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Okt 23 2017
09:57

Konsortium unter Beteiligung des Zentrums für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) an der Goethe-Universität wird zum Knotenpunkt der deutschen Afrikaforschung

BMBF fördert „Maria Sibylla Merian Centre” an der Universität Ghana

FRANKFURT. Afrikanische Sichtweisen in Wissenschaft und Politik stärken, das ist das Ziel des neuen „Merian International Centre for Advanced Studies in Africa“ (MICAS Africa). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Zentrum zunächst bis Ende 2020 mit 1,7 Millionen Euro. Unter den deutschen Partnern ist auch das Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) an der Goethe-Universität Frankfurt.

Das neue „Merian International Centre for Advanced Studies in Africa“ soll ein intellektuelles Programm und eine Forschungsagenda entwickeln, die letztlich die Bedeutung afrikanischer Wissensproduktion sichtbarer machen werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Zentrum als „Maria Sibylla Merian Centre“ zunächst in einer Vorbereitungsphase bis Ende 2020 mit 1,7 Millionen Euro. Über den erwarteten Förderzeitraum von zwölf Jahren wird die Gesamtförderung bis zu 18 Millionen Euro betragen. Federführend bei Aufbau und Koordination ist die Albert-Ludwigs-Universität mit dem Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) und dem Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung (ABI).

Hauptstandort des „Merian International Centre for Advanced Studies in Africa“ (MICAS Africa)wird die University of Ghana in Accra sein, ein zweiter Standort entsteht am Centre de Recherches sur les Politiques sociales in Dakar/Senegal. MICAS Africa wird damit das erste Institute for Advanced Studies auf dem afrikanischen Kontinent außerhalb von Südafrika. Die Eröffnung des MICAS Africa ist für Mitte 2018 vorgesehen. Als deutsche Partner sind das Deutsche Historische Institut Paris als Mitglied der Max-Weber-Stiftung, das German Institute of Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg, die Universität Konstanz und das Zentrum für Interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) an der Goethe-Universität Frankfurt beteiligt. Das Forschungszentrum Point Sud in Mali und sein stetig wachsendes Netzwerk von Partnern im anglo-, franko- und lusophonen (portugiesischsprachigen) Afrika soll eine zentrale Rolle bei der Überwindung der Sprachbarrieren in Afrika spielen.

Das Konsortium setzt seinen thematischen Schwerpunkt auf nachhaltige Regierungsführung. Themen wie Migration, demokratische Konsolidierung und ökologischer Umbau stehen in der Anfangsphase im Mittelpunkt interdisziplinärer Arbeit von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen. Ein Hauptziel von MICAS Africa ist es, einen gewichtigen Beitrag zum Abbau globaler Wissensasymmetrien zu leisten. Dies soll durch die über Jahre angelegte Kooperation von Spitzen- und Nachwuchsforscherinnen und -forschern aus Afrika und der ganzen Welt gelingen.

Für das ZIAF an der Goethe-Universität und das mit der Universität verbundene Zentrum Point Sud in Mali ist der Erfolg des Antrags überaus bedeutsam. Innerhalb des Konsortiums ist das ZIAF das einzige dezidierte Afrikazentrum – was im Umkehrschluss auch bedeutet: Das ZIAF ist das einzige Afrikazentrum in Deutschland, das bei dieser Förderinitiative erfolgreich war. Seine Rolle wird darin bestehen, seine Afrikaexpertise in enger Kooperation mit dem FRIAS aktiv in den Aufbau des Zentrums in Ghana einzubringen. Darüber hinaus wird Frankfurt zusammen mit Point Sud in Bamako langfristig für die afrikaweite Verbreitung der Zentrumsaktivitäten über die Grenzen von Ghana und Senegal hinaus verantwortlich sein und wird hierfür in der Hauptphase auch mit Personal- und Sachmitteln unterstützt. Ein zentrales Element dabei ist das Netzwerk Point Sud, dass im Laufe der letzten Jahre im Rahmen des DFG-Programms Point Sud entstanden ist. Das Netzwerk umfasst nunmehr Partner aus Burkina Faso, Gabun, Mali, Mosambik, Niger, Senegal und Südafrika und führt neben den Veranstaltungen des DFG-Programms auch Doktorandenschulen durch, die vom Stellenbosch Institute for Advanced Studies (STIAS) finanziert werden. Gemeinsam arbeitet man an Drittmittelanträgen. Die riesige Adressdatenbank von ehemaligen Teilnehmern des Programms bildet den idealen Grundstock, um die Aktivitäten des neuen Merian Centres ohne Zeitverlust in ganz Afrika zu kommunizieren.

Weitere Informationen zu den Partnern des Konsortiums:

Presseerklärung des BMBF: https://www.bmbf.de/de/forschungskolleg-nachhaltiges-regieren-entsteht-in-ghana-5009.html