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Mai 3 2012
12:35

Öffentlicher Lesung des flämischen Kulturhistoriker und Archäologen David Van Reybrouck

Der Kongo und seine wechselvolle Geschichte

FRANKFURT. Im Jahre 2010 feierte Kongo seinen 50. Geburtstag. 1960 war das Land von Belgien unabhängig geworden. Aus diesem Anlass gab es eine Fülle von Publikationen über den Kongo. Viel beachtet ist das 680 Seiten starke Buch „Kongo. Eine Geschichte“ des flämischen Kulturhistorikers und Archäologen David Van Reybrouck, das am 16. April auf Deutsch beim Suhrkamp Verlag erschienen ist. Der Autor stellt das faszinierende Werk, das sich wie ein Kriminalroman liest, während einer Lesereise dem deutschen Publikum vor. Auf Einladung des Lektorats Niederländisch kommt der Autor zu einer öffentlichen Lesung an der Goethe-Universität

am: Dienstag, dem 8.Mai, um 19 Uhr,
Ort: Casino, Raum 1.811, Campus Westend, Grüneburgplatz 1
Thema: „Kongo. Eine Geschichte”

Der Autor liest auf Niederländisch, es wird aber auch eine deutsche Übersetzung geben, die der Frankfurter Literaturwissenschaftler Prof. Robert Seidel vorträgt. Die anschließende Diskussion läuft in beiden Sprachen, denn David Van Reybrouck versteht auch Deutsch.

Für sein Buch recherchierte Van Reybrouck mehr als fünf Jahre, er reiste häufig in das afrikanische Land und führte unzählige Interviews mit Rebellenführern, Kindersoldaten, Künstlern, Politikern und etlichen über 100-Jährigen, in einem Land, in dem das Durchschnittsalter bei 50 Jahren liegt. Anhand dieser Interviews und vieler bislang unerforschter Quellen erzählt das Buch die Geschichte des Landes und seiner Bevölkerung seit der Frühgeschichte, über die Zeit der arabischen Sklaven- und Elfenbeinhändler und die Entdeckung des Landes im Auftrag des belgischen Königs. Es geht auch um die Zeit vor und nach der Unabhängigkeit mit schillernden Persönlichkeiten wie Lumumba, Tshombé und Mobutu, unter dessen 32 Jahre dauernder Alleinherrschaft der Kalte Krieg zu einem großen Teil in dem Land, das nun Zaïre hieß, ausgetragen wurde. Der flämische Autor beschäftigt sich auch intensiv mit dem Genozid in Ruanda und Ost-Zaïre Mitte der 1990er Jahre und dem anschließenden Siegeszug des Rebellenführers Kabila auf die Hauptstadt Kinshasa. Seither heißt das Land wieder Kongo.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel.: (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de, www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/IDLD/Niederlaendische_Sprache_Literatur_Kultur/index.html