Abgeschlossene Forschungsprojekte


Aufbau des Heimat-Museums in Filia auf der griechischen Insel Lesbos

Dr. Ulrike Krasberg  

Vorgehen

Nach zwei Vorbereitungsseminaren zu Museologie („Die Sprache der Dinge“ im SoSe 2016 und WiSe 2016/17) arbeitete eine Gruppe Studierender am Aufbau eines Heimatmuseums in Filia. Nach der Katalogisierung aller Objekte wurde eine Ausstellungskonzeption erarbeitet, die sich sowohl an Neil MacGregors „Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten“ als auch an Orhan Pamuks „Museum der Unschuld“ orientiert. Für die Ausstellung wurden kleine Geschichten und Berichte von besonderen Traditionen im Dorf gesammelt, aufgeschrieben und als Handout den Besuchern zur Verfügung gestellt. Neben älteren Dorfbewohnern halfen auch Schülerinnen und Schüler aus der Realschule von Filia beim Geschichten Sammeln mit.

Abschlussbericht Zusammenfassung

Mit dem WS 2019/20 ist das achtsemestrige Forschungsprojekt der U3L „Museum Filia“ beendet. Die von Studierenden mit den Objekten des Museums aufgebaute Dauerausstellung kann nun für Besucher eröffnet werden. Weitere Arbeiten an Museum und Ausstellung hat die Realschule in Filia übernommen, die das Museum als „außerschulischen Lernort“ in ihr Unterrichtscurriculum für das Fach „Heimatkunde“ aufgenommen hat.


Die Museum-Filia-Gruppe hat eine Homepage für das Museum eingerichtet, die seit April 2020 online steht und unter www.museum-filia.com zu finden ist. Dort werden nicht nur Objekte der Sammlung und Themen der Ausstellung vorgestellt, sondern auch das Forschungsprojekt wie es sich zwischen Dorfbewohner*innen und Studierenden entwickelt hat. Außerdem finden sich Geschichten (oral history) über den Lebensalltag im Dorf in den letzten 100 Jahren, Einblicke in Sitten und Gebräuche und das Dorfleben heute. Der Historiker Dr. Strati Anagnostou konnte gewonnen werden, aus seiner Forschungsarbeit Beiträge über die Epoche des Übergangs vom Osmanischen Reich zum griechischen Nationalstaat auf der Insel für die Museums-Homepage zur Verfügung zu stellen. All diese Themen sind auch in der Ausstellung zu finden.


Politische Bildung im Alter

Prof. Dr. Eike Hennig

 

Fragestellung

Eine qualitative Untersuchung über politische Orientierung und Aktivitäten, Parteibindung und Wahlverhalten und ihre biografische Verankerung bei Studierenden der U3L zwischen 60 und 81 Jahren.

Methodisches Vorgehen

In Leitfadeninterviews wurden Studierende der U3L durch die Projektteilnehmer/innen der U3L zu ihrer politischen Orientierung befragt, um Meinungsbildungsprozesse und politische Aktivitäten im Alter zu erforschen.

Laufzeit

SS 14 bis SS 16

Veröffentlichung

Die Ergebnisse aus diesem Forschungsprojekt unter der Leitung Prof. Eike Hennig in Zusammenarbeit mit U3L-Studierenden sind als Buch erschienen unter dem Titel:

"Politische Bildung im Alter. Wir waren ein bisschen wilder und sind jetzt altersmilde geworden". Schwalbach/Ts 2016

Informationen des Verlags


Besuche in Filia – Kulturwissenschaftliche Feldforschung in einem Bergdorf auf Lesbos

Dr. Ulrike Krasberg

Fragegestellung und Ablauf

Das Forschungsprojekt wurde vorbereitet im Rahmen zweier Seminare "Griechenland heute - ethnologische Einblicke und "Einführung in die Theorie und Praxis ethnologischer Forschung am Beispiel Griechenlands" (SS 14 und WS 14/15). Diese Seminare mündete in eine zehntägige Feldforschungsexkursion nach Filia, einem Dorf auf der griechischen Insel Lesbos, während der dortigen Osterzeit.

Ein Schwerpunkt bildete das Thema "Sitten und Bräuche des orthodoxen Osterfestes". Darüber hinaus gingen die Exkursionsteilnehmer/innen während ihres Aufenthaltes in Filia weiteren eigenen Fragestellungen nach.  

Methodisches Vorgehen

Mittels teilnehmender Beobachtung und der Sichtung ethnografischer Objekte wurden Einblicke in das dörfliche Leben gewonnen. Daraus entstand eine Aufsatzsammlung zu unterschiedlichen Themen und Beobachtungen des dörflichen Lebens in Filia.

Laufzeit

SS 14 bis SS 15

Veröffentlichung

Krasberg, Ulrike (Hrsg.): Kali anástasi. Kulturwissenschaftliche Exkursion ins österliche Griechenland von Studierenden der Universität des 3. Lebensalter. U3L-Reihe: Forschung und Projekte Nr. 5, 2015


Bildungsverläufe an der Universität des 3. Lebensalters - eine Langzeitstudie

Prof. Dr. Günther Böhme. Mitarbeit: Dr. Frank-Olaf Brauerhoch, Silvia Dabo-Cruz

Fragestellung

Die Entwicklung des Studierverhaltens wurde bei einer Gruppe von Teilnehmerinnen und Teilnehmern über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet und dargestellt.

Es lag die Annahme zugrunde, dass sich Bildungsbedürfnisse altersabhängig verändern und sich drei Altersphasen – der ältere, der alternde, der alte Mensch – zuordnen lassen (Böhme)

Vorgehen

Bildungstagebücher (Fragebogen, der fortlaufend auszufüllen ist) von ca. 100 Studierenden wurden über einen Zeitraum von 10 Jahren ausgewertet und dokumentiert.

Veröffentlichung

Günther Böhme, Frank-Olaf Brauerhoch, Silvia Dabo-Cruz: Lust an der Bildung: Resultate eines gerontologischen Projekts zu Studienverläufen im dritten Lebensalter. Idstein 2010