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Wenn es um Engel geht, stellen sich prompt verschiedenste Assoziationen ein. Es verbinden sich Klischee- und Kitschbilder mit biblischen Geschichten oder Erinnerungen an bedeutende Werke der bildenden Kunst, die insbesondere die christlichen Vorstellungen von Engeln geprägt haben. Letzteren kann man insbesondere während der Weihnachtszeit kaum ausweichen, sie überfluten geradezu die öffentlichen Plätze, Kaufhäuser, Märkte und deren Auslagen. So als ob der weite mythenleere Himmel nach Aufklärung und Säkularisierung jene Engel als beseelende Bilder geradezu herbeizwingen würde. Die Menge an Reproduktionen – oft von süßlichen Putten – schafft dabei eher eine Sättigung. Nun gehört es aber zur Aufgabe der Religionswissenschaft Phänomene wie diese zu bemerken und zu untersuchen. Kathrin Muhl spricht in ihrem Essay über die Möglichkeit einer wissenschaftlichen Annäherung an das Phänomen der Engel und Dämonen und über ihre andauernde Attraktivität.

Insgesamt haben in diesem Band elf Studierende der Religionswissenschaft am FB Evangelische Theologie an der Goethe Universität in Frankfurt am Main sich im Seminar ‚Die Physik der Engel’ mit Engelvorstellungen auseinander gesetzt. Einige haben ihre Referatsthemen weiter entwickelt, andere haben sich ein anderes Thema für diesen Band gesucht. Insofern spiegeln die Texte hier nicht die Inhalte des ganzen Seminars wider, sie sind aber in diesem Rahmen entstanden.

Es ist kein Zufall, dass diese Essays gerade jetzt geschrieben wurden, vielmehr hat der Kontakt zu dem iranische Künstler Hojat Amani, der durch die Ethnologin Doris Stambrau zustande kam, diesem kleinen Projekt den entscheidenden Impuls gegeben. Amani hat uns über seine Fotos mit Engelinstallationen und Kollagen einen neuen oder zumindest einen anderen Blick auf diese Boten, Lichtwesen oder gar Doppelgänger vermittelt. Er hat sich über mehrere Jahre mit Engeln befasst und dabei unter anderem Projekte durchgeführt, in denen er Menschen Flügel verlieh. Engel faszinieren Hojat Amani nicht nur als besondere alte urtümliche Wesen, in denen sich Menschheitswissen verdichtet hat. Er beschäftigt sich mit ihnen, um die Sehnsucht der Menschen nach Liebe, Gerechtigkeit, Sanftheit und Güte zur Sprache bringen zu können, die mit Engeln in Verbindung gebracht werden kann. Wie er das im Einzelnen umsetzte, erzählt Şeyma Çakır in ihrem Essay über Amanis ‚Engelkreationen’. Er selbst hat ebenfalls einen Text über sich und seine Arbeit zu diesem Band beigesteuert - Chasing Angels and Dialogue in Iran. Desweiteren finden Sie Beiträge von Katrin Muhl, Caitlin Printzen, Vera Bloemer, Mandy Böttcher, Sabine Heil, Daniela Thiele, Alessandra Bossert, Marcella Schwerdt, Elke Kollmann, Arne Laloi.

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Hier finden Sie das Inhaltsverzeichnis
und die Einleitung von Frau
Prof. Dr. Wenzel als PDF.
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