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Apr 22 2013
11:55

Studiengalerie 1.357 zeigt „The Horrorshow file“ des ägyptischen Künstlers Wael Shawky

Zeitgenössische Videokunst erzählt Kreuzzüge aus arabischer Perspektive

FRANKFURT. Vom 25. April bis 6. Juni wird in der Studiengalerie 1.357 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität ein neues Werk zeitgenössischer Videokunst präsentiert: Der Künstler und documenta 13-Teilnehmer Wael Shawky aus Alexandria entführt den Betrachter mit der Arbeit „The Horrorshow file“ in die Zeit der Kreuzzüge und erzählt die Geschichte dieser Ära aus arabischer Perspektive. Zur Eröffnung der Studiengalerie gibt es am Mittwoch (24. April) um 20 Uhr eine Einführung in Shawkys Arbeit, zu der alle Interessierten in das IG-Farben-Haus, Raum 1.357 eingeladen sind. Geöffnet ist die Studiengalerie montags bis donnerstags von 12 bis 17 Uhr.

Bei dieser großangelegten Produktion verbindet der Künstler Elemente des Puppentheaters, Kabaretts und des Spielfilms. Dabei unterlegt der 32-Jährige das neu geschaffene Genre mit digitalen Klangwelten. Der Zusammenhang zwischen Form und Inhalt scheint verschlüsselt und erzeugt eine eigenartige Spannung. Blutrünstige Gefechte, Gesang, Tanz, Predigt und Stille wechseln sich in rücksichtsloser Reihenfolge miteinander ab, wobei der Betrachter in einen Zustand einer befremdlichen Verzauberung verfällt, der er sich kaum entziehen kann.

„The Horrorshow file“ ist der erste Teil der aufwendigen Produktionsreihe „Cabaret Crusades“. Ausgangspunkt und Inspirationsquelle seines Werks war Shawky das Buch „The Crusades through Arab eyes“ von Amin Maalouf. Der dort dargestellte Konflikt thematisiert die zentrale Bedeutung der Manipulation im Umgang mit gegenwärtigen, vergangenen und zukünftigen Konflikten – kurzum: „Eine Analyse wie wir Geschichte schreiben und interpretieren“ (Shawky).

Der ägyptische Videokünstler studierte Bildende Kunst an der Universität von Alexandria und an der Graduate School of Fine Arts der University of Pennsylvania. 2011 wurde er mit dem Kunstpreis der Schering Stiftung ausgezeichnet. Die „Cabaret Crusades“ – Auskopplung „Path to Cairo“ von Wael Shawky wurde unter anderem auf der documenta 13 präsentiert. Seitdem er sich an den folgenreichen revolutionären Protesten in Ägypten beteiligte, arbeitete Shawky zudem erfolgreich am Aufbau einer alternativen künstlerischen Bildungsinstitution in Kairo, um jungen Künstlern eine Alternative zu offiziellen Akademien zu ermöglichen.

In der Studiengalerie 1.357 werden Ausstellungsprojekte der Studiengruppe „Geschichtspolitik Gedächtnispolitik, Gedächtniskultur und Bildgebrauch“ präsentiert. Studierende und Lehrende verschiedener Disziplinen arbeiten in enger Kooperation mit dem Städel Museum projektorientiert an der Erforschung des bildlichen Umgangs moderner Gesellschaften mit Geschichte. Die Studiengruppe stellt vier Mal im Jahr zeitgenössische Videokunst in den Räumen des IG-Farben-Gebäudes aus.

Informationen: N. Kreckel, Studiengruppe „„Geschichtspolitik Gedächtnispolitik, Gedächtniskultur und Bildgebrauch“, Campus Westend, Tel. (069) 798-32424, n.kreckel@yahoo.de, Blog der Studiengalerie: http://studiengalerie1357.wordpress.com