Über die Kooperation

Die Kooperation zwischen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt und dem Institut für Musikwissenschaft der Goethe Universität wurde 2009 von Prof. Dr. Marion Saxer initiiert und wird momentan von Prof. Dr. Magdalena Zorn koordiniert. Ziel ist es nach wie vor, kooperative Lehre zwischen Theorie und Praxis als einen festen Bestandteil im Curriculum beider Institute zu integrieren.

Seit dem Wintersemester 2009/10 förderten gemeinsame Projekte und Lehrveranstaltungen kontinuierlich die Kooperation zwischen dem Institut für Musikwissenschaft und der HfMdK, wobei Synergieeffekte zwischen den komplementären Ausrichtungen und Kompetenzen beider Institutionen ausgelotet wurden. Mit einem zweisemestrigen Pilotprojekt im Jahr 2015, das vom „Förderfonds Lehre“ der Goethe-Universität finanziert wurde, konnte die Kooperation weiter ausgebaut werden. In den folgenden Jahren schließlich wurde sie eingebettet in ein großes Verbundprojekt der Goethe-Universität, das Studium und Lehre im Kontext von Kooperationen der Goethe-Universität in der Metropolregion Rhein-Main fokussiert und vom Bund Hessen gefördert wird. Unter dem Titel Interpretation/Performance im Dialog von Musikwissenschaft und -praxis wurden neue, innovative Lehrkonzepte für das Fach Musikwissenschaft in Zusammenarbeit mit den Studierenden entwickelt, erprobt, evaluiert und dokumentiert.

Lehrende und Studierende beider Institutionen konnten bei der Konzeption und Durchführung der Lehrveranstaltungen ihre Kompetenzen einbringen: Während die Ausbildungsziele der Universität primär auf die theoretische Reflexion musikspezifischer Fragen ausgerichtet sind, bildet die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst vorwiegend Instrumentalistinnen und Instrumentalisten aus, die musikalische Interpretationen praktisch umsetzen (im Bereich Musiktheater, in der Konzertpraxis und in der Schule). Da das Institut für Musikwissenschaft einen Forschungsschwerpunkt im Bereich Interpretation und Performance aufgebaut hat, konnten sich aus dem Dialog von Musikwissenschaft und Musikpraxis gerade in diesem Themenbereich spannende Fragestellungen entwickeln. Die verstärkte Einbindung musikalischer Praxis in die Seminarveranstaltungen der Musikwissenschaft regte die Studierenden zu einem aktiven Umgang mit dem theoretisch angeeigneten Wissen und dessen vertiefter Reflexion an. Die Berührung mit der Musikpraxis vermittelte darüber hinaus wichtige Erfahrungen, die für alle Berufsfelder der Musikwissenschaft von höchster Bedeutung sind.

Seit dem Sommersemester 2023 wird die Kooperation thematisch nochmals neu ausgerichtet und auf die musikästhetische Fragestellung nach den Praktiken des Hörens zugespitzt, die Potential für die interdisziplinäre Diskussion zwischen Musiktheorie und -praxis bietet. Die Tätigkeiten des ›Hörens‹ und ›Musikhörens‹ sind nicht nur für die Rezeption von Musik, sondern auch für musikalische Komposition und Interpretation essenziell. Musik als audibler Gegenstand und experimentelle Analysetechniken dieses Gegenstands werden im Mittelpunkt der interdisziplinären Veranstaltungen stehen. Um die Lernprozesse zwischen Musikwissenschaft und Musikpraxis so diskursiv und interaktiv wie möglich zu gestalten, sollen verschiedene Lehrformate entwickelt werden.