Geschichte – Frankfurter Sinologie heute

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Nach der Emeritierung von Chang Tsung-tung im Jahr 1999 begann eine Phase der Neuorientierung der Frankfurter Sinologie. Nachdem die Professur zunächst vertreten worden war, wurde im Oktober 2001 Dorothea Wippermann (Trier) auf die Professur berufen. Inhaltlich wurde das Fach neu ausgerichtet, mit einem stärkeren Fokus auf das China der Gegenwart. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in Forschung und Lehre mit anderen Fächern der Universität wurde verstärkt, und Kooperationsbeziehungen mit chinesischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen ins Leben gerufen. Gleichzeitig wurde eine stärkere Einbeziehung der infrastrukturellen, kulturellen und wirtschaftlichen Standortbedingungen der Stadt Frankfurt und Umgebung in die Wege geleitet. Die Verknüpfung der China-Studien mit der Frankfurter Bürgergesellschaft war schon Ziel von Richard Wilhelm gewesen und sollte nun auf neuer Grundlage und mit modernen Konzepten fortgeführt werden. Das war auch die Grundlage für die Wiederbelebung des China-Instituts im Jahr 2006.

Bereits im Jahr 2002 hatte der Fachbereich eine Juniorprofessur eingerichtet, die Ende des Jahres 2002 durch Natascha Gentz besetzt wurde. Die inneruniversitäre Verknüpfung wurde durch die Einrichtung des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienstudien (IZO) im Jahr 2004 mit seinen vielfältigen Aktivitäten in Forschung und Lehre, an dem die Frankfurter Sinologie einen maßgeblichen Anteil hat, auf eine neue Grundlage gestellt. Nachdem Natascha Gentz im Jahr 2006 einen Ruf an die Universität Edinburgh enthalten hatte, trat Elisabeth Kaske im Wintersemester des Jahres ihre Nachfolge an. Im Wintersemester 2007 wurde schließlich Iwo Amelung auf die neu geschaffene Professur für Kultur und Geschichte Chinas berufen. Seine Hauptarbeitsgebiete sind die chinesischen Wissenskulturen, Wissenschaftsgeschichte Chinas sowie die Geschichte der Qing- und der Republikzeit.

Nachdem Elisabeth Kaske einen Ruf an die Carnegie- Mellon Universität in Pittsburgh angenommen hatte, konnte die Juniorprofessur im Sommer 2012 mit der in Princeton promovierten Literaturwissenschaftlerin Yang Zhiyi besetzt werden. Diese Professur ist in der Zwischenzeit entfristet worden. Zusätzliche Impulse enthält die Frankfurter China-Wissenschaft durch eine im Fachbereich 03 angesiedelte politologische Professur zu den Regionalstudien Ostasiens mit dem Schwerpunkt Chinas, für die Heike Holbig gewonnen werden konnte.