Sommersemester 1995
Wolfgang Hilbig
Abriß der Kritik
Publiziert unter dem Titel Abriß der Kritik. Frankfurt/M. 1995.
Wolfgang Hilbig folgt den Spuren der Kritik im Sinne Adornos und zeigt auf, wie diese zum Modus vivendi verklärt wird und wo sie selbst einer Kritik bedarf.
Wintersemester 1994/95
Bodo Kirchhoff
Legenden um den eigenen Körper
Publiziert unter dem Titel Legenden um den eigenen Körper. Frankfurt/M. 1995.
In Bodo Krichhoffs Vorlesungen geht es „um Körper und Schrift, um die Spannungen zwischen Soma und Sema“ und darum, „daß jedes Wort im Grunde ein Abtasten des Körpers ist“.
Wintersemester 1993/94
Oskar Pastior
Das Unding an sich
Publiziert unter dem Titel Das Unding an sich. Frankfurt/M. 1994.
Oskar Pastior seziert messerscharf Schreibverfahren und die aus ihnen abgeleiteten poetischen Umgangsformen, Fertigkeiten und Fähigkeiten.
Sommersemester 1993
Einzelvorträge:
Das Fremde im Eigenen, das Eigene im Fremden: Erfahrungen mit der Muttersprache im doppelten Exil
Klaus Hensel, Die Aufgabe von Buch-Haltung. Sprachbilanz in einer demoralisierten Welt
Franz Hodjak, Der sanfte Zwang in einer sanften Gegend. Identitätsprobleme und Schreiben unter Zensur
Richard Wagner, Die Bedeutung der Ränder oder Vom Inneren zum Äußeren und wieder zurück
Werner Söllner, Die Entstehung der Wahrheit im Kaleidoskop
Nicht publiziert.
Wintersemester 1992/93
Dieter Kühn
Mein Lebensroman. Skizzen zum Modell einer Autobiographie
Dieter Kühn, der neben seiner Prosa, wie für seine vielgelobten Übertragungen aus dem Mittelhochdeutschen bekannt ist, geht dem Modell der Autorschaft zwischen Historie und Fiktion mit detektivischem Blick nach.
Nicht publiziert.
Sommersemester 1992
Walter Jens
Arbeit mit Mythen
Publiziert unter dem Titel Mythen der Dichter. Modelle und Variationen. Vier Diskurse. München 1993.
Walter Jens lotet aus, woher die immer gleichen Mythen stets aufs neue Kraft beziehen und was uns an ihnen so fasziniert: Bei Odysseus das Doppelgesicht des Intellektuellen, bei Antigone und Elektra ihr Aufstand gegen das verteufelt Humane, bei Don Juan der Dämon und Schwerenöter, bei Hamlet das Genie der Poeten.
Wintersemester 1990/91
Karl Dedecius
Poetik der Polen
Publiziert unter dem Titel Poetik der Polen. Frankfurt/M. 1992.
Karl Dedecius wirft einen kenntnisreichen Blick auf unsere Nachbarn und deren ganz eigene Poetik zwischen Unterdrückung und Unabhängigkeit.
Sommersemester 1990
Hans Christoph Buch
Die Nähe und die Ferne. Bausteine zu einer Poetik des kolonialen Blicks
Publiziert unter dem Titel Die Nähe und die Ferne. Bausteine zu einer Poetik des kolonialen Blicks. Frankfurt/M. 1991.
Hans Christoph Buch stellt in seinen Vorlesungen die Poetik einer politisch engagierten Literatur ins Zentrum seiner Überlegungen, die sich den Spannungen postkolonialer Gesellschaften stellt und diese poetisch verdichtet.
Wintersemester 1989/90
Günter Grass
Schreiben nach Auschwitz
Publiziert unter dem Titel Schreiben nach Auschwitz. Frankfurt/M. 1990.
„Ein Schriftsteller, aufgefordert von sich, also von seiner Arbeit, zu berichten, müßte sich in ironische, alles verkleinernde Distanz verflüchtigen, wollte er jenen Zeitraum meiden, der ihn belastet, geprägt, (bei allem Ortswechsel) zwischen Widersprüchen seßhaft, im Irrtum gefangengehalten und zum Zeugen gemacht hat. Indem ich diesen Vortrag unter den Titel „Schreiben nach Auschwitz“ gestellt habe und nun einen Anfang suche, weiß ich, daß mir das Ungenügen vorgeschrieben ist. Mein Thema überfordert. Dennoch sei der Versuch gewagt“
Sommersemester 1989
Jurek Becker
Warnung vor dem Schriftsteller
Publiziert unter dem Titel Warnung vor dem Schriftsteller. Frankfurt/M. 1990.
Jurek Becker vergleicht die Literatur und die Bedingungen ihrer Entstehung in BRD und DDR, den Einfluss von Kritik und Zensur und zeigt, warum der literarische Text suspekt bleiben muss.