MINT-Lehrer-Nachwuchsförderung (MILeNa)

MILeNa Hessen

„MILeNa“ bedeutet MINT-Lehrer-Nachwuchsförderung. Das Projekt hat das Ziel, die Studienanfängerzahlen im Bereich MINT und MINT-Lehramt an der Goethe-Universität Frankfurt zu erhöhen.

Das einjährige Programm informiert und bereitet Schülerinnen und Schüler umfassend auf ein MINT-(Lehramts)studium vor. Um junge Menschen für MINT-Fächer im Allgemeinen zu begeistern, braucht es engagierte und gut ausgebildete MINT-Lehrkräfte. Das Förderprogramm zeigt den Teilnehmenden, wie ein MINT-Studium aufgebaut ist und wie der berufliche Alltag eines Lehrers nach dem Studium aussehen wird und der berufliche Alltag in der Wissenschaft aussehen kann. Dies kann nur realisiert werden, wenn die Schülerinnen und Schüler Einblick in die Arbeit des Lehrers sowie bereits ersten Kontakt mit der Universität knüpfen.

Durch diese Erlebnisse und die Erfahrungen mit der praktischen und methodischen Arbeit einer MINT-Lehrkraft können sich die Teilnehmenden im Anschluss für oder gegen ein MINT-(Lehramts)-Studium entscheiden.

Teilnehmende Schulen

  • Altkönigschule Kronberg
  • Lessing Gymnasium Lampertheim
  • Modellschule Obersberg

Das Programm

Adressiert werden MINT-EC Schulen mit guten Ideen zur Förderung von MINT-(Lehrer-) Nachwuchs an ihren Schulen oder in ihrer Region, die in der Umsetzung dieser Ideen im Rahmen des Programms finanziell unterstützt werden sollen.

Das Programm stützt sich auf fünf Grundpfeiler (Abb. 1).

Abb. 1

Lehren erfahren: In Fördermaßnahmen sollen die Schulen ihren interessierten und qualifizierten Schülerinnen und Schülern umfassende Gelegenheiten bieten, sich selbst in Lehrsituationen im MINT-Bereich etwa mit Schülern aus der Grundschule oder der Unterstufe zu erproben. Diese Lehrgelegenheiten können kontinuierlich über das Schuljahr verteilt z.B. in Arbeitsgemeinschaften, aber auch in Ferienkursen oder Blockveranstaltungen angeboten werden. Alle Schülerinnen und Schüler, die an dem Programm teilnehmen, müssen in den ersten drei Monaten des Programms bereits die Möglichkeit zu solchen Lehrsituationen wahrnehmen können. Diese Erfahrungen stellen selbst einen wichtigen Aspekt des Förderprogramms dar und sind zudem wesentliche Voraussetzungen für weitere Programmbausteine.

Universitäre Workshops: Jede/r Teilnehmer/in soll in seiner einjährigen Zugehörigkeit zu dem Programm an vier eintägigen, berufsvorbereitenden Veranstaltungen an der Universität Frankfurt teilnehmen. Die Universität Frankfurt verfügt über eine qualitativ hochwertige Physik- und Chemielehramtsausbildung. Im Fach Physik ist der Lehrkräfte-Mangel am deutlichsten. Daher wird ein Großteil der Workshops am Institut für Didaktik der Physik organisiert und durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler haben bei diesen Veranstaltungen Gelegenheit, verschiedene Facetten des MINT-Lehrerberufs kennenzulernen aber auch andere Institute und die Arbeit und das Studieren an einer Universität kennenzulernen. Dadurch wird ein umfassender Blick auf die Berufsperspektive MINT-Lehrer aber auch andere Berufsfelder im MINT-Bereich ermöglicht. Die Treffen dienen zudem dem Aufbau eines Netzwerks unter den Programmteilnehmern und sollen durch ihre attraktive Gestaltung auch das Engagement der Programmteilnehmer wertschätzen.

Schüleraustausch: Jede/r Teilnehmer/in soll an einem einwöchigen Schüleraustausch teilnehmen, in dessen Verlauf er an einer Partnerschule (einer anderen MINT-EC Schule des Programms) in schulischen Aktivitäten im MINT-Bereich eingebunden wird. Die Partnerschulen werden dabei so ausgewählt, dass für die Programmteilnehmer der Schüleraustausch in den eigenen Ferien oder während der für ein Betriebspraktikum vorgesehenen Zeiträume stattfinden kann. Die teilnehmenden Schulen sichern während des einwöchigen Schulaufenthaltes der Programmteilnehmer an ihrer Schule eine angemessene Betreuung dieser Schülerinnen und Schüler durch MINT-Lehrkräfte. Die Unterbringung der Schülerinnen und Schüler erfolgt jeweils bei einem Programmteilnehmer der aufnehmenden Schule.

Außerschulische Lernorte: Jeder Teilnehmer nimmt nach Möglichkeit an einer Exkursion teil, bei der verschiedene Möglichkeiten des außerschulischen Lernens (Schülerlabore, Wissenschaftsmuseen) vorgestellt und selbst erfahren werden. Dadurch soll auch die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler für MINT-Fächer gesteigert werden.

Netzwerk: Jeder Teilnehmer wird in ein umfassendes Netzwerk von Schülerinnen und Schülern mit Interesse an MINT-Berufen eingebunden, das im Rahmen des Programmes aufgebaut wird. Dieses schulübergreifende Netzwerk wird über die Veranstaltungen an den Hochschulen geknüpft und durch den Schüleraustausch sowie die Exkursion weiter gestärkt. Im Netzwerk stehen MINT-Lehrkräfte aus den beteiligten Schulen sowie Dozenten und Studierende der beteiligten Hochschulen für die Programmteilnehmer als Ansprechpartner zur Verfügung.

Die geförderten Schülerinnen und Schüler sollen bei Aufnahme in das Förderprogramm am Beginn der Jahrgangsstufe 10 (G8) bzw. 11 (G9) stehen. Die teilnehmenden Schulen verpflichten sich, drei Jahre lang jährlich mindestens 5 Schülerinnen und Schüler neu in das Programm aufzunehmen. Das Auswahlverfahren der Programmteilnehmer prüft fachliche und soziale Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler und berücksichtigt auch gesellschaftliches Engagement, Teamfähigkeit und Kommunikationskompetenzen. Die Auswahl selbst obliegt den Schulen.

Zeitlicher Verlauf des Programms und Themen der Hochschulveranstaltungen

Die Programmlaufzeit für eine Schülergruppe beträgt ein Jahr und beginnt kurz nach den Sommerferien. Der Schüleraustausch und die Exkursion zu einem außerschulischen Lernort finden vor den Sommerferien im nächsten Jahr statt, die Abschlussveranstaltung ein Jahr nach Beginn des Programms nach den Sommerferien (Abb. 2).

Abb. 2

Ansprechpartnerin und Koordinatorin an der Goethe-Universität Frankfurt:

Laura Sührig