Panel 3: Islamische politische Theologie im Wandel

Panelleitung: Ahmed Abd-Elsalam, Münster/Mahmoud Bassiouni, Frankfurt

Die Ereignisse des „arabischen Frühlings“ haben die Frage nach den Quellen und legitimen Formen der politischen Herrschaft wieder auf eindrucksvolle Weise in den Mittelpunkt muslimischer Mehrheitsgesellschaften gerückt. Was als gesellschaftlicher Aufstand gegen despotische und autoritäre Regime begann und bei vielen Menschen die Hoffnung auf einen demokratischen Wandel erweckte, symbolisiert für andere mittlerweile lediglich die Rückkehr zu neuen Formen des Autoritarismus. Angesichts der neuen Relevanz, die dem Islam in der politischen Öffentlichkeit zukommt, möchte sich das Panel mit der Rolle der islamischen politischen Theologie beschäftigen und einige Fragen aufwerfen, die es im Lichte der jüngsten politischen Entwicklungen zu reflektieren gilt, wie:

  • Zu welchen Zwecken werden theologische Konzepte in politischen Diskursen verwendet?
  • Dienen diese lediglich der Herrschaftslegitimierung oder lassen sich auch Ansätze einer herrschaftskritischen islamischen politischen Theologie erkennen?
  • Welche Aussagen lassen sich aus Sicht der islamischen politischen Theologie zu Themen wie politische Unterdrückung oder Demütigung treffen?
  • Welchen Beitrag kann die islamische politische Theologie zum demokratischen Wandel leisten und inwiefern werden tradierte politische Konzepte und Begriffe von zeitgenössischen Forderungen nach Demokratie und Menschenrechten beeinflusst?
  • Inwiefern befindet sich die islamische politische Theologie also selbst im Wandel?

Referenten

Farid Esack (Johannesburg)
When Jihad and Allahu Akbar was Sexy: Islamic Political Theology and the Struggle to End South African Apartheid

Hüseyin I. Çiçek (Erlangen)
Ordnung und Religion

Heba Raouf Ezzat (Kairo)
The Concept of Empowerment (tamkīn) in Islamic Discourse

Ahmed Abd-Elsalam (Münster)
Al-Azhar im Zeichen des Umbruchs: Ein soziales Engagement?