Dokumentation der pro-nazistischen Schriften von Spranger, Nohl, Weniger u. Petersen (AD FONTES)

Laufzeit:
1.1.2006 - 30.9.2009

Förderung:
 
Hans-Boeckler-Stiftung
Max-Traeger-Stiftung
Otto-Brenner-Stiftung

Leitung: 
PD Dr. Benjamin Ortmeyer

Beteiligte: 
Univ.-Prof. Dr. Micha Brumlik 
Michael Fontana

Beschreibung:
Ausgangspunkt des Projektes war das grundlegende Problem der Debatte über die Einordnung und Bewertung der wissenschaftlichen Tätigkeit führender Köpfe der Geistes- und Erziehungswissenschaft in der NS-Zeit: Das Fehlen allgemein zugänglicher Dokumente ihrer Tätigkeiten in dieser Zeit.
Daher wurden alle in der NS-Zeit publizierten und verstreut gelagerten Dokumente der umstrittenen führenden Köpfe Eduard Spranger, Herman Nohl, Erich Weniger und Peter Petersen zusammengestellt und analysiert.

Alle vier untersuchten Erziehungswissenschaftler repräsentieren personell eine gewisse Kontinuität zwischen der Weimarer Republik, der NS-Zeit und der BRD. Trotz unterschiedlicher theoretischer Ansätze haben die genannten Personen alle zunächst in der Weimarer Republik ihre Grundkonzeptionen entworfen. Alle haben ohne NSDAP-Mitgliedschaft vor allem auf Basis eines deutschen Nationalismus und Militarismus trotz dieser oder jener Einwendungen das NS-Regime begeistert begrüßt und ihre jeweiligen Konzeptionen in den Dienst des NS-Regimes gestellt.

Dabei stellt die Dokumentation ihrer Publikationen – je nach Person mit unterschiedlichen Schwerpunkten – den jeweiligen Stellenwert des deutschen Nationalismus, des Antisemitismus, des Rassismus, des Militarismus und des Antidemokratismus im jeweiligen inneren Zusammenhang dar und konfrontiert diese mit den Erklärungsversuchen der vier Erziehungswissenschaftler nach 1945.

Jeder Forschungsbericht besteht aus einer systematischen Auswertung der Grundschriften der vier Erziehungswissenschaftler, der chronologischen Darstellung ihrer Publikationen in der NS-Zeit, ihrer Auseinandersetzung mit der NS-Zeit nach 1945 und einem ebenfalls chronologisch geordneten Literaturbericht.

Genauere Informationen unter: forschungsstelle.wordpress.com