Praktikum der Physiologie

Organisation

Das Praktikum wird in Gruppen durchgeführt. Jede Gruppe führt zehn Praktikumsaufgaben durch. Zahnmediziner absolvieren das Praktikum im 3. Semester, Mediziner im 3. und 4. Semester als semesterübergreifende Lehrveranstaltung.

Vorkenntnisse

Voraussetzung für die Teilnahme am Praktikum der Physiologie ist die regelmäßige Teilnahme am Praktikum der Physik für Mediziner. Eine erfolgreiche Teilnahme am Praktikum der Physiologie setzt voraus, dass bereits die wesentlichen physikalischen, chemischen und anatomischen Grundkenntnisse vorliegen und die Physiologievorlesung gehört und verarbeitet wurde. Außerdem erfordert die sinnvolle Durchführung der einzelnen Praktikumsaufgaben von allen Studierenden eine gründliche Vorbereitung anhand der vom Zentrum der Physiologie erstellten "Anleitungen zum Praktikum der Physiologie" in Verbindung mit einem Lehrbuch der Physiologie.

Die für die Versuchsdurchführung notwendigen Anleitungen können jährlich aktualisiert schon vor Ende des Sommersemesters als Praktikumsscript bei dem Copy-Shop: script&kopie, Wolfsgangstrasse 141, 60322 Frankfurt, copyshop-frankfurt.de; käuflich erworben werden und werden zusätzlich online in OLAT zur Verfügung gestellt.

Lernziele

Das Praktikum der Physiologie dient zur Ergänzung und Vertiefung des durch Vorlesungen und Lehrbücher erworbenen theoretischen Wissens und der Verdeutlichung klinischer Bezüge.

Themenübersicht

1. Atmung, Säure-Basenhaushalt

  • Spirometrie
  • Bestimmung der CO2-Antwortkurve
  • Pufferwirkung des Blut-Bikarbonats
  • Bestimmung des Säure-Basen-Status einer Versuchsperson

2. Herz

  • Elektrokardiogramm des Menschen in Ruhe und unter Belastung
  • Impedanzkardiographie und Regulation des Schlagvolumens
  • Akustische Phänomene der Herztätigkeit und Phonokardiographie
  • Zeitliche Beziehung zwischen EKG und Herzkontraktion
  • Ventrikuläre und supraventrikuläre Extrasystolen (E-Learning)

3. Muskel und Nerv I

  • Ruhedehnungskurve, isotonische und isometrische Maxima
  • Einzelzuckung, unvollkommener und vollkommener Tetanus
  • Ermüdung
  • Elektromyogramm (EMG)
  • Nervenleitungsgeschwindigkeit
  • Refraktärzeit

4. Kreislauf, EKG

  • Blutdruckmessung, Tonometrie
  • Belastungsversuch, Kipptischversuch
  • Ermittlung der Pulswellengeschwindigkeit
  • Dopplersonographie peripherer Gefäße

5. Nierenfunktion, Wasser- und Elektrolythaushalt

  • Serum- und Urinprobengewinnung in Antidiurese und Wasserdiurese
  • Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (Clearance)
  • Messung der Harnstoff-Clearance
  • Messung der Na+- und K+-Ausscheidung im Urin und Bestimmung der filtrierten und rückresorbierten Mengen
  • Messung der osmotischen Konzentration des Serums und des Urins in Antidiurese und Wasserdiurese

6. Muskel und Nerv II

  • Monosynaptischer Reflexbogen
  • Eigen- und Fremdreflexe
  • Hoffmann-Reflex
  • Elektroenzephalographie (EEG-Schreibung)
  • Evozierte Potentiale

7. Auge

  • Das Kühn'sche Auge
  • Bestimmung des Gesichtsfeldes
  • Akkommodationsbreite
  • Blinder Fleck
  • Visus-Bestimmung
  • Räumliches Sehen
  • Farbensehen

8. Hören, Vestibularapparat

  • Schallpegelmessung
  • Bestimmung der Hörschwelle und einer Isophone
  • Richtungsauflösung beim Hören
  • Qualitative Gehörprüfung (Stimmgabelversuche)
  • Quantitative Gehörprüfung (klinische Audiometrie)
  • Versuche am Bogengangsmodell
  • Drehstuhlversuch, vestibulo-oculärer Reflex
  • Haltungs- und Stellreflexe (Labyrinth- und Halsgelenkeinfluss)
  • Kalorische Vestibularisprüfung (Nystagmus)

9. Arbeitsphysiologie (Ergospirometrie, indirekte Kalorimetrie)

  • Bestimmung des Ruheumsatzes
  • Bestimmung des Arbeitsumsatzes mit Hilfe des Fahrradergometers; Vergleich von untrainierten und trainierten Versuchspersonen
  • Bestimmung des respiratorischen Quotienten

10. Blut

  • Bestimmung des Hämatokrit
  • Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG)
  • Blutgerinnung
  • Blutgruppenbestimmung (AB0, Rhesus)
  • Hämoglobin-Wert
  • Erythrozyten-Indizes
  • Osmotische Resistenz