QuartierMobil: Persistenz und Dynamik im Quartier - Strategien zur Zukunft urbaner Mobilität

Projektanlass:

In der Vergangenheit haben zahlreiche deutsche Städte mit ihrer Quartiersentwicklung soziale oder ökologische Zielstellungen verfolgt. Oft scheitert die Umsetzung einer nachhaltigen Mobilitätsgestaltung an den über Jahrzehnte gewachsenen, persistenten und auf den motorisierten Privatverkehr ausgerichteten Raum- und Infrastrukturen der autogerechten Stadt. Das Vorhaben befasst sich mit der Transformation urbaner Mobilität und den persistenten Strukturen im Quartier aus einer transdisziplinären Perspektive und führt die Felder der sozialwissenschaftlichen Mobilitätsforschung, der Verkehrsplanung und Stadtentwicklung sowie der Politikwissenschaft zusammen.

Ziele

Wissenschaftliches Ziel ist ein besseres Verstehen, wie (i) die nachfrageseitigen Dynamiken, Präferenzen und Wünsche der Bewohner*innen und Nutzenden eines Quartiers (gesellschaftliche Dynamik), (ii) die angebotsseitigen Veränderungen und Persistenzen gebauter Umwelt, Infrastrukturen und Mobilitätsdienstleistungen (Persistenz der Infrastruktur) sowie (iii) die Governance-Prozesse zur Aushandlung und Gestaltung urbaner Mobilität (Governance und Akteurskonstellationen) in ihrer Wechselwirkung zueinander stehen und daraus Handlungsoptionen für die Planungspraxis entstehen.

Aus planungspraktischer Sicht sollen mit den Partnerstädten Konzepte und Maßnahmen zur Gestaltung der Mobilität in (i) neuen sowie (ii) bestehenden städtischen Quartieren entwickelt und erprobt sowie (iii) hinsichtlich der Übertragbarkeit auf weitere Quartiere im Sinne einer gesamtstädtischen Strategie geprüft werden. (iv) Ebenso soll die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf weitere Städte gewährleistet werden.

Modellquartiere: Darmstadt und Frankfurt a.M.

Methodisch wird mit zwei Städten kooperiert. Die Partnerstädte bringen kommunale Entscheidungsträger, Anbieter von Mobilitätsdienstleistungen, Zivilgesellschaft und Forschung mit dem Ziel zusammen, Umsetzungskonzepte für eine Quartiersgestaltung zu entwickeln, die eine nachhaltige Mobilität der Einwohner*innen ermöglicht, sozial-ökologische Ungleichheiten abbauen hilft und die Lebensqualität steigert. Die beteiligten Kommunen setzen dabei eigene Schwerpunkte, die Forschung begleitet den Prozess und versteht sich als Impulsgeberin.

Lincoln-Siedlung, Darmstadt

Innerhalb des Darmstädter Stadtgebietes befinden sich ehemals militärisch genutzte Flächen, die in den kommenden Jahren entwickelt werden. Mit dem Quartier Lincoln-Siedlung beabsichtigt die Stadt Darmstadt ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Mobilitäts- und Siedlungsentwicklung zu realisieren, das im Rahmen des Anfang 2016 begonnenen Entwicklungsprozesses „Masterplan Darmstadt 2030“ im Themenfeld Mobilität beispielgebend ist und als Vorbild für weitere Quartiersentwicklungen dienen soll. Die Lincoln-Siedlung steht für ein in einem frühen Stadium der Entwicklung befindliches Stadtquartier, in dem der Transformationsprozess gezielt gesteuert werden soll.

Weitere Informationen für Interessierte und Bürger/-Innen sowie Ankündigungen von aktuellen Terminen.

Informationsmaterial zum Mobilitätskonzept der Lincoln-Siedlung zum Download gibt es hier: Flyer, Mobilitätskonzept, Imagebroschüre

Quelle: Wissenschaftsstadt Darmstadt

Bornheim, Frankfurt a.M.

Das innenstadtnahe Bornheim ist ein weitgehend gründerzeitlich geprägtes Wohn- und Mischgebiet. Die Anforderungen der Bevölkerung an das Quartier sind als sehr heterogen einzuschätzen. Die dichten Strukturen und die kurzen Wege im Stadtteil, sowie die hohe Verkehrsbelastung und der vorhandene Parkdruck führen zu einer gestiegenen Bereitschaft auf neue Mobilitätsformen umzusteigen, dennoch besteht ein ausgeprägter Wunsch nach öffentlichem Parkraum.
Bornheim steht für ein urbanes Stadtquartier im Bestand, das von urbanen Transformationsprozessen gekennzeichnet ist.

Weitere Informationen für Interessierte und Bürger/-Innen sowie Ankündigungen von aktuellen Terminen finden Sie hier.

Quelle: Planersocietät

Abschlusskonferenz

Aufgrund der Kontaktbeschränkungen im Zuge der COVID-19-Pandemie musste die geplante Abschlusskonferenz des Projektes QuartierMobil im Rahmen der Jahrestagung des Arbeitskreises Mobilität und Verkehr der Deutschen Gesellschaft für Geographie abgesagt werden. Alternativ fand projektintern ein Abschlussworkshop statt. Die Dokumentation des Workshops kann über folgenden Link heruntergeladen werden: Dokumentation Abschluss-Workshop QuartierMobil

Planersocietät – Stadtplanung, Verkehrsplanung, Kommunikation Dr.-Ing. Frehn, Steinberg Partnerschaft
Stadt Frankfurt, Der Magistrat, Referat Mobilitäts- und Verkehrsplanung
StetePlanung, Büro für Stadt- und Verkehrsplanung
Technische Universität Braunschweig, Comparative Politics and Public Policy, Prof. Bandelow
Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadtplanungsamt - Mobilität und öffentlicher Raum

Auftraggeber

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Umsetzung der Leitinitiative „Zukunftsstadt“, FKZ 01UR1702A, Laufzeit: 09/2017-08/2020

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