Projekt im Rahmen des Praxissemters (L3)_Pädagogische Praktiken im Literaturunterricht oder: Zum Wert des Übens von Literaturunterricht

Ziel des Vorhabens ist es, im Rahmen des Praxissemester L3[1] ein innovatives – praxistheoretisch begründetes sowie literaturdidaktisch fundiertes – Lehrkonzept zu verwirklichen und zu evaluieren. Das Praxissemester soll den Studierenden hierbei als Lern- und Reflexions-, insbesondere aber als Übungs-Raum für (mutmaßlich) produktive Lehrerhandlungen dienen. Entsprechend steht das Üben von spezifischen Lehrerhandlungen im Literaturunterricht im Zentrum der Praxisphase; dieses wird angeleitet und begleitet.

Mit dem Projekt sollen Kenntnisse darüber generiert werden, inwiefern das Handeln-Üben in einem frühen Stadium der Ausbildung eine wirksame Maßnahme sein kann, um professionellen Kompetenzerwerb anzuregen.

Grundgedanke des Lehrkonzepts ist die Auffassung, dass erst im Ausüben einer spezifischen Lehrtätigkeit bestimmte Handlungsfähigkeiten sich entwickeln können sowie Wissen entsteht, das für deren Reflektion sowie Weiter-Entwicklung nötig ist.[2] Das Einüben einer Fähigkeit fällt insofern mit dem Ausüben einer Sache zusammen. Üben wird hierbei nicht als (reines) Duplizieren einer Tätigkeit verstanden, sondern als stetig einsetzbares Mittel zur Herstellung individueller Handlungs-Variationen und somit eines individuellen professionellen Weges.[3]

Das Handeln-Üben ins Zentrum des Praxissemesters zu setzen, zielt nicht nur auf die zu übende Sache, sondern auch auf die Haltungen des Übenden bezüglich Kompetenzerwerb und Professionalisierung. Wird im Üben das Üben als gangbarer Weg der Professionalisierung wahrgenommen?

 

Laufzeit:      August 2015-August 2018

Kontakt:       Sybille Werner, sy.werner@em.uni-frankfurt.de

                   Daniel Scherf, Scherf@em.uni-frankfurt.de



[1]Das Praxissemester wird in Anlehnung an den Beschluss des Hessischen Landtags vom 21.03.2013 (§ 15 Abs. 7 HLbG in Verbindung mit §§ 19, 22 HLbGDV § 48 Abs. 2 Nr. 2 HHG) zum Wintersemester 2014/2015 erstmalig im Rahmen des Lehramtsstudiums das Praxissemester in Form eines Pilotprojekts an drei Hessischen Universitäten eingeführt: Universität Kassel (L1), Justus Liebig-Universität Gießen (L5), Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. (L3). Als Pilot wird die Durchführung des Praxissemesters wissenschaftlich begleitet und in einem umfassenden Evaluationsprogramm ausgewertet.

Ziel ist es, den Studierenden möglichst früh die Gelegenheit zu geben, das Berufsfeld „Lehrerin oder Lehrer“ zu erkunden, sich darin selbst zu erproben und den Beruf sowie die persönliche Eignung kritisch zu reflektieren. Sybille Werner sy.werner@em.uni-frankfurt.dentext nicht zu unterschätzen undtel, eine individuelee Reflektion nötig wird.elt es

[2] Vgl. auch: Idel, Till-Sebastian/Reh, Sabine/Rabenstein, Kerstin (2014): Pädagogische Ordnungen als Fall. Fallarbeit und Professionalisierung aus praxistheoretischer Sicht. In: Pieper, Irene/Frei, Peter/Hauenschild, Katrin/Schmidt-Thieme, Barbara (Hrsg.): Was der Fall ist: Fallarbeit in Bildungsforschung und Lehrerbildung. Wiesbaden: Springer VS. S. 75-88.

[3] Brinkmann, Malte (2012): Pädagogische Übung. Praxis und Theorie einer elementaren Lernform. Paderborn: Schöningh, S. 18.