Mitbestimmung - Ein Thema für die Wirtschaftswissenschaften

Projektbearbeitung: Max Rudel

Das von der Hans-Böckler Stiftung geförderte Forschungs-Praxisprojekt „Mitbestimmung – Ein Thema für die Wirtschaftswissenschaften!“ unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Allespach beschäftigt sich mit der Etablierung von Mitbestimmung als Ausbildungsinhalt im Studium zukünftiger Managementverantwortlicher. Ersten Studienergebnissen zufolge ist das Themengebiet in Modul- und Studienkatalogen der entsprechenden Studiengänge marginalisiert (vgl. Allespach/Dusse MBF-Report 2016: 9). Auf Grundlage eines aktions- und beteiligungsorientierten Forschungsansatzes soll ein Studienmodul „Mitbestimmung/Arbeitsbeziehungen“ speziell für die Wirtschaftswissenschaften konzipiert, in der Praxis erprobt und evaluiert werden. Aufbauend auf den gewonnen Erkenntnissen wird ein auf der Studie basierendes anwendungsorientiertes Lehrbuch entwickelt. Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von 3 Jahren und beginnt am 1.1.2017.


Der blinde Fleck? Mitbestimmung in BWL- und Managementstudiengängen

Projektbearbeitung: Birgita Dusse

Bei dem durch die Hans Böckler Stiftung finanzierten EAdA-Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Martin Allespach hat Birgita Dusse untersucht, inwieweit das Thema "Mitbestimmung" in den einschlägigen Studiengängen der Betriebswirtschaftslehre und des Managements verankert ist.

Die Ergebnisse zeigen, dass Mitbestimmung selten und selektiv aufgegriffen wird und in den Lehrgebieten, die mitbestimmungsrelevante Gebiete behandeln, eine individualistische, unilaterale Sichtweise vorherrscht. Insgesamt erweist sich das Thema Mitbestimmung in BWL- und Managementstudiengängen überwiegend als blinder Fleck – was eine distanzierte Haltung gegenüber demokratischen Prinzipien im Betrieb und Unternehmen befördert. Die Ergebnisse sind in einer Projektpublikation zusammengefasst. Zudem haben die Süddeutsche Zeitung sowie Spiegel online über die Studie berichtet.


Kompetenzzentrum für Beschäftigtendatenschutz (kfb)

Projektbearbeitung: Claudia Schertel, Dr. Silke Greve, Ruth B. de Souza, Johannes Höller

Das "Kompetenzzentrum für Beschäftigtendatenschutz" (kfb) war ein von 2011 bis 2014 an der EAdA angesiedeltes Projekt, das von Prof. Dr. Peter Wedde, dem ehemaligen Direktor und Leiter der EAdA ins Leben gerufen wurde. Es richtete seine Arbeit darauf aus, die zulasten von Beschäftigten bestehenden Schutzlücken im Bereich des Datenschutzes zu schließen. Als wissenschaftliche Institution bewertete das kfb einschlägige Themenfelder und Fragestellungen, erarbeitete Handlungsvorschläge und trug so dazu bei, die öffentliche und politische Willensbildung im Interesse der Beschäftigten zu beeinflussen.

Das Aufgabenspektrum umfasste unter anderem die Bewertung von Fällen missbräuchlicher Datenverarbeitung in der Arbeitswelte, die wissenschaftliche Analyse der bestehenden Probleme im Bereich des Beschäftigtendatenschutzes, die Bewertung und Einordnung der Auswirkungen neuer Technologien und Anwendungen auf den Bereich des Beschäftigtendatenschutzes aus Sicht der Informatik sowie gutachterliche Bewertungen und Stellungnahmen zur Zulässigkeit von Erhebungen, Verarbeitungen und Nutzungen von Daten in Beschäftigungsverhältnissen und Unterstützung bei der Qualifizierung gewerkschaftlicher und gewerkschaftsnaher Berater.


Netzwerk europäischer Arbeiter- und Sozialakademien Bessere Information und Ausbildung für GewerkschafterInnen

Projektbearbeitung: Birgita Dusse und Malte Meyer

Zwischen Oktober 2010 und Sommer 2011 wurde an der EAdA ein von der EU gefördertes Projekt umgesetzt, das den internationalen Austausch zwischen Arbeiter- und Sozialakademien in Europa fördern soll.

Gemeinsam mit den Brüsseler Kooperationspartnern ETUI (European Trade Union Institute) und SOLIDAR, ein NGO-Netzwerk von aus der Arbeiterbewegung stammenden Sozialverbänden, wurde der Bildungsbaustein "Soziales Europa" erarbeitet. Der Bildungsbaustein behandelt soziale und wirtschaftliche Fragen der europäischen Integration in Bezug auf die Grundproblematik der Zurückgewinnung gewerkschaftlicher Handlungsfähigkeit im Kontext wirtschaftlicher Internationalisierungsprozesse exemplarisch und unter Berücksichtigung aktueller methodisch-didaktischer Werkzeuge.

Die im Rahmen des Projektes erstellte Broschüre "Soziales Europa!? Materialien zur europapolitischen Bildung von GewerkschafterInnen" kann als Unterrichtsmaterial in der gewerkschaftlichen und gewerkschaftsnahen Bildungsarbeit eingesetzt werden und richtet sich an Teamer/innen, Lehrkräfte und andere Bildungsarbeiter/innen, die ein Interesse an einer kritischen Reflexion europapolitischer Themenfelder haben und auf der Such nach didaktischen Anregungen sind. Die thematischen Einheiten (etwa "Soziale Ungleichheit", "Managementstrategien", "Migration" und "Internationalismus" ) können im Sinne exemplarischen Lernens nach Bedarf ausgewählt und an die Vorkenntnisse von Seminarteilnehmer/innen angepasst werden.

Für Interessierte stehen die Bildungsmaterialien außer auf Deutsch auch in Englisch und Französisch als Download zur Verfügung und können damit auch in gewerkschaftsnahen Bildungseinrichtungen europäischer Nachbarländer eingesetzt werden.

Soziales Europa!? Materialien zur europapolitischen Bildung von GewerkschafterInnen

deutsch englisch französisch

Europäisierung und modulare Trimester-Gliederung des einjährigen EAdA-Studiengangs

Projektbearbeitung: Birgita Dusse und Malte Meyer

Die Europäische Akademie der Arbeit hat im Rahmen eines von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Projektes ein neues Curriculum entwickelt, das die europäische Komponente der Arbeits- und Wirtschaftsbeziehungen in den Vordergrund stellt.

Gleichzeitig sollte es auch in der Form und dem Ablauf des Curriculums zu einer stärkeren Profilierung der einzelnen Trimester kommen. Das weiterentwickelte Curriculum soll dazu beitragen, die Studierenden in einer europäischen Orientierung zu stärken, die unabhängig von der Entwicklung von Konjunkturziffern und Aktienkurven ist.