Panel 2: Norm – Text – Vernunft

Panelleitung: Abbas Poya (Erlangen)

Das Spannungsverhältnis zwischen islamisch-normativen Textvorgaben und den auf der Vernunft beruhenden Erkenntnissen kann als eine Möglichkeit der Dynamik, Vielfalt und Flexibilität in der islamischen Normenlehre angesehen werden. Gleichzeitig wurde seit jeher über die Frage diskutiert, wo und wie die Grenzen dieses nicht immer einfachen Verhältnisses festzulegen sind. Ziel des Panels ist es, aktuelle Forschungsergebnisse zu diesem Themenkomplex vorzustellen. Dabei sollen rechtshistorische, rechttheoretische und theologische Ansätze eruiert werden, die das Verhältnis zwischen Text und Vernunft in der islamischen Normenfindung besprechen.

Referenten

Farid Suleiman (Erlangen)
muḥkam/mutašābih: Eine Untersuchung zur Verhältnisbestimmung zwischen Vernunft und Offenbarung mit speziellem Fokus auf die Ansichten von Ibn Taymiyya (gest. 1328)

Rana Alsoufi (Erlangen)
Limits of Analogy (qiyās) in the Islamic Legal Theory

Abbas Poya (Erlangen)
Das Konzept maṣlaḥa bei al-Ġazālī (1058-1111): Die Grenzen religiös-normativer Ordnungen