Dr. Mario Schmidt

Quantität als Qualität: Über einen spielsüchtigen Ethnologen, westkenianische Investitionsstrategien und die unendliche Freiheit numerischer Quantifizierung
Freitag, 4. Juli 2014, 14:30 Uhr

Tagungsort: Weltkulturen Museum | Schaumainkai 37 | 60594 Frankfurt am Main | Weltkulturen Labor

Sektion: Praktiken der Quantifizierung

E-Mail: m.schmidt@gcr21.uni-due.de

Ethnologe, Fellow am Käte Hamburger Kolleg / Centre for Global Cooperation Research, Duisburg. Er erwarb einen Magister in Ethnologie mit den Nebenfächern Philosophie und Afrikanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt. Es folgte eine Promotion am dortigen Graduiertenkolleg "Wert und Äquivalenz" zu einem Thema der Ethnologie Nordamerikas: „Zirkulierende Fetische und verschränkte Monetarisierung – Über Muscheln und Biberfelle als maussche ‚totale soziale Objekte‘ am Beispiel des Zusammentreffens von indianischer und kolonialer Ökonomie im nordöstlichen Nordamerika des 17. Jahrhunderts“. Parallel unternahm er Feldforschungen in Kenia. Derzeit arbeitet er zusammen mit Hans-Peter Hahn an der Herausgabe einer deutschen Übersetzung der geldtheoretischen Schriften Marcel Mauss', untersucht die emische Wahrnehmung von Wahlen und Demokratie in Westkenia in dem Projekt „‘Democracy died today‘ – Food, money and votes during the Kenyan General Election 2013 in Kenya“ und analysiert, gemeinsam mit Sebastian Schellhaas, die Gastromoralität der Luo.

Forschungsthemen: Wirtschaftsanthropologie insbesondere der französischen Tradition; Multiziplität des Geldes; Kulinarische Ethnologie; Ostafrika, Mathematikethnologie.

Ausgewählte Publikationen:

  • Wampum und Biber: Fetischgeld im kolonialen Nordamerika. Eine mausssche Kritik des Gabeparadigmas, Bielefeld 2014.
  • Wampum as Maussian ‘Objet social totalitaire’, in: Hans Peter Hahn / Hadas Weiss (Hg.): Mobility, Meaning and Transformation of Things: Shifting Contexts of Material Culture through Time and Space, Oxford 2013, S. 133–146.
  • Tauschsphären und Monetarisierungsprozesse. Überlegungen zur Ökonomie der Tiv, in: Anthropos 108/1 2013, S. 245–248.
  • ‘Without kuon it is no food!’ Zur Aktualität des Core-Fringe-Leguminosen Models anhand von Veränderung und Stabilität in der Luo-Küche, in: Paideuma. Mitteilungen zur Kulturkunde 58 / 2012, S. 115–134.
  • Zur Heterologie kolonialer Ökonomien: Der Biber und sein Fell als Fetisch in den nordamerikanischen Kolonien des 17. Jahrhunderts, in: ilinx 3. Ökonomische Praktiken 2012, S. 25–38.