Untersuchung des spätaugusteischen Stützpunktes in Lahnau-Waldgirmes

Antragsteller: Dr. G. Rasbach, Römisch-Germanische Kommission Frankfurt

Förderung: DFG seit 1999

Pollenanalytische Untersuchungen: Dr. Astrid Stobbe


 

Seit 1993 erforscht die Römisch-Germanische Kommission in Waldgirmes (seit 1999 gefördert durch die DFG) eine der ältesten römischen Stadtgründungen rechts des Rheins. Dabei handelt es sich nicht um eine militärische, sondern um eine rein zivile Anlage von rund 8 ha Größe. Die Stadt wurde noch während ihrer Gründungsphase - bedingt durch die Niederlage der Römer 9 n. Chr. ("Schlacht im Teutoburger Wald") - wieder aufgegeben. Bedeutungsvoll ist, dass die Römer hier versucht hatten, in germanischen Gebieten östlich des Rheins eine römische Verwaltung aufzubauen. Im Laufe der archäologischen Untersuchungen wurden 2 Brunnen ergraben. Die pollenanalytische Untersuchung der organischen Reste des 2005 gegrabenen, 8 m tiefen Brunnens zeigt, dass um die Stadt Äcker und Weiden verbreitet waren. Überraschend war der Nachweis von Anispollen in den Brunnensedimenten, die für traditionelle römische Gärten mitten in Germanien sprechen.

 

Abb. 1: Geschichtet abgelagerte Sedimente im Brunnenschacht.

 

http://www.dainst.org/de/project/waldgirmes?ft=all