Gender Studies, Nebenfach


Studiengang Gender Studies
Abschluss Bachelor
HF/NF Nebenfach
Regelstudienzeit Richtet sich nach der Regelstudienzeit des gewählten Hauptfachs
Unterrichtssprache Deutsch
Studienbeginn nur Wintersemester
Bewerbungsfrist siehe Termine und Fristen
Zulassungsmodus beschränkt
Studienordnung Studien- und Prüfungsordnung

Infos zum Studium

  • Gender Studies sind ein inter-/bzw. transdisziplinär und international orientiertes Wissenschafts- und Forschungsfeld, das ‚Geschlecht‘ als Kategorie der kritischen Analyse von Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft versteht. Bedingungen und Bedeutungen von Geschlecht und Geschlechterverhältnissen werden in unterschiedlichen historischen, gesellschaftlichen und politischen Kontexten untersucht. Dabei geht es um Themen wie Arbeitsteilung und Gender Pay Gap, um Fragen von Anerkennung und Diskriminierung, um unterschiedliche Lebensformen und Lebensstile oder um Geschlechterbilder in verschiedenen Medien und deren Einfluss auf den Alltag. Zentrale Fragen gelten der gesellschaftlichen und kulturellen Formung von Geschlechterverhältnissen und der Herausbildung und Veränderung des Verständnisses von ‚Geschlecht‘ und ‚Geschlechterdifferenzen‘.

    Aktuelle Forschungen stellen das Zusammenwirken von Geschlechterdifferenzen mit anderen Differenzlinien wie sozialer Herkunft, Ethnizität oder sexueller Orientierung in den Mittelpunkt ihrer Analysen und nehmen Männlichkeitsforschung, Postcolonial Studies, Disability Studies, Critical Whiteness Studies und Queer Studies in den Blick. Aus der zentralen Einsicht der Gender Studies, dass Hierarchien und Ungleichheiten in Geschlechterverhältnissen durch soziale Strukturen und menschliches Handeln geprägt – und somit veränderbar – sind, ergibt sich ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Herausforderungen und praktischen Anwendungsbereichen.

  • Frankfurt am Main war in den 1970er Jahren eine der Hochburgen der neuen Frauenbewegung. Aus diesem Zusammenhang heraus und in Verbindung mit dem Geist der Kritischen Theorie sind die Frankfurter Gender Studies entstanden. Ihre Verwurzelung in der Stadtgesellschaft reicht tief. Ob es sich um Stiftungen wie Maecenia, um Vereine wie die Kinothek Asta Nielsen, um Beratungseinrichtungen oder um interkulturelle Arbeit und Migrationspolitik handelt, in Frankfurt gibt es eine vielfältige, aktive Kultur des Sich-Einmischens in sozialen, kulturellen und politischen Feldern. Das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse – benannt nach der Schwester des weltberühmten Frankfurter Dichters – ist Teil dieser Kultur und unterhält Kooperationsbeziehungen mit zahlreichen Initiativen und Einrichtungen im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Für internationale Kontakte und als Basis für den Start in die berufliche Praxis ist Frankfurt ein idealer Ausgangspunkt.
  • Studienverlauf

    Gemeinsam mit dem Fachbereich 3 Gesellschaftswissenschaften organisiert das Cornelia Goethe Centrum das B.A. Nebenfach Gender Studies – und zwar interdisziplinär, d.h. mit der Beteiligung der Fachbereiche Rechtswissenschaft, Erziehungswissenschaften, Psychologie und Sportwissenschaften, Evangelische Theologie, Philosophie und Geschichtswissenschaften, Sprach- und Kulturwissenschaften sowie Neuere Philologien.
    Das interdisziplinäre Nebenfachstudium Gender Studies ist in drei Phasen (Basisphase, Aufbauphase und Vertiefungsphase) unterteilt.

    Basisphase (Pflichtmodule):
    Einführung in die Gender Studies (Modul 1):
    Inter-/Transdisziplinarität.
    Wissenschaftskritik und Methoden in den Gender Studies (Modul 2):
    Grundbegriffe der Gender Studies und zentrale Debatten; historische Entwicklungen und internationale Perspektiven; Gegenstandsfelder aus verschiedenen disziplinären Blickrichtungen.

    Aufbauphase (Wahlpflichtmodule, von 3 Modulen werden 2 ausgewählt):
    Gesellschaft, Politik, Recht (Modul 3):
    Soziale Ungleichheiten, transnationale Bewegungen und Migration, Geschlechter­gerechtigkeit und Diversität.
    Kultur, Identität, Sexualität (Modul 4):
    Herstellungs- und Veränderungsprozesse symbolischer Geschlechterordnungen, Sexualitäten und Identitätskonstruktionen, Geschlechterbilder und deren Vermittlung.
    Fortgeschrittene Theorien der Gender Studies (Modul 5):
    Geschichte und Entwicklung feministischer Theorien und Methoden, aktuelle feministische Debatten und theoretische Ansätze.

    Vertiefungsphase (Pflichtmodul):
    Spezialisierung (Modul 6):
    In der Vertiefungsphase wählen Sie aus einer breiten Vielfalt an Veranstaltungen auf M.A. Niveau. Ein Studienschwerpunkt wird vertiefend bearbeitet.

    Den detaillierten Inhalt und Aufbau des Studiums finden Sie auf den Seiten des Fachbereichs 3.

  • Praktika
    Der B.A. Nebenfachstudiengang Gender Studies erfordert kein Praktikum. Es besteht aber die Möglichkeit, Praktika in genderrelevante Praxisbereiche zu vermitteln. Zudem werden im Rahmen des forschenden Lernens gegenstandsbezogen praxisrelevante Kompetenzen und Fähigkeiten erworben.

    Informationen zur Vermittlung von Praktika finden Sie auf den Seiten des Fachbereichs 3.


    Auslandssemester
    Auslandsaufenthalte eröffnen Einblicke in andere Hochschulsysteme, ermöglichen die praktischen Fähigkeiten auszubauen, fördern die eigene Flexibilität und Durchsetzungsfähigkeit und bieten die Möglichkeit, Verständnis für kulturelle Verschiedenheiten zu entwickeln. Damit das Potential eines Auslandsaufenthaltes voll ausgeschöpft werden kann und der Auslandsaufenthalt nicht nur ein oberflächlicher Besuch ohne nachhaltige Wirkung bleibt, sollte er gut vorbereitet sein.

    Mehr Informationen und Ansprechpartner*innen finden Sie auf den Informationsseiten für Outgoing Students des Fachbereich 3.

Bewerbung und Studienordnung

  • Zu diesem Bachelor-Nebenfach muss ein Hauptfach gewählt werden. Hier können Sie nach einer geeigneten Fächerkombination suchen (alle B.A.-Studiengänge, die den Zusatz „Hauptfach mit einem Nebenfach” in der Beschreibung führen, kommen in Frage).
  • Die Studienordnung für das Nebenfach Gender Studies finden Sie hier.

    Die Studienordnung regelt Aufbau, Struktur und Inhalt des Studiengangs sowie das Prüfungswesen. Sie ist Grundlage Ihres Studiums an der Goethe-Universität

  • Zulassungsvoraussetzung: Deutsche Hochschulzugangsberechtigung (HZB), in der Regel das Abitur oder die Fachhochschulreife

    Ich habe keine deutsche Hochschulzugangsberechtigung: Informationen für Internationale Bewerber*innen

    Fachbindung Studienkolleg: G-Kurs

    Besondere Voraussetzungen
    Es werden ausreichende aktive und passive englische Sprachkenntnisse vorausgesetzt, die zur Lektüre englischsprachiger Fachliteratur und zur Teilnahme an Lehrveranstaltungen in englischer Sprache befähigen.

  • Dieser Studiengang ist universitätsintern zulassungsbeschränkt (NC). Die Studienplätze werden in diesem Verfahren zu 20% nach Wartezeit und zu 80% nach der Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung vergeben. Als Wartezeit gilt die Zeit zwischen dem Abitur und der Studienbewerbung (ausgenommen Studienzeit). Einen Überblick über die NC-Werte der vergangenen Semester erhalten Sie hier.

    Sie bewerben sich bequem innerhalb der angegebenen Bewerbungsfrist über das Bewerbungsportal der Goethe-Universität. Ob und welche Unterlagen zur Bewerbung eingesandt werden müssen, erfahren Sie innerhalb des Online-Bewerbungsprozesses.

    Detaillierte Informationen zum Bewerbungsprozess finden Sie hier: Bewerbung


    Weiterführende Links:

Beratungsstellen

Entscheidungshilfen

  • Tätigkeitsfelder
    Das Studium der Gender Studies qualifiziert für Tätigkeiten in Wissenschaft und Forschung. Darüber hinaus werden Kompetenzen für ein breites berufliches Spektrum erworben, u.a. für Praxisfelder in der Jugend- und Erwachsenenbildung, in Kommunikationsmedien, in der Öffentlichkeitsarbeit, im Verlagswesen, in der Politikberatung, für Kulturarbeit und Kulturmanagement, für die Arbeit in zivilgesellschaftlichen Organisationen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene, für die Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Gender Mainstreaming sowie für die Tätigkeit als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte.

    In folgenden Arbeitsfeldern wird Genderkompetenz besonders nachgefragt:

    • Wissenschaft und Forschung
    • Nichtregierungsorganisationen (NGOs)
    • Gleichstellung und Diversity
    • Bildungs- und Kultureinrichtungen
    • Politikberatung
    • Public Relations und Medien
    Einen umfassenden Überblick über mögliche Berufsbilder und Tätigkeitsfelder sowie Interviews mit Alumni der Goethe-Universität bietet Ihnen die Seite "Was werden?" des Career Service.

    Weiterbildung
    An das B.A. Nebenfachstudium kann an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. ein vertiefendes Zertifikatsprogramm Gender Studies auf Masterniveau angeschlossen werden. Verschiedene Masterstudiengänge beinhalten einen Schwerpunkt Gender Studies. Der Masterstudiengang Soziologie bietet z.B. ein Modul „Geschlecht, Migration und Diversität“ an. Im Masterstudiengang Erziehungswissenschaften kann der thematische Schwerpunkt ‚Umgang mit Differenz' gewählt werden. Die Entwicklung eines interdisziplinären Masterstudiengangs, der auf dem B.A. Nebenfachstudiengang aufbaut, ist in Planung.
  • Die Goethe-Universität bietet regelmäßig Informationsveranstaltungen für Studieninteressierte an, die bei der Studienwahl Ihnen bei der Studienwahl helfen. Interessierten dieses Studiengangs kann der Besuch folgender Veranstaltungen bei der Entscheidung helfen:

  • Soziologie NF: Kritische Reflexion gesellschaftlicher Zusammenhänge im Kontext von Sozialstruktur und soziale Ungleichheit, Kultur und Identität, Wirtschaft und Technik, Geschlecht, Migration und Wissensproduktion. Soziologie umfasst auch den Bereich der Geschlechterforschung.

    Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie NF: Erarbeitung der Themenfelder Globalisierung der Ökonomie, Wissensentwicklung und Technikgenese, Migrationsprozesse und andere Formen der Mobilität.

    Erziehungswissenschaft NF: Beschäftigung mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und individuellen biographischen Voraussetzungen von Lern- und Bildungsprozessen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem „Umgang mit Differenz“.