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Apr 15 2014
13:00

Lesung mit Annelies Beck. Die Journalistin schrieb einen Roman über belgische Flüchtlingsfamilien in Glasgow

1914-2014: 100 Jahre später. Der Erste Weltkrieg in Flandern

FRANKFURT. Der Erste Weltkrieg lebt im kollektiven Gedächtnis in Flandern als „der Große Krieg“ weiter. Auch bei den Menschen, die zwei Weltkriege überlebt haben, wird er so bezeichnet. Er hat tiefe Spuren hinterlassen, auch in der Landschaft und der Literatur. Mit Blick auf das Jahr 2014, in dem sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum hundertsten Mal jährt, haben verschiedene flämische Autorinnen und Autoren neue Werke zu diesem Thema veröffentlicht. Einige von ihnen werden in einer öffentlichen Ringvorlesung des Lektorats Niederländisch an der Goethe-Universität in diesem Sommersemester vorgestellt.

Die Erste in der Reihe ist die aus dem flämischen Fernsehen und Radio (VRT) bekannte Journalistin und Moderatorin Annelies Beck. Sie kommt am Dienstag (29. April um 19 Uhr auf den Campus Westend, Casino, Raum 1.802. Die Autorin wird nicht nur aus ihrem Roman „Over het kanaal" auf Niederländisch vorlesen, sondern auch anhand von anschaulichem Bildmaterial erläutern, wie das Buch entstanden ist.

2011 hat sie diesen Roman über belgische Flüchtlinge in Glasgow während des Ersten Weltkrieges veröffentlicht. Auslöser waren aufbewahrte Dokumente und Fotos ihres Urgroßvaters August Keppens, der 1914 über den Kanal geflohen war und Jahre lang in einer Munitionsfabrik in Schottland arbeitete. Annelies Beck hat die Lebensumstände der belgischen Flüchtlingsfamilien in Glasgow genauestens untersucht und anhand ihrer Ergebnisse einen fiktiven Roman über Marie Claes, die während des Kriegs vom Mädchen zur jungen Frau heranwächst, geschrieben.

Ihre besondere Aufmerksamkeit gilt den sozialen Missständen und den Problemen der Kriegswitwen. Vor diesem Hintergrund beschreibt sie auch die Unzufriedenheit der lokalen Bevölkerung und den Neid gegenüber den belgischen Flüchtlingen. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive der jungen Marie, womit der Roman auch jugendlichen Lesern eine Identifikationsmöglichkeit und einen Anlass bietet, sich mit dieser Thematik zu befassen.

Informationen: Laurette Artois, Institut für deutsche Literatur und ihre Didaktik, Lektorat Niederländisch, Campus Westend, Tel. (069) 798 32851, artois@lingua.uni-frankfurt.de; www2.uni-frankfurt.de/42255016/Veranstaltungsreihe