Forschungsprojekte

Polizei in der pluralistischen (Stadt-)Gesellschaft

Promotionsprojekt

Die empirische Untersuchung widmet sich alltäglichen Polizeipraxen und Interaktionen zwischen Bürger*innen und Polizeibeamt*innen in Frankfurt am Main. Hierfür wird insbesondere raumfokussiertes Polizeihandeln in den Blick genommen, welches anhand unterschiedlicher Perspektiven, Positionen und Narrativen untersucht wird. Es wird danach gefragt, in welchem Zusammenhang alltägliche Polizeipraxen und die (Re)Produktion sozialräumlicher Ungleichheiten sowie Machtverhältnisse stehen und wie sich diese beeinflussen. Ausgangspunkt sind situierte Wissensbestände (Haraway 1988), die auf persönlichen Erfahrungen und gesellschaftlichen Machtverhältnissen basieren und Rückschluss auf die Verfasstheit der (Stadt-)Gesellschaft sowie die Rolle der Polizei darin geben.


„Polizei, Politik, Polis - Zum Umgang mit Geflüchteten in der Stadt" (2021-2023)

DFG-Projekt
(Universität Heidelberg https://www.uni-heidelberg.de/politikwissenschaften/personal/haus/mitarbeiter/keitzel.html)

Das Forschungsprojekt in Kooperation mit der Leuphana Universität Lüneburg und der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung trägt den Titel „Polizei, Politik Polis - Zum Umgang mit Geflüchteten in der Stadt".

Das Projekt richtet sich auf den Umgang mit geflüchteten Menschen in größeren Städten und geht dabei den Zusammenhängen zwischen drei Aspekten nach: der Rolle der örtlichen Polizei als staatliche Gewalt vor Ort („Polizei“), der Relevanz stadtpolitischer Strategien im Umgang mit Flüchtlingsfragen („Politik“) sowie der Bedeutung stadtgesellschaftlicher Akteure, Netzwerke und Diskurse („Polis“).

Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern die Polizei in die lokalen Praktiken eingebunden ist und in ihrem Handeln vom lokalen Umfeld geprägt wird. Damit greift das Forschungsvorhaben Tendenzen einer lokalen Wende der Migrationspolitikforschung auf. Wenn sich zeigen lässt, dass selbst polizeiliches Handeln als strikt gesetzesgebunden, in unmittelbarer staatlicher Verantwortung stehend und das staatliche Gewaltmonopol verkörpernd einer solchen Prägung durch den städtischen Kontext unterliegt, dann ist das ein starkes Argument die lokale Wende der Migrationspolitikforschung weiterzuverfolgen.