LEVEL

Lehrerbildung vernetzt entwickeln

Mit dem Projekt Level beteiligt sich die Goethe-Universität an der gemeinsamen “Qualitätsoffensive Lehrerbildung” von Bund und Ländern und gehört damit zu einer bundesweiten Initiative aus 49 Projekten, die zur nachhaltigen Weiterentwicklung der Lehrerbildung beitragen.

Level verfolgt den Leitgedanken einer in stärkerem Maße fächer- und phasenübergreifend angelegten Lehrerbildung sowie einer engeren Verzahnung von Theorie- und Praxiselementen mit empirischer Forschung. Die Umsetzung dieses Gedankens geschieht in Orientierung an den folgenden fünf Zielen:

1. Vernetzung

Durch die Vernetzung von Beteiligten der Lehrerbildung aus verschiedenen Fächern und Ausbildungsphasen in projekteigenen Fächerverbünden, die an der Universität angesiedelt sind, soll eine "Lehrerbildung aus einem Guss" gefördert werden. Ziel dessen ist es, durch eine Harmonisierung von Inhalten bei Lehramtsstudierenden und Lehrkräften im Vorbereitungsdienst (LiV) einen kohärenten Wissens- und Kompetenzaufbau zu begünstigen und damit strukturell bedingte Effekte der Fragmentierung bzw. „Zersplitterung“ in der Ausbildung zum Lehramt zu begegnen (KMK, 2004; Terhart, 2004).

2. Unterrichtsvideos online

Als Hilfsmittel für eine inhaltliche Harmonisierung zwischen den Ausbildungselementen – d.h. unterschiedlicher fachlicher Perspektiven sowie der Verknüpfung von theoretischen und praktischen Elementen – werden Ausbildungsformate entwickelt und etabliert, die auf der Analyse von Unterrichtsvideos aufbauen. Dazu wird die videobasierte Online-Lehr-Lernplattform VIGOR(VideographicOnlineRecorder) weiterentwickelt und zur Nutzung in der universitären Lehre, dem pädagogischen Vorbereitungsdienst und auch der Lehrkräftefortbildung ausgebaut. VIGOR erlaubt es, Online-Lerngelegenheiten zu konstruieren, in denen Videoaufnahmen von Schulunterricht und anderen Lehr-Lern-Situationen mit Lernaufgaben und Reflexionsimpulsen kombiniert und den Studierenden und LiV verfügbar gemacht werden.

3. Blended Learning

Unter Verwendung der videobasierten Online-Lerngelegenheiten werden stärker als bisher didaktische Szenarien des Blended Learnings, d.h. Kombinationen aus e-Learning-Elementen und Präsenzlehre, in den Lehr- und Ausbildungsbetrieb im Lehramt etabliert. Durch die zeitliche und räumliche Unabhängigkeit bei der Nutzung der digitalen Lerngelegenheiten erlaubt es dieser Ansatz den Studierenden und LiV, Teile ihres Lernprozesses organisatorisch flexibler und damit individualisierter zu gestalten (Dräger et al., 2014).

4. Kompetenzeinschätzung & -diagnostik

Der Einsatz videobasierter Online-Lerngelegenheiten erlaubt nicht nur einen selbstgesteuerten Kompetenzerwerb in Lehramtsstudium und Vorbereitungsdienst, sondern kann auch zur Einschätzung der professionellen Entwicklung in unterschiedlichen Ausbildungsabschnitten genutzt werden: Funktionen automatisierten oder individualisierten Feedbacks und Anbindungen an digitale Portfolios helfen den zukünftigen Lehrer(inne)n bei der Selbsteinschätzung und erlauben gleichzeitig Fremdeinschätzungen durch Dozent(inn)en und Ausbilder(inne)n.

5. Interdisziplinäre Forschung

Begünstigt durch die Organisationsstruktur des Projekts und die Nutzung der Video-Online-Plattform richten Vertreter/innen aus Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken den Blick auf den gemeinsamen Gegenstand: Fragen professionellen Handelns im Unterricht. Dies fördert die interdisziplinäre Forschung und eine stärkere Verknüpfung von Forschungserkenntnissen und Lehrinhalten.

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