Panel 4: Komparative Theologie - Religion und Diversität

Panelleitung: Hureyre Kam, Frankfurt/Ulrich Winkler, Salzburg

Das Signum postmoderner Gesellschaften ist nicht, wie in der wissenschaftlichen Debatte lange angenommen, der  Bedeutungsverlust und die Verdrängungen der Religionen aus dem öffentlichen Raum, sondern die Pluralität der Lebenswelten,  Weltanschauungen und Religionen. Diese Pluralität fordert die verfassten Religionen in ihrem Selbstverständnis  einerseits und  in der Verhältnisbestimmung zu den anderen Religionen andererseits heraus. Sie sind somit nicht nur vor die Aufgabe gestellt, ihren Wahrheits- bzw. Absolutheitsanspruch sowie ihre Konzepte nach „Wahrheit und Lüge, Heil und Verderben sowie Segen und Fluch“ (Sundermeier) neu zu befragen, sondern sie müssen sich auch der Kritik und den Anfragen konkurrierender Ideen stellen. In diesem Panel soll der Frage nachgegangen werden, mit welchen Konzepten die monotheistischen Religionen auf die Herausforderungen ausdifferenzierter Gesellschaften antworten können, und wie die Diversität als Chance nutzbar zu machen wäre. Die zentrale Frage bleibt dabei, wie die Religionen ihrem Wahrheitsanspruch treu bleiben und andere Religionen und Weltanschauungen absolut als gleichberechtigt anerkennen und sich dennoch im Angesicht des Anderen selbst behaupten können.

Referenten

Oddbjørn Leirvik (Oslo)
Comparative or Interreligious Theology?

Response: Tuba Işik (Paderborn)

Jerusha Tanner Lamptey (New York)
Muslim Theology of Religions: Religious Pluralism in Contemporary Muslim Thought

Response: Ufuk Topkara (Paderborn)

Amir Hussain (Los Angeles)
Comparative Theology in Islam: Towards a Muslim Theology of Religions

Response: Ann-Christin Baumann (Paderborn)

Wilhelmus Valkenberg (Washington)
The Qurʾānic Approach to Jews and Christians as "Scripture People" compared with Karl Barth’s Religionskritik

Response: Idris Nassery (Paderborn)