​​​​​​​Pressemitteilungen ​​​​​​ ​

Sonstige

Jul 19 2013
11:33

Hessisches Sozialministerium unterstützt das Projekt AGILer zur Gesundheitsförderung bei Arbeitslosigkeit

In Bewegung bleiben

FRANKFURT.  Das Hessische Sozialministerium und die AOK Hessen fördern das Projekt AGILer mit 100 Schrittzählern. Das Gesundheitsförderprojekt AGILer (Aktivierende GesundheitsInitiative für Langzeiterwerbslose) der Abteilung Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt bietet Gesundheitsberatung für ältere Erwerbslose.

GesundLeben – GesundBleiben! Das ist auch Ziel des Hessischen Sozialministeriums im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie und in Kooperation mit der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung (HAGE). „Vorbeugende, schützende und stützende Maßnahmen, die dem Erhalt oder der Verbesserung der Gesundheit in allen Lebensphasen und Lebenslagen dienen, werden immer wichtiger“, so Sozialminister Grüttner. Unter anderem wird mit solchen Maßnahmen die Förderung gesundheitlicher Chancengleichheit für sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen angestrebt. Bewegung und körperlicher Aktivität kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu, langfristig die individuelle Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit zu fördern und zu erhalten.

Eine Vergleichsstudie der Abteilung Sportmedizin zum Bewegungsverhalten älterer Langzeitarbeitsloser, an der insgesamt 391 Personen teilnahmen, hat gezeigt, dass 41,3 Prozent der Langzeiterwerbslosen körperlich nicht ausreichend aktiv sind. Im Gegensatz dazu waren dies nur 27,3 Prozent der Erwerbstätigen. Andererseits konnte gezeigt werden, dass eine im Rahmen von AGILer angebotene Gesundheits- und Bewegungsberatung geeignet ist, zuvor inaktive Erwerbslose zu mehr körperlicher Aktivität zu motivieren. Mehr als die Hälfte der Personen mit erhöhtem gesundheitlichem Risiko aufgrund von Bewegungsmangel und Übergewicht konnte durch eine qualifizierte sportmedizinische Beratung in Aktivität gebracht werden.

Doch wie viel Bewegung ist überhaupt nötig, um Gesundheit und Fitness zu verbessern? Bereits 3.000 Schritte zusätzlich am Tag oder 30 Minuten Bewegung in Form von Spazierengehen können einen wichtigen Beitrag dazu leisten und das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall, Diabetes mellitus und bestimmte Krebserkrankungen reduzieren. Die 100 gestifteten Schrittzähler, welche einfach am Hosenbund befestigt werden können, sollen den Teilnehmern helfen, das eigene Bewegungsverhalten besser kennen zu lernen und langfristig einen aktiveren Lebensstil zu entwickeln.

Gerade zu Beginn einer angestrebten Verhaltensänderung ist es wichtig, Rückmeldung über das bereits Erreichte zu erhalten und so durch kleine Ziele einen großen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Hierzu haben sich Schrittzähler bereits im Rahmen des Projektes „GesundLeben GesundBleiben – 3000 Schritte extra“ in zahlreichen Präventionsaktionen als einfaches und kostengünstiges Mittel erwiesen. „AGILer wird auch weiterhin mit seinen Partnern im regionalen Beschäftigungspakt ‚Chance 50plus – Leistung zählt!‘ und mit der Unterstützung des Hessischen Sozialministeriums daran arbeiten, Langzeitarbeitslosen eine Möglichkeit und Perspektive zu bieten, ihren Gesundheitszustand zu erhalten oder zu verbessern,“ sagt Prof. Dr. Dr. Banzer, Leiter der Abteilung Sportmedizin der Goethe-Universität Frankfurt.

Jüngst wurde das Projekt AGILer für sein langjähriges Engagement im Bereich der Gesundheitsförderung bei Erwerbslosigkeit mit dem 1. Hessischen Gesundheitspreis ausgezeichnet. „Der Hessische Gesundheitspreis soll Menschen anregen, sich für die eigene Gesundheit und die ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger einzusetzen“ sagte Sozialminister Grüttner anlässlich der Preisverleihung. Denn Arbeitslosigkeit und im speziellen Langzeitarbeitslosigkeit geht neben finanziellen und sozialen Veränderungen häufig auch mit einem schlechteren Gesundheitszustand und verändertem, ungünstigerem Bewegungsverhalten der Betroffenen einher.

Weitere Informationen: Dr. Lars Gabrys, Abteilung Sportmedizin, Goethe-Universität Frankfurt, Tel. (069) 798 24582, gabrys@sport.uni-frankfurt.de