichkeiten Jüdische Religionsphilosophie im Rahmen der Kooperation mit der Martin Buber Professur und der Geschichte und Wirkung des Holocaust im Rahmen der Kooperation mit der Holocaust-Professur und dem Fritz Bauer Institut.
    • Die Studiengangkonzeption sieht die Möglichkeit vor, einen Teil des Studiums im Ausland zu verbringen, wofür die zahlreichen Verbindungen der Frankfurter Lehrenden zu ausländischen Kollegen genutzt werden können
    • Das Pflichtpraktikum kann wahlweise in einer externen Institution oder in einem Forschungsprojekt der Frankfurter Judaistik absolviert werden.
  • Das Bachelorstudium im Fach Judaistik umfasst ein Einführungsmodul, das Grundwissen über das Judentum und seine Geschichte sowie die Grundlagen des judaistischen Arbeitens vermittelt (Ju-B1), Module zum Spracherwerb (Ju-B2, Ju-B3), an Quellen orientierte Module, die die Arbeit mit der jüdischen Traditionsliteratur einüben (Ju-B4, Ju-B5), an historischen Epochen orientierte Module, die sowohl Überblickswissen zur jeweiligen Epoche vermitteln, als auch ausgewählte Quellen und Themen der Epoche exemplarisch behandeln (Ju-B6, Ju-B7, Ju-B8), ein Vertiefungsmodul, in dem unterschiedliche Themen und Epochen behandelt werden (Ju-B9), sowie eine auf die selbstständige Beschäftigung mit einem wissenschaftlichen Thema in der Bachelorarbeit hinführende Veranstaltung, in der die Anwendung unterschiedlicher Methoden auf exemplarische Themen der Judaistik erprobt wird. Wahlpflichtmodule vermitteln weitere Sprachkenntnisse (Jiddisch, Jüdisch-Spanisch, Litauisch, Arabisch), ermöglichen die intensivere Auseinandersetzung mit ausgewählten Quellen und erweitern das Themenfeld um die jüdische Religionsphilosophie und den Holocaust. Bereits im Bachelorstudium wird die für die judaistische Arbeit unerlässliche Fähigkeit der selbstständigen Einarbeitung in eine Fragestellung und die Erschließung der dazu benötigten Sekundärliteratur und Quellen erworben. Ein gemeinsames Projekt oder eine Exkursion im ersten Studienjahr bietet den ersten Anlass, projektorientiert zu arbeiten.

    Das Selbststudium ist mit erheblichem zeitlichem Aufwand verbunden und wird als ein essentieller Bestandteil des Judaistikstudiums betrachtet. Es dient nicht nur der Vor- und Nachbereitung der Veranstaltungen und der Anfertigung der Hausarbeiten, sondern ist für den Erwerb einer zuverlässigen Kenntnis der jüdischen Kulturen und Literaturen, von denen nur ein kleiner Teil durch die in den Veranstaltungen behandelten Themen und Texte abgedeckt werden kann, unerlässlich.

    Weitere Informationen zum Hauptfach Judaistik finden Sie auf der Seite des Fachbereichs.

  • Praktika
    Innerhalb des Studiums findet ein obligatorisches Praktikum statt, das sowohl im im Ausland als auch im Inland absolviert werden kann. Beispiel sind:

    • Museen (z.B. jüdisches Museum in Frankfurt);
    • Bibliotheken (z.B. Judaica-Abteilung in der UB in Frankfurt);
    • Jüdische Schulen (z.B. Lichtigfeldschule in Frankfurt);
    • Medienbereich;
    • Archive;
    • Forschungspraktikum.

    Auslandssemester
    Den Studierenden wird nach dem zweiten Semester des Studiums, nach erfolgreichem Abschluss des Moduls Hebraicum, der Besuch eines Ferienkurses Hebräisch in Israel empfohlen. Studierenden, die das Wahlpflichtmodul Jiddisch belegen, wird darüber hinaus nach dem Abschluss des Wahlpflichtmoduls der Besuch eines Ferienkurs Jiddisch, z.B. an der Tel Aviv University, empfohlen. Des Weiteren ist es ratsam, im Verlauf des Studiums, vorzugsweise nach dem vierten Semester, nach erfolgreichem Abschluss der einführenden Module, für mindestens ein Semester an einer ausländischen Universität, vorzugsweise in Israel, zu studieren. Dafür können die Verbindungen der Johann Wolfgang Goethe-Universität mit ausländischen Universitäten genutzt werden, über die in den Studienfachberatungen Auskunft erteilt wird.
    Auslandsaufenthalte eröffnen Einblicke in andere Hochschulsysteme, ermöglichen die praktischen Fähigkeiten auszubauen, fördern die eigene Flexibilität und Durchsetzungsfähigkeit und bieten die Möglichkeit, Verständnis für kulturelle Verschiedenheiten zu entwickeln. Damit das Potential eines Auslandsaufenthaltes voll ausgeschöpft werden kann und der Auslandsaufenthalt nicht nur ein oberflächlicher Besuch ohne nachhaltige Wirkung bleibt, sollte er gut vorbereitet sein. Allgemeine Informationen erhalten Sie vom "Study abroad"-Team.
  • Judaistik Master of Arts
    Gegenstand des Faches Judaistik ist prinzipiell das Judentum in seiner gesamten kulturellen Entwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart, konkret in seinen vielfältigen geschichtlich gewordenen Erscheinungsformen, seinen Kontinuitäten und Wandlungen (einschließlich seiner Verflechtungen mit anderen Kulturen) in den verschiedenen Epochen und geographischen Räumen einer mehrtausendjährigen Entwicklung. Aufgrund seiner vielfältigen sprachlichen, geographischen, historischen, religiösen und sozialen Bezüge umfasst es verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen (z.B. Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Philosophie und Rechtsgeschichte), wie dies treffend in der hebräischen Bezeichnung "Wissenschaften des Judentums" (Hebräische Universität Jerusalem) zum Ausdruck kommt. Entsprechend interdisziplinär ist das Fach schon von seinem Ansatz her. In idealtypischer Breite umfasst das Spektrum der Fach-Gegenstände daher die Sprachen der Juden ebenso wie ihre – im weitesten Sinne – Literaturen in den diversen Sprachen, Religionsgeschichte und Philosophie ebenso wie Geschichte, Archäologie, Kunstgeschichte, Musik und Film, Ethnologie und Soziologie.

    Um bei dem skizzierten Umfang die Studierbarkeit des Faches zu gewährleisten, muss sich das Studium zunächst auf einige wesentliche Bereiche konzentrieren. Da Judentum bis in die Gegenwart wesentlich durch das rabbinische Judentum der Antike und des Frühen Mittelalters geprägt wurde und auch das sog. säkulare Judentum der Moderne immer stärker an deren Traditionen und Werten anknüpft und sich diese anzuverwandeln sucht, ist die Kenntnis dieser Epoche von grundlegender Bedeutung. Um den Studierenden den Erwerb einer schwerpunktmäßigen Kompetenz zu ermöglichen und somit die Voraussetzungen für je eigene Spezialisierung zu schaffen, soll das Studium der Judaistik darüber hinaus in weitere Aspekte des Judentums einführen. Einen wesentlichen Bezugspunkt bilden dabei auch das moderne und das zeitgenössische Judentum.

    Besonderer Nachdruck gilt in Frankfurt der rabbinischen Hermeneutik in ihren unterschiedlichen Ausprägungen, verschiedenen Bereichen jüdischer Mystik, diversen Aspekten jüdischen Selbst-, Traditions- und Geschichtsverständnisses, insbesondere im Spannungsfeld von Historiographie und Hagiographie, Faktionalität und Literarizität, zwischen Selbstbehauptung und interkulturellem "Dialog". Des Weiteren ist die Frankfurter Judaistik seit Jahren bestrebt, die lange Zeit in der – nicht nur deutschen – Judaistik vernachlässigten Genderaspekte sehr viel stärker zu integrieren und zu akzentuieren. Mit der in Deutschland einmaligen Professur für jüdische Religionsphilosophie (Martin-Buber-Professur), dem Fritz Bauer Institut (Studien- und Dokumentationszentrum zur Geschichte und Wirkung des Holocaust) sowie Lehrveranstaltungen zu jüdischen Themen in anderen Fächern, insbesondere der Geschichtswissenschaft, bieten sich den Studierenden Möglichkeiten zur Wahrnehmung zusätzlicher interdisziplinär verorteter Angebote.

    Weitere Informationen zu dem Studiengang Master of Arts Judaistik finden Sie hier.

Bewerbung und Studienordnung

Beratungsstellen

Entscheidungshilfen

  • Weiterbildung
    Der Bachelorstudiengang Judaistik vermittelt eine umfassende wissenschaftliche Grundausbildung und formt so eine adäquate Basis für einen konsekutiven wissenschaftlichen Masterstudiengang Judaistik, oder verwandte Masterstudiengänge im In- und Ausland. Durch die Möglichkeit, sich schon früh im Studium auch mit den Methoden und Fragestellungen der Wissenschaft zu beschäftigen, eröffnet er verschiedene Wege, sich akademisch weiterzubilden. Gleichzeitig bietet er – insbesondere durch das Praktikum – eine erste berufsbildende Qualifikation, die durch ein Aufbaustudium oder eine Weiterbildung etwa im Bibliotheks- oder Archivdienst professionalisiert werden kann.


    Tätigkeitsfelder
    Absolvent*innen arbeiten in Bereichen, in denen sie das im Studium erworbene Wissen über das Judentum weitergeben können, etwa in Museen (Führungen, Konzeption von Ausstellungen zum Judentum, Mitarbeit an Ausstellungskatalogen) oder in Einrichtungen der Erwachsenenbildung, aber auch in Verlagen, Presse, Rundfunk, Fernsehen, wo sie Recherchen zu Kultur und Religion des Judentums übernehmen, Texte zum Judentum lektorieren, oder ihre Sprachkenntnisse im Bereich des Nahost-Journalismus einsetzen. Das Studium kann auch als Einstieg in Tätigkeiten in Bibliotheken (etwa Katalogisierung und Einordnung hebräischschriftlicher Werke) und wissenschaftlichen Archiven dienen. 

    Einen Überblick über mögliche Berufsbilder und Tätigkeitsfelder sowie Interviews mit Alumni der Goethe-Universität bietet Ihnen auch die Seite "Was werden?" des Career Service.

  • Die Goethe-Universität bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen für Studieninteressierte an, die bei der Studienwahl Ihnen bei der Studienwahl helfen. Interessierten dieses Studiengangs kann der Besuch folgender Veranstaltungen bei der Entscheidung helfen:

  • Wenn Sie sich für den Studiengang Judaistik interessieren, sich aber noch nicht gänzlich sicher sind in ihrer Wahl, wären möglicherweise folgende Studiengänge auch für Sie interessant: