Kulturinszenierungen. Inwertsetzung von ethnisch-kultureller Vielfalt im Kontext
urbaner Umstrukturierungsprozesse

English title: Staging Culture. Dynamics and politics of value creation through ethnic diversity in contexts of urban restructuring

Im Übergang zur unternehmerischen Stadt wird „ethnisch-kulturelle Vielfalt“ zu einer Ressource, die als Standortfaktor zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt werden kann. Die durch Migration entstandene Bevölkerungsheterogenität der Städte wird zu diesem Zweck in unterschiedlichen Dimensionen aufbereitet. Das Teilprojekt untersucht am Beispiel von Frankfurt am Main, wie kulturelle Differenz im Kontext urbaner Inwertsetzungsprozesse inszeniert und kommodifiziert wird. In Form von ethnographisch geleiteten Einzelfallanalysen werden zwei unterschiedliche Forschungsfelder in den Blick genommen: (1) die Effekte des Zurückfahrens staatlicher Finanzierung für kulturelle Institutionen und Angebote sowie (2) die Indienstnahme von Kulturproduktion und kulturellen Institutionen für Imageverbesserung und Steigerung der touristischen Attraktivität von Städten. Mit besonderer Aufmerksamkeit für das Bahnhofs- und Gallusviertel sowie deren Umgebungsquartiere fokussiert das Projekt sowohl die Präsentation, Inszenierung und Transformation innerstädtischer Teilräume, als auch die in ihnen handelnden Kulturinitiativen, Institutionen und politischen Akteure.

Im gemeinsamen Forschungsprogramm „Die Neuordnungen des Städtischen im neoliberalen Zeitalter” (DFG, PAK 455) werden die sozialen Konstitutionsbedingungen aktueller stadtpolitischer Problemlösungsmuster und -ansätze im Spannungsfeld globalisierter Politikmodelle und lokaler Transformationsleistungen untersucht.

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG

Laufzeit: Juni 2010 bis Juni 2013

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Kira Kosnick und Prof. Dr. Gisela Welz

Bearbeiter: Max Leimstättner (bis November 2011) und Nils Grube (ab März 2012)