Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreisträgerin 2006

Rolle des CD95-Signalsystems im Nervensystem

Die Medizinerin Dr. Ana Martin-Villalba wurde 2006 mit dem erstmals vergebenen Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Nachwuchspreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert und wird gemeinsam mit dem renommierten Paul Ehrlich und Ludwig Darmstaedter-Preis am 14. März, dem Geburtstag von Paul Ehrlich, in der Frankfurter Paulskirche überreicht.

Ana Martin-Villalba erhält den Preis für ihre „grundlegenden und international viel beachteten Beiträge zur Rolle des CD95-Signalsystems für physiologische und pathophysiologische Prozesse im Nervensystem“, so die Begründung des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung. Unter anderem konnte Ana Martin-Villalba zeigen, dass die Blockade dieses Signalsystems bei Mäusen die Regeneration im Rückenmark nach einer Querschnittsverletzung mit großer Effizienz fördert. Im Tierversuch bedeutete dies, dass querschnittgelähmte Mäuse die Hinterbeine nach vier Wochen Behandlungsdauer wieder bewegen konnten, während unbehandelte Mäuse gelähmt blieben (Nature Medicine 2004, 10 (4), 389-395). Damit gelang Ana Martin-Villalba nicht nur die Aufklärung eines bedeutenden Signaltransduktionsweges. Ihre Entdeckung, dass dessen Stimulierung die Regeneration von geschädigtem Nervengewebe anregt, ist darüber hinaus von großem medizinischem Interesse – zum Beispiel für das weitere Schicksal von Schlaganfallpatienten sowie Patienten mit Querschnittslähmungen. Voraussetzung für den Erfolg der Arbeiten war eine Kombination von Untersuchungen am Organismus und in Zellkultur sowie biochemische und molekulargenetische Analysen.

Die Spanierin Ana Martin-Villalba studierte Medizin an der Universität Murcia/Spanien, arbeitete dann am Universitätskrankenhaus Wien/Österreich und setzte ihre Studien in Leeds/Großbritannien im Rahmen des Erasmus-Programmes fort. Während ihrer Promotion an der Universität Heidelberg war Ana Martin-Villalba Mitglied des Graduiertenkollegs „Molekulare und zelluläre Neurobiologie“. Sie beschäftigte sich darin mit dem Signalweg bei der Ischaemie (Sauerstoffunterversorgung)-induzierten Apoptose im Säugerhirn und konnte bereits wichtige neue Erkenntnisse zur Rolle bestimmter Gene sowie der Apoptose (zelleigenes Selbstmordprogramm) für den neuronalen Zelltod beim Schlaganfall gewinnen. Nach der Promotion arbeitete Ana Martin-Villalba zunächst als Assistenzärztin für Neurologie an der Universitätsklinik Heidelberg und dann als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Heidelberger Institut für Physiologie und Pathophysiologie. Seit 1999 ist sie als Nachwuchsgruppenleiterin im Deutschen Krebsforschungszentrum in der Abteilung für Immungenetik (Leitung Prof. Dr. Peter Krammer) tätig.

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