Miteinander lehren lernen

Projekt MILELE pausiert bis auf Weiteres

Nach zwei Projektdurchläufen pausiert das Projekt pandemiebedingt bis auf Weiteres (Stand Dezember 2020). Die Planungen für einen dritten Durchlauf werden im Herbst 2021 bekannt gegeben!


Projektrückblick: Erfahrungen aus den ersten beiden Programm-Runden!

Abdullah Jouma, einer der Teilnehmenden aus dem ersten Programmdurchlauf erzählte im UniReport von seinen Erfahrungen im Projekt:

Abdullah (27) lacht, wenn er an seine ersten Eindrücke an der Karmeliter-Grundschule im Frankfurter Bahnhofsviertel denkt, an der er ein halbes Jahr lang hospitiert hat. „Da ist alles viel durchgeplanter als an syrischen Schulen“, sagt er. „Der Lehrplan, das pädagogische Konzept, aber auch, wie Lehrer und Schüler miteinander umgehen. Besonders interessant fand ich, wie viele Sozialassistenten im Einsatz sind – das kenne ich aus Syrien nicht.“ Trotz der Unterschiede im Schulalltag fand Abdullah schnell seinen Platz im Klassengefüge der vierten Klasse, bei der er ein- mal pro Woche hospitierte. „Es gab dort zwei Kinder aus Syrien, die kaum deutsch sprachen“, erzählt er. „Für sie war ich so etwas wie ein Engel: endlich einer, der sie verstehen konnte. Ich half ihnen bei den Haus- aufgaben und unterstützte die Lehrerin auch bei den Gesprächen mit den Eltern dieser Kinder.“ (Gärtner 2019)

Den ganzen Artikel von Melanie Gärtner im UniReport Nr. 5 vom 10. Oktober 2019 finden Sie unter: https://www.unireport.info/82576924.pdf


Über das Projekt

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An der Goethe-Universität wurde im Sommer 2018 das Projekt "MILELE - Miteinander lehren lernen" lanciert, welches Menschen mit Zuwanderungs- und Fluchtgeschichte in besonderer Weise anspricht: Bereits zu Beginn des Studiums bietet das Projekt Lehramtsstudierenden in enger Zusammenarbeit mit geflüchteten Lehrkräften die Möglichkeit, an kooperierenden Schulen SchülerInnen mit Migrations- und Fluchterfahrung in Intensivklassen in deren Schulalltag zweisemestrig zu unterstützen. Die so entstandenen Tandems zwischen Lehramtsstudierenden und bereits mit Berufserfahrung ausgestatteten PartnerInnen dienen sowohl dem Wissenstransfer über den konkreten schulischen Alltag mit seinen Problemstellungen an deutschen Schulen, als auch dem Abbau kultureller und sprachlicher Barrieren.

Begleitend dazu bietet die GU den Studierenden ein ins Studium integriertes Seminar zur Reflexion ihrer schulischen Tätigkeit an. Zur Vorbereitung auf das Projekt in den Schulen besuchten die Beteiligten 2018 eine Summer School an der GU. Für die geflüchteten Lehrkräfte eröffnet das Programm zudem die Möglichkeit, ihre berufliche Integration durch eine wöchentlich stattfindende Lehrtätigkeit in einer Sprach- und Integrationsklasse zu forcieren. Während der gesamten Projektlaufzeit können sie Deutschkurse wie auch das Seminarprogramm von aeWorldwide besuchen.

Ziel dieses Projektes ist die Integration einer effektiven und praxisnahen Unterrichtsmethodik in der 1. Phase der Lehrkräfteausbildung, die Förderung zivilgesellschaftlicher Verantwortung, gleiche Bildungschancen für Menschen unabhängig der Kategorie Herkunft sowie die Sensibilisierung für zivilgesellschaftliche Themen.

An der Umsetzung des Projekts beteiligte Partner sind die Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die Volkshochschule Frankfurt sowie das Dezernat für Integration und Bildung der Stadt Frankfurt.

Weitere Informationen können Sie unserem Flyer entnehmen.