Wintersemester 1967/68

Hans Erich Nossack

Ist Poesie lehrbar?

Teilweise publiziert in Die Welt, 10. Februar 1968, sowie in Zwanzig. Jahrbuch der Freien Akademie der Künste in Hamburg, 1968.

Hans Erich Nossak unterzieht nicht nur den Begriff der Poetik einer kritischen Re-Lektüre, er befragt ebenso die Institution der Poetik-Vorlesungen auf die Möglichkeiten ihres Gelingens.


Sommersemester 1967

Wolfgang Hildesheimer

Prosa des Absurden

Publiziert in Interpretationen: James Joyce, Georg Büchner. Zwei Frankfurter Vorlesungen. Frankfurt/M. 1969.

Mit dem Begriff des Absurden nähert sich der Dramatiker Wolfgang Hildesheimer der historischen wie dramatischen Intangibilität des Realen und erklärt, warum das Absurde zuweilen weniger verstört, als das dezidiert Sinnhafte.


Wintersemester 1966/67

Reinhard Baumgart 

Aus sichten des Romans

Publiziert unter dem Titel Aussichten des Romans oder Hat Literatur Zukunft? Neuwied u. a. 1968.

Reinhard Baumgart untersucht die Geschichte des realistischen Erzählens und erforscht, wie filmische Erzählweisen den Realismus verändern. Er entwirft dabei eine Poetik des dokumentarischen Romans.


Wintersemester 1964/65

Hans Magnus Enzensberger

Spielen Schriftsteller eine Rolle?

Publiziert als Teil von Scharmützel und Scholien. Über Literatur, 2009 Frankfurt/M.

In seinen Vorlesungen geht Hans Magnus Enzensberger den Zusammenhängen von Literatur und Literaturwissenschaft nach und nimmt mit weitsichtigem Blick die Entwicklungen des Literatur(-wissenschaftlichen) Betriebs in den Blick.


Sommersemester 1964

Heinrich Böll             

Zur Ästhetik des Humanen in der Literatur

Publiziert unter dem Titel Frankfurter Vorlesungen. Köln 1966.

„Obwohl als einzelner schreibend, […] habe ich mich nie als einzelnen empfunden, sondern als Gebundenen. Gebunden an Zeit und Zeitgenossenschaft, an das von einer Generation Erlebte, Erfahrene, Gesehene und Gehörte, das autobiographisch nur selten annähernd bezeichnend genug gewesen ist, um in Sprache gefaßt zu werden […].“


Sommersemester 1963

Helmut Heißenbüttel

Grundbegriffe einer Poetik im 20. Jahrhundert

Publiziert in Über Literatur. Aufsätze und Frankfurter Vorlesungen. Olten u. a. 1966.

Ausgehend von einem Leserbrief zu einem seiner Gedichte, begibt sich Helmut Heißenbüttel auf die Spuren der zahlreichen Brüche zwischen Sprache, Text und Leser im 20. Jahrhundert.


Sommersemester 1961

Absage von Rudolf Alexander Schröder

Stattdessen: Einzelvorträge

  • Pierre Bertaux : Eine Theorie des Poetischen
  • Yves Bonnefoy : Rimbaud et la fonction de la poésie
  • Cecil Day Lewis : Poetry and Translation & Poetry and Reading
  • Mattias Braun : Die Wirklichkeit auf dem Theater

Nicht publiziert


Wintersemester 1960/61

Karl Krolow               

Fragen zeitgenössischer Dichtung

Publiziert unter dem Titel Aspekte zeitgenössischer deutscher Lyrik. Gütersloh 1961.

Karl Krolow entwirft ein Panorama deutscher Nachkriegslyrik und zeichnet deren veränderte Perspektiven auf Liebe, Politik und Natur sowie tiefe Skepsis gegenüber Ansprüchen auf Subjektivität nach.


Sommersemester 1960

Marie Luise Kaschnitz           

Gestalten der europäischen Dichtung von Shakespeare bis Beckett

Publiziert als Teil von Zwischen immer und Nie. Gestalten und Themen der Dichtung. Frankfurt/M. 1971.

Marie Luise Kaschnitz spricht in Frankfurt, wo sie die Bombenangriffe der Alliierten miterlebte,  vom Schmerz und beschriebt, wie die Dichtung immer wieder Wege aus dem Verstummen findet.


Wintersemester 1959/60

Ingeborg Bachmann

Fragen zeitgenössischer Dichtung

Publiziert unter dem Titel Probleme zeitgenössischer Dichtung. München 1980.

Ingeborg Bachmann unterzieht einer Sprache der Kritik, der alte Ideologien und falsche Überzeugungen noch immer eingeschrieben ist und die ein in-Worte-fassen der Gegenwart schier unmöglich macht. Bachmanns Poetik-Vorlesungen sind ein Schritt ins Ungewisse und begründen ein literarisch hybrides Genre zwischen Produktion und Reflexion.