Das Sommersemester 2018 kann kommen, unsere Autonomen Tutorien sind bereit. Sichert euch einen Platz! Am 16.04.2018 geht es schon los.

Film und Kuratieren, Design, zukunftsfähige Schulen, Existentialismus, psychoaktive Substanzen, Spanischer Bürgerkrieg und Trans Experience bieten euch einen Vorgeschmack auf die neuen Konzepte.

Wir konnten für das Sommersemester 2018 fünf vergütete Plätze für ein Autonomes Tutorium an unserem Fachbereich vergeben und auch zwei ehrenamtlich gehaltene Tutorien sind wieder dabei. Die Auswahl fiel uns wie immer nicht leicht, aber nun können wir sie euch endlich vorstellen! Es ist wieder eine bunte Mischung dabei, die vor allem möglichst viele unterschiedliche Studiengänge an unserem Fachbereich ansprechen soll. Die Frist für die Ausschreibung endete am 15.01.2018. 

Und in der Woche vom 16.04.2018 geht es los, also haltet euch am besten schon einen Platz frei.

Wir danken an dieser Stelle dem Dekanat für die gute Zusammenarbeit und hoffen auf zahlreiche Teilnahmen. Und wenn ihr nun selber Lust bekommen habt, ein Tutorium zu veranstalten, dann könnt ihr hier alle Anforderungen für eine Bewerbung nachlesen. Auf unserer Startseite geben wir die neue Ausschreibung rechtzeitig bekannt.


Alle Anderen III. Kino, Feminismen, Kuratieren

Dienstag | 19:00 bis 22:00 Uhr | IG 7.312 | Zeitraum: 17.04.-10.07.2018

Tutorinnen: Fatma Keser, Julia Bieber, Elena Baumeister
Kontakt: alle.anderen2@gmail.com

Alle Anderen. Filme von Macherinnen* hat gemeinsam Filme von Frauen* gesichtet und u.a. in Hinblick auf Themen wie Autorschaft und herstory diskutiert.

Alle Anderen II. Filme als (Ausdruck von) feministische(r) Politik hat sich mit den Interdependenzen feministischer Praxis und feministischer Filmkunst beschäftigt. In diesem Semester wird Alle Anderen III den Fokus auf das Kuratieren lenken und dabei die Möglichkeiten feministischer Interventionen ausloten. Zum einen gibt es viele lange und kurze Spielfilme, Dokumentar- und Experimentalfilme von Macherinnen*, die wir gerne gemeinsam im Seminarraum der Filmwissenschaft sichten und besprechen möchten. Und ohne Anspruch darauf zu erheben, die Frage, Was ist ein feministischer Film? endgültig beantworten zu können, wollen wir erarbeitetes Wissen in die Praxis umsetzen und selbst kuratorisch tätig werden. Zum Abschluss des Sommersemesters wird Alle Anderen einen Kino-Abend in der Pupille - Kino in der Uni gestalten!
Im Laufe des Semesters werden wir auf Exkursionen Initiativen und Archive kennenlernen, die sich für die Dokumentation von feministischer Filmgeschichte(n) einsetzen und feministische Programme gestalten. Gleich zu Beginn des Semesters im April 2018 ist ein Besuch beim Internationalen Frauenfilmfestival in Köln geplant. Dort werden wir mit Kurator*innen über Programmgestaltung, Arbeitsbedingungen und Frauenfilmnetzwerke diskutieren.
Im Mai 2018 ist eine Exkursion in das bildwechsel Archiv in Hamburg ausgerichtetes Künstlerinnenprojekt in Hamburg. Im Rahmen eines Wochenendworkshops in Hamburg möchten wir mehr über die Geschichte und Arbeitsweise von Bildwechsel erfahren. Und natürlich soll es auch viel Raum geben für die gemeinsame Sichtung von ausgewähltem (Video-) Material aus den dortigenZuletzt wollen wir im kommenden Semester auch die Idee eines „Blogs” weiterentwickeln, der die Arbeit, Netzwerkbildung und die sich entwickelnde Expertise unseres Kollektivs dokumentieren soll. Ein Blog könnte sowohl eine Plattform für feministische Filmkritik und -praxis sein, als auch systematisch Positionen für ein feministisches Kuratieren aufzeichnen und zugänglich machen.

In der ersten Sitzung am Dienstag, 17. April 2018 wollen wir den Semesterplan gemeinsam mit Euch festlegen. Wir sind gespannt auf Eure Vorschläge und Ideen zu Filmen, Themen und Texten!Alle Teilnehmenden mit oder ohne Vorkenntnisse sind willkommen. Wir freuen uns über Studierende aus vielen verwandten Instituten. Sehr gerne darf auch nur an den Screenings im Vorführraum der Filmwissenschaft teilgenommen werden.


Design/Theorien des Designs

Dienstag | 16:00 bis 18:00 Uhr | IG 0.201 | Zeitraum: 17.04.-10.07.2018

Tutor: Carl Friedrich Then
Kontakt: c.then@gmx.de

Design ist kontrovers. Oft werden darunter die schönen, teuren, manchmal auch unnützen Dinge des Lebens verstanden. Schöne Farben, gefällige Formen und ein Markennarrativ, welches die eigene Persönlichkeit darstellen soll – aber Design ist durchaus viel mehr als das. Heute erfasst der Begriff Design weit mehr als die Gestaltung von Konsumgütern im Sinne des klassischen Produkt- und Grafikdesigns. Dabei macht es der inflationäre Gebrauch des Wortes Design, gerade nicht einfach zu bestimmen, worum es sich dabei handelt. In diesem Autonomen Tutorium soll es darum gehen, den vielen verschiedenen und unübersichtlichen Spielfeldern des Begriffs Design im Spannungsfeld von Funktionalität und Ästhetik auf die Spur zu kommen. Dafür soll vor allem einführende Literatur gelesen und diskutiert werden, aber auch die ein oder andere filmische Dokumentation wird nicht fehlen. Darüber hinaus möchte ich mit euch verschiedene Designinstitutionen im Rhein-Main-Gebiet besuchen. Unter anderem das braun-Archiv in Kronberg, ein Workshop-Gespräch mit der Redaktion des form Designmagazins und ein Besuch in der umfangreichen Bibliothek des Rat für Formgebung. Wichtig ist mir dabei auch mit Akteuren der Designszene in Kontakt zu treten, mit denen wir dann nicht nur unser Erarbeitetes teilen und diskutieren können, sondern auch deren Position zu Design kennenlernen können. Darüber hinaus ist es Ziel unsere geisteswissenschaftlichen Kompetenzen auf das Thema Design anzuwenden. Denn Designtheorie ist immer noch keine nachhaltig institutionalisierte Disziplin. Eine Möglichkeit also sich auf einem noch recht unbestellten Feld auszutoben. Der Umfang unserer Arbeit richtet sich dabei nach unseren Neigungen und Kapazitäten.

Wer möchte kann gerne schon einmal die von Claudia Mareis verfasste Einführung Theorien des Designs zur Hand nehmen. Sie ist 2014 im Junius Verlag erschienen.


Lernreise zu ZUKUNFTSFÄHIGEN Schulen

Zeiten und Raum bitte per Mail erfragen!

Tutorinnen: Olivia Kurtz und Cathrina Graw
Kontakt: no.kurtz@posteo.de

„Wir sind Schüler von heute, die in Schulen von gestern, von Lehrern von vorgestern, mit Methoden aus dem Mittelalter, auf die Probleme von übermorgen vorbereitet werden.“ - Dr. Peter Pauling

Seid ihr wie Peter Pauling auch der Meinung, dass Schule oft nicht besonders zukunftsorientiert ist? Dann sind wir einer Meinung! Wir wollen diesen „Schulumstand“ jedoch nicht einfach so hinnehmen und deshalb nach Ideen suchen, wie es konkret besser geht. Dafür beschäftigen wir uns während des Semesters mit unserem Verständnis und Kriterien für „gute“ und „zukunftsfähige“ Schule, um dann in den Semesterferien des SoSe 2018 für ein bis zwei Wochen (genauer Zeitpunkt und Dauer richtet sich nach den Interessen der Teilnehmenden) Lernorte zu besuchen, die andere und innovative Ideen von einer „Schule der Zukunft“ haben. In vergangenen Lernreisen konnten wir zum Beispiel erleben, dass Lernende sich in dem Schulfach „Herausforderung“ ganz Deutschland bereisen und sich ihren größten Ängsten stellen, im siebten Schuljahr „Dreifelderwirtschaft“ auf einem ehemaligen Stasi-Erholungsgebiet betreiben oder basisdemokratisch die eigene Schule selbst leiten. Wir hoffen, dieses Semester mit DIR ähnlich spannende Projekte zu finden. Übrigens: Wir freuen uns ausdrücklich über Teilnehmende aus ALLEN Fachbereichen, denn Interdisziplinarität ist ein Baustein, um Lösungen für aktuelle und zukünftige (Schul-)Probleme zu finden!


„Man muß im Leben durchs Fenster schauen“, [denn] „Wer heute ein Ei kauft, hat morgen zwei“: Zur Frage des Absurden in ausgewählten Texten des Existentialismus

Freitag | Blöcke: 14:00 bis 18:00 Uhr | IG 1.301 | Zeitraum: 08.06.-13.07.2018

Tutorin: Xenia Hüttenberger
Kontakt: xenia.huettenberger@posteo.de

Als kulturelles Phänomen bezeichnet der Existentialismus eine Strömung in der Mitte des 20. Jahrhunderts, welche ihren künstlerischen Ausdruck insbesondere in den Dramen der 1950er Jahre findet (z.B. durch Jean-Paul Sartre, Samuel Beckett und Eugène Ionesco).
Im Mittelpunkt existentialistischen Reflexionen steht der Mensch im Verhältnis zu der ihn umgebenden Welt, die als absurd erlebt wird. Dieses Erlebnis ist die Erfahrung einer Welt, die jenseits der Vernunft liegt.
Wenn das „Absurde Theater“ die Erfahrung eines entfremdeten Subjekts in einer sinnlosen Welt darzustellen sucht, antwortet es mit und in seiner ästhetischen Ausformung auf den Existentialismus als geschichtsphilosophisches Phänomen. Dieser Zusammenhang macht die Darstellung des Absurden somit stets zum Ausdruck eines kritischen Dialogs mit der jeweiligen Zeit.
Ausgehend von der Annahme, dass die Konfrontation eines entfremdeten Subjekts mit einer als absurd erlebten Welt keine epochal begrenzbare Erfahrung ist, sollen die zentralen Begriffe des Existentialismus zunächst in einer inhaltlichen und formalen Auseinandersetzung exemplarisch an literarischen und theoretischen Texten erarbeitet werden, um davon ausgehend Thesen zum gegenwärtigen Stand des Absurden bilden zu können.

Die Auswahl der Texte soll in der ersten Sitzung gemeinsam erfolgen.
Vorschläge:
Samuel Beckett: „Warten auf Godot“ und „Endspiel
Eugène Ionesco: „Die kahle Sängerin“ und „Die Unterrichtsstunde

Es wird noch ein OLAT-Kurs angelegt!

ACHTUNG! Ausfall der Termine:
27.04.2018 
04.05.2018 
11.05.2018 
18.05.2018 
25.05.2018 
01.06.2018

Das Tutorium wird stattdessen als Blockveranstaltung angeboten und findet vom 08.06. bis 13.07.2018 statt.


Psychoaktive Substanzen in der Literatur

Montag | 18:00 bis 20:00 Uhr | IG 4.201 | Zeitraum: 16.04.-09.07.2018

Tutoren: Oliver Sommer und Flamur Bedzeti
Kontakt: ollidarity@posteo.de

Inwiefern werden psychoaktive Substanzen in der Literatur behandelt und was ist eigentlich unter dem Begriff „Psychoaktive Substanzen“ zu verstehen? Was fasziniert uns so sehr an psychoaktiven Wirkungsweisen und halluzinogenen Perspektivveränderungen? Oder stellen sie gar ein menschliches Grundbedürfnis dar? Das Tutorium soll anhand dieser Grundfragestellungen einem sowohl reichhaltigen als auch ambivalenten Spektrum an motivischen und narrativen Umsetzungen innerhalb verschiedener literarischer Traditionen nachgehen. Dabei widmen wir uns zuerst einer ausführlichen Begriffsbestimmung, die darauf vorbereiten soll, dem weitläufigen Irrtum kritisch gegenüberzustehen, psychoaktive Substanzen lediglich mit dem umgangssprachlichen Sammelbegriff der „Droge“ gleichzusetzen. Danach analysieren wir gemeinsam unter dem Verfahren des „close reading“ entsprechende Textstellen der ausgewählten Literatur. Es bleibt überdies den Interessen der Teilnehmenden überlassen, welche Gegenstände (es sollte auch nicht nur Literatur sein, wir können uns ebenso gut auf den Film spezialisieren) wir genauer untersuchen werden. Das bedeutet, dass ausdrücklich nach Wünschen und persönlichen Vorlieben gefragt ist und es Allen offen steht, Vorschläge für die Gestaltung des Tutoriums anzubringen. Fest eingeplant sind derzeit Hermann Hesses Steppenwolf (1927) und Rainald Goetz’ Irre (1983). Weitere Vorschläge werden in der ersten Sitzung gemeinsam besprochen.


Shalom Libertad- Jüdische Kämpfer*innen im Spanischen Bürgerkrieg

Dienstag | 10:00 bis 12:00 Uhr | IG 201 | Zeitraum: 17.04.-10.07.2018

Tutorin: Anna Auerbach
Kontakt: anna.auerbach@posteo.de

Am Vorabend des zweiten Weltkriegs kämpften im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) Kommunist*innen, Sozialist*innen und Anarchist*innen in den Internationalen Brigaden für die Spanische Republik und gegen General Franco. Insgesamt waren über 40.000 Männer und Frauen Mitglied der verschiedenen Brigaden, unter ihnen auch Prominente und Schriftsteller*innen. Für viele von ihnen war es nicht nur der Kampf für die spanische Republik, sondern auch oder vor allem, gegen den Faschismus, Hitler-Deutschland und den Nationalsozialismus.
Das Phänomen der Internationalen Brigaden ist bis heute historisch einzigartig und wird immer wieder aufgegriffen und erinnert. Die wichtige Rolle, die jüdische Kämpfer*innen in den Internationalen Brigaden einnahmen, ist hingegen bis heute immer noch weitestgehend unbekannt. Mehr als 6000 antifaschistische Jüd*innen kämpften in Spanien.

Der Frankfurter Publizist Arno Lustiger (1924-2012), Holocaust-Überlebender und Mitbegründer der Jüdischen Gemeinde in Frankfurt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, den jüdischen Widerstand aufzuarbeiten und somit das antisemitische Stereotyp des „wehrlosen Juden” systematisch zu widerlegen. Mit seinem Buch „Shalom Libertad! Juden im Spanischen Bürgerkrieg” (2001 [1989] ) widmet er sich der Rolle jüdischer brigadistas und schließt somit sowohl eine Lücke der Geschichtswissenschaft, als auch der öffentlichen Wahrnehmung. Lustiger zeichnet die Gründe für die überdurchschnittlich hohe Beteiligung jüdischer Kämpfer*innen nach, stellt verschiedene brigadistas in Kurzbiographien vor und berichtet auch über die Erinnerung der Rolle jüdischer Kämpfer*innen in Spanien und Deutschland. Trotz dieses wichtigen Beitrags wird Lustigers Buch aktuell nicht mehr aufgelegt.

Im Autonomen Tutorium wollen wir gemeinsam über die Rolle jüdischer Spanienkämpfer*innen lesen und lernen, Lustigers Buch wird uns dabei als erste Einführung ins Thema dienen. Weiterführende Literatur und andere Materialien (Fotografien, Dokumentarfilm) werden am Anfang des Tutoriums vorgestellt. Gemeinsam entscheiden wir dann, auf welche Aspekte wir uns fokussieren wollen.


The Trans Experience. Insight through Literature, Media, and Art

Donnerstag | 14:00 bis 16:00 Uhr | IG 3.301 | Zeitraum: 19.04.-12.07.2018

Tutorin: Anja Schneider
Kontakt: axschneider94@gmail.com

This class aims to provide students with a greater understanding of transgender people’s experiences by analyzing literature, television, media, and art. Over the course of the semester, we will cover basic terminology and trans-feminist theory, the history of the ”modern gay rights movement,” different forms of discrimination faced by transsexual men and women, trans-misogyny, exclusion and hierarchies within the LGBTQ community, non-binary and intersex folks, ballroom culture and drag today, current discriminatory laws such as bathroom bills and healthcare regulations, (police) violence, incarceration, and intersectionality. Although this class focuses mainly on trans folks in the United States, many issues we will talk about can be applied more broadly.

Rather than fueling sensationalized mainstream images that often portray those who transgress traditional gender norms stereotypically, we will devote our attention to content created by trans folks themselves. Material we will discuss includes, but is not limited to, the webseries Herstory, songs by Against Me!, trans poetry, Whipping Girl by Julia Serano, Transparent, the documentaries True Trans and Paris is Burning, Janet Mock’s memoir Redefining Realness, RuPaul’s Drag Race, I Am Cait, Happy Birthday Marsha, and Sense8.

Although this class will be discussion-based, we will not debate the validity of trans people’s experiences. Instead, sessions aim to encourage students to engage with and analyze art, learn about experiences that may differ from their own, and improve cis allyship.
This class will be taught in English and is open to students of all departments. No previous knowledge is needed, just willingness to listen and learn! Students can earn up to 3 Credit Points for their Optionalmodul by attending this class.

I highly recommend purchasing Whipping Girl. A Transsexual Woman on Sexism and the Scapegoating of Femininity (2nd Edition) if you can. Feel free to contact me if you have any questions, and please send me an e-mail to let me know that you are coming: axschneider94@gmail.com