Kooperative Lehrveranstaltungen (aktuell)

Wintersemester 2023/24

Musikkritik: Geschichte und Praxis

Dozentin: Viola Großbach, M.A. (GU)
Beginn: 20.10.2023
Freitag 12–14 Uhr, Raum 04B112 (SKW)

Das Seminar beschäftigt sich einerseits mit der Geschichte der (bürgerlichen) Musikkritik, andererseits beinhaltet es – im Sinne des Praxisseminars – das Verfassen eigener Kritiken. Anhand einschlägiger Musikkritiken und Texte über Musikkritik (u.a. von E.T.A. Hoffmann, Robert Schumann, Eduard Hanslick, Paul Bekker, Arnold Schönberg, Hanns Eisler, Theodor W. Adorno, Konrad Boehmer) wird der historische Wandel der Musikkritik – sowohl ihrer Zwecksetzung als auch ihrer (literarischen) Formen – untersucht. Davon ausgehend und in der Reflexion über das eigene Schreiben werden Fragen der Ästhetik, nach der gesellschaftlichen Funktion (von Musik und Musikkritik) sowie nach dem (nicht selten konfliktären) Verhältnis von Kritikerinnen und Komponisten/Interpretinnen behandelt.

Das Seminar findet in Kooperation mit der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Frankfurt statt und beinhaltet den gemeinsamen Besuch ausgewählter Konzerte aus der Reihe Shortcuts (erster Termin: 28.11.2023 mit dem Künstler:innenkollektiv blablabor). Es wird die Möglichkeit geben, die im Rahmen des Seminars verfassten Kritiken online zu veröffentlichen.

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Johann Sebastian Bachs Musikalisches Opfer – mediale Inszenierungen im 20. Und 21. Jahrhundert

Dozentin: Prof. Dr. Christina Richter-Ibáñez (HfMdK)
Beginn: 16.10.2023
Montag, 16–18 Uhr, Gervinusstraße 15, Seminarraum 004

Das Musikalische Opfer ist eines der Werke von Johann Sebastian Bach, das am Ende des 20. Jahrhunderts am häufigsten in der populären Kultur und dabei besonders in anderen Künsten wie Literatur und Film aufgegriffen wurde. Das Seminar möchte untersuchen, warum und in welchem Maße das Werk das Interesse von Interpret*innen, Bearbeiter*innen und Komponist*innen, Musikwissenschaftler*innen sowie Künstler*innen anderer Disziplinen erweckte. Dabei soll gefragt werden: Wie greifen Aufführungen und Aufnahmen, Bearbeitungen und Kompositionen, wissenschaftliche Forschung, Notenausgaben und populäre Literatur ineinander? Welche Rolle spielten der Entstehungskontext des Werkes, die überlieferten Quellen und die Struktur der Komposition in der Rezeptionsgeschichte? Inwiefern verdankt das Werk die Popularisierung anderen Medien? Lassen sich Netzwerke unter den Bearbeiter*innen erkennen?

Um diesen und anderen Fragen nachzugehen, wird interdisziplinär gearbeitet: Meilensteine der historischen Bachforschung sowie die musikalische Analyse des Originaldrucks, verschiedener Bearbeitungen (Notentext) und Interpretationen (Aufnahmen) bilden den Ausgangspunkt. Der Blick auf Kompositionen des 20. Jahrhunderts, auf Literatur und Film erfolgt mit Hilfe theoretischer Texte zu Intertextualität und Adaptation Studies.

Literatur:

  • Christoph Wolff, Johann Sebastian Bach, Kanons, Musikalisches Opfer. Kritischer Bericht (Neue Ausgabe sämtlicher Werke, Serie VIII, Bd. 1), Kassel 1976 [S. 76–127]
  • Friedrich Sprondel, Das rätselhafte Spätwerk. Musikalisches Opfer, Kunst der Fuge, Kanons, in: Bach-Handbuch, hrsg. von Konrad Küster, Kassel und Stuttgart 1999, S. 937–975

Anmeldung bitte an christina.richter-ibanez@hfmdk-frankfurt.de

Bitte beachten Sie, dass Studierende der Goethe-Universität in diesem Seminar nur einen Teilnahmenachweis erwerben und keine Modulabschlussprüfung absolvieren können.