Arbeitsbereich Sozialwissenschaften des Sports

Forschungsaktivitäten des Arbeitsbereichs.

Die Forschungsschwerpunkte des Arbeitsbereichs Sozialwissenschaften des Sports liegen in den Bereichen Sport- und Körpersoziologie sowie im Feld der Neophänomenologischen Soziologie.

Die Forschungsarbeiten sind zum Teil grundlagentheoretisch angelegt, zum Teil sind es Auseinandersetzungen mit konkreten Phänomenen und Problemen des Sports und der Gesellschaft.

Die methodische Ausrichtung des Arbeitsbereichs liegt im Bereich der Qualitativen Sozialforschung, hierbei vor allem in der qualitativen Interviewforschung und der Ethnografie/Praxeologie.

Die thematischen Schwerpunkte sind aktuell Sportsucht, Atmosphären des Sports, Neophänomenologische (Sport-)Soziologie sowie Digitalisierung in Sport und Tanz.

Die Forschungsarbeiten des Arbeitsbereichs sind gleichermaßen an die Sportwissenschaft wie an die Soziologie adressiert.


Jüngste Buchpublikationen

Das Pathos des Sozialen

Das menschliche Zusammenleben ist pathisch: Es wird erfahren, erlebt, erlitten. Die Soziologie ignoriert diesen Aspekt mehrheitlich, weil sie sich im Kern als Handlungs-, nicht aber als Widerfahrniswissenschaft versteht. Robert Gugutzer kritisiert eine solche aktivistische Sicht und plädiert für eine intensivere Berücksichtigung des Pathos des Sozialen. Auf der Grundlage der Neuen Phänomenologie von Hermann Schmitz entwickelt Gugutzer eine Neophänomenologische Soziologie (NPS), in deren Mittelpunkt die Leiblichkeit der sozialen ›Patheure‹ steht. Denn: Das Widerfahrende spürt man. Die NPS ist daher wesentlich eine Soziologie am Leitfaden des Leibes. Ihr Interesse gilt den subjektiven Tatsachen des affektiven Betroffenseins, der zwischenmenschlichen und transhumanen leiblichen Kommunikation sowie den Gefühlen als Atmosphären und deren Einbettung in Situationen.

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Sport als Widerfahrnis

Sport ist weltweit eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen. Warum ist dem so? Die leitende These des Buchs lautet: Weil der Sport regelmäßig - zumeist positiv bewertete - Situationen des affektiven Betroffenseins hervorbringt. Es sind die im Sport strukturell angelegten leiblichen Widerfahrnisse, denen der Sport seine Popularität verdankt. Robert Gugutzer begründet diese These, indem er eine Vielzahl leiblicher Widerfahrnisse des Sports mit den analytischen Mitteln der Neuen Phänomenologie (Leib, Situation, Atmosphäre) erkundet. Mit den vorgestellten Fallanalysen vielfältigster Sportsituationen, -praktiken und -arten präsentiert sich das Buch als erste und gleichermaßen originelle Einführung in die neophänomenologische Sportforschung.

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Soziologie des Körpers (2022), 6. überarbeitete und erweiterte Auflage

Die erste deutschsprachige Einführung in die Soziologie des Körpers liegt nun in einer vollständig aktualisierten, überarbeiteten und erweiterten 6. Auflage vor. Robert Gugutzer thematisiert den menschlichen Körper als gesellschaftliches Phänomen und legt dar, auf welche Weise der Körper sowohl Produkt als auch Produzent von Gesellschaft ist. Er skizziert die Geschichte des Körpers in der Soziologie von seiner absent presence bei den Klassikern bis zum jüngsten body turn und stellt zentrale soziologische Perspektiven auf den Körper vor. Ebenso diskutiert er die soziologische Relevanz der begrifflichen Unterscheidung von »Körper« und »Leib« sowie die methodologischen Herausforderungen der körpersoziologischen Forschung. Ein Lehrbuch und ein Plädoyer für eine von Leib und Körper ausgehende verkörperte Soziologie.

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Handbuch Körpersoziologie (2022), 2. überarbeitete und erweiterte Auflage

Das Handbuch Körpersoziologie verfolgt das Ziel, den grundlegenden Stellenwert des Körpers für soziologisches Denken zu veranschaulichen. Die Körpersoziologie begreift den Körper als bedeutsam für subjektiv sinnhaftes Handeln sowie als eine soziale Tatsache, die hilft, Soziales zu verstehen und zu erklären. Der Körper ist Produzent und Effekt des Sozialen, er ist gesellschaftliches und kulturelles Symbol wie auch Agent, Medium und Instrument sozialen Handelns. Die Körpersoziologie analysiert, wie soziale Strukturen sich in den Körper einschreiben, soziale Ordnung in körperlichen Handlungen und Interaktionen hergestellt und sozialer Wandel durch körperliche Empfindungen motiviert sowie durch körperliche Aktionen gestaltet wird. Körpersoziologie ist in diesem Sinne als verkörperte Soziologie aufzufassen.

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Körper – Leib – Sozialität (2022)

Das Buch bringt die theoretischen Ansätze von Helmuth Plessner und Hermann Schmitz in einen produktiven Dialog und zeigt, wie fruchtbar dieser Dialog für die soziologische Forschung ist. Entfaltet werden grundlegende anthropologisch-phänomenologische Perspektiven auf Leib und Körper mit spannungsreichen Wechselwirkungen, Konflikten und Überschneidungen. Darüber hinaus wird entlang von Plessner und Schmitz eine breite Vielfalt soziokultureller Phänomene vorgestellt: Personalität, sinnliche Wahrnehmung, Ausdrucksverhalten, Lachen und Weinen, Fußball, Ernährung, Gesundheit sowie das Verhältnis des Menschen zu Tieren, Maschinen und Architektur.

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