Prof. Dr. Andreas Hackethal

Bereits während seines Studiums der Wirtschaftswissenschaften von 1990 bis 1993 fand er seinen Traumberuf: Professor. So verwundert es nicht, dass Andreas Hackethal, gerade einmal seit drei Jahren Professor für Finanzen an der Goethe-Universität, nicht nur in jeder Lehrevaluation des Fachbereichs einen Platz unter den Top Drei innehat, sondern im letzten Jahr von der Zeitschrift „Unicum Beruf“ zu Deutschlands Professor des Jahres 2010 gewählt wurde.

Hackethal ist ein echtes Frankfurter Gewächs: Nach einem MBA an der University of Iowa, USA, folgten sowohl Promotion als auch Habilitation an der Goethe-Universität. Seine erste Professur hatte er von 2005 bis 2007 an der European Business School in Oestrich-Winkel. In Frankfurt ist er neben seinen Aufgaben als Professor für Finanzen Dekan der Goethe Business School und Co-Direktor des E-Finance Lab. Seit 2009 gehört er dem Fachbeirat der BAFin an.
Andreas Hackethal ist verheiratet und hat vier Kinder im Alter zwischen zwei und acht Jahren.

Welche Bedeutung hatte Ihre Studienzeit für Sie aus heutiger Sicht?
Das Studium war ein wichtiger Schritt hin zu meinem Traumberuf Professor und Ausgangspunkt langjähriger Freundschaften (und meiner Ehe).

Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ihnen in besonderer Erinnerung geblieben?
Das erste Semester mit gefühlt eintausend anderen Studienanfängern, die drei MBA-Semester in Iowa und die Diplomarbeitszeit am Lehrstuhl meines Doktorvaters Harry Schmidt.

Was war Ihre liebste Freizeitbeschäftigung während des Studiums?
Lernen, Lesen, Lehren, Leute

Wo trafen Sie sich mit Ihren KommilitonInnen außerhalb der Universitäts-Veranstaltungen?
In alphabetischer Reihenfolge: Albatros, Bauer, Bastos, Doctor Flotte, Pielok. Zumindest im Doctor Flotte ist die Zeit seit 1990 stehen geblieben. Nur Rahmschnitzel werden derzeit unfreiwillig keine mehr zubereitet (Stand 27.12.2010).

Wo wohnten Sie während Ihres Studiums? Wenn es eine WG war – mit wem lebten Sie zusammen?
Zunächst noch bei meinen Eltern im Frankfurter Umland und dann in verschiedenen Seitenstraßen der Leipziger Straße.

Was war Ihr wichtigster akademischer oder beruflicher Erfolg?
Den darf ich jede Woche aufs neue feiern: im Team mit Kollegen und meinen Mitarbeitern am House of Finance an spannenden Forschungsfragen im Bereich Anlegerverhalten und Finanzberatung arbeiten und die Ergebnisse in Vorlesungen, die Finanzwelt und die Politik einbringen. Erfolg ist für mich der stete Erkenntnisgewinn zum Nutzen der Allgemeinheit.

Welche Eigenschaften sollten Hochschullehrer beziehungsweise Studierende mitbringen?
Neben den offensichtlichen Eigenschaften wie Fleiß und Neugierde sind Initiative, Freude an Teamarbeit und, wie ich finde, auch jeweils eine Portion Mut und Demut gefragt.

Was würden Sie heutigen Studierenden raten, um beruflich erfolgreich zu sein?
In Frankfurt an der Goethe-Universität studieren, mindestens ein halbes Jahr ins Ausland gehen und die oben genannten Eigenschaften entwickeln.

Wie sieht für Sie die Universität der Zukunft aus?
Der Wettbewerb der Universitäten um Studierende, Professoren und Finanzmittel hat deutlich zugenommen und wird heute und morgen weltweit ausgetragen. Um zu reüssieren, braucht die Universität der Zukunft eine kritische Größe, hohe Forschungsproduktivität, ein nach außen und innen geschärftes Profil, die Orientierung an den Bedürfnissen der Studierenden (auch in Bezug auf Technologieeinsatz) und den intensiven Dialog mit ihren Alumni. In meiner Wahrnehmung ist die Goethe-Universität hier auf einem sehr guten Weg.

Wenn Sie einen anderen Beruf gewählt hätten – wofür hätten Sie sich entschieden?
Wahrscheinlich für einen Beruf, der mir nicht halb so viel Freude gemacht hätte wie meine Aufgabe hier in Frankfurt.

Wie lautet heute ihr Wahlspruch oder Arbeitsmotto?
Mich selbst nicht so ernst zu nehmen - dafür aber in einem Umfeld zu arbeiten, das ich umso ernster nehmen mag.