Wirksamkeit von multimodal-mehrsprachigem Input für das fremdsprachliche Textverstehen bei ein- und mehrsprachigen Schülerinnen und Schülern in der Grundschule (Prof. Dr. Daniela Elsner, Prof. Dr. Ilonca Hardy, Dr. Astrid Jurecka)

Dieses Projekt setzt es sich zum Ziel, die Potenziale gesellschaftlicher und individueller Mehrsprachigkeit durch eine mehrsprachige und multimodale Lernumgebung im besten Maße auszuschöpfen. Dazu soll die Bedeutung von multimodalem (auditiv und visuell-schriftlich) und mehrsprachigem Input für das Verstehen von Texten in der Fremdsprache Englisch bei plurilingualen und monolingualen Grundschulkindern untersucht werden. Dabei wird angenommen, dass das kombinierte und simultane Angebot von Hör- und Lesetexten in der Fremdsprache Englisch sowie in weiteren vorgelernten Sprachen der Schüler zu einer erhöhten Verstehensleistung in der Fremdsprache Englisch führt. Insbesondere mehrsprachige Lerner sollten durch den multimodalen Zugang zu Texten in mehr als einer Sprache in der Lage sein, ihre besonderen Sprachlernerfahrungen in Form einer erhöhten metalinguistischen Bewusstheit für die Einschätzung grammatikalischer Phänomene und die Erschließung von Lexik und Semantik bei der Informationsentnahme von Texten in der Fremdsprache Englisch in besonderem Maße nutzen können. Bislang werden Lernern im Fremdsprachenunterricht der Grundschule jedoch Texte vornehmlich auditiv und ausschließlich in der Zielsprache (Englisch) zur Verfügung gestellt. Lerner können somit weder Vergleiche zwischen der phonologischen und graphemischen Ebene des ihnen zur Verfügung gestellten Inputs in der englischen Sprache ziehen, noch können sie Vergleiche zwischen ihren vorgelernten Sprachen und der Zielsprache anstellen und damit ihre besonderen Fähigkeiten im Sinne einer metalinguistischen Bewusstheit in vollem Ausmaß anwenden. Konkret sollen in der Studie 440 ein- und mehrsprachige Kinder (mit deutscher, russischer oder türkischer Erstsprache) in einem experimentellen Kontrollgruppendesign unter Variation des Faktors Sprachinput hinsichtlich ihres Textverständnisses und ihrer Lautlesekompetenz in der Fremdsprache Englisch getestet werden.  Dazu werden die Inputbedingungen (Anzahl der zur Verfügung gestellten Sprachen sowie Inputkanal auditiv bzw. visuell) in den Experimentalgruppen variiert. Zusätzlich soll in einem Prä-Post-Design überprüft werden, ob die Arbeit mit den multimodal-mehrsprachigen Materialien einen Einfluss auf die metalinguistische Bewusstheit der Schülerinnen und Schüler hat. Die Ergebnisse der hier beantragten Studie geben Aufschluss über die Wirksamkeit multimodaler und mehrsprachiger Unterrichtsmaterialien im Kontext der schulischen Zweit- bzw. Drittsprachenaneignung und lassen didaktische Implikationen zur Nutzung solcher im (Fremd-) Sprachenunterricht der Grundschule zu.

Laufzeit: ab August 2013

Finanzierung beantragt beim BMBF im Januar 2013

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Daniela Elsner, Prof. Dr. Ilonca Hardy, Prof. Dr. Astrid Jurecka