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Jan 17 2019
14:56

Fortsetzung der Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ zum Thema Krieg und politische Gewalt am 23. Januar 2019

Mit Gewalt zum Kriegsverbot?

FRANKFURT. Die Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, die sich mit dem Wandel von Krieg und politischer Gewalt beschäftigt, wird fortgesetzt. Der nächste Vortragende in der Reihe „The End of Pacification? The Transformation of Political Violence in the 21st Century“ ist Christopher Daase, Professor für Internationale Organisationen an der Goethe-Universität und Mitglied des Exzellenzclusters. Der Politikwissenschaftler spricht über 

„Sanktionskriege: Probleme dezentraler militärischer Normdurchsetzung“ am Mittwoch, 23. Januar 2019, um 18.15 Uhr auf dem Campus Westend, Hörsaalzentrum, Raum HZ 9.

Mit der völkerrechtlichen Ächtung des Krieges im 20. Jahrhundert ist der Krieg nicht verschwunden. Vielmehr entwickelten sich spezifische Rechtfertigungen militärischer Gewalt, darunter der Sanktionskrieg zur Aufrechterhaltung eines internationalen Rechtszustands. Bis heute berufen sich Staaten auf die Notwendigkeit, globale Normen notfalls dezentral militärisch durchzusetzen, um langfristig ein globales Gewaltmonopol zu etablieren und das Kriegsverbot zu verwirklichen. Wie ist diese Erwartung – empirisch und normativ – zu bewerten? Hat sich die Zuversicht (etwa Hans Kelsens) erfüllt, und sind wir auf dem Weg zu einem globalen Gewaltmonopol; oder hat sich die Befürchtung (etwa von Carl Schmitt) bestätigt, Sanktionskriege würden die Kriegführung nur verschärfen? 

Im Vortrag werden (1) die theoretischen Positionen zum Kriegsverbot einerseits und zu dezentralen Sanktionskriegen andererseits historisch rekonstruiert; (2) werden die konkurrierenden Erwartungen mit den Ergebnissen der empirischen Kriegsforschung konfrontiert; und (3) wird eine normative Einordnung vorgenommen und nach Stand und Perspektive des liberalen Projektes einer Ächtung des Krieges gefragt. 

Christopher Daase gehört zum Organisationsteam der Ringvorlesung. Er ist auch Stellvertretender Leiter des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK). Die HSFK gehört zu den Partnerinstitutionen des Frankfurter Exzellenzclusters. 

Die nächsten Termine im Überblick: (Jeweils Campus Westend der Goethe-Universität, Hörsaalzentrum HZ 9, 18.15 Uhr) 

23. Januar 2019
Prof. Christopher Daase, Goethe-Universität Frankfurt am Main
Sanktionskriege: Probleme dezentraler militärischer Normdurchsetzung 

30. Januar 2019
Prof. Matthew A. Evangelista, Cornell University
Disturbing the Peace: How the United States Influences Trends in Global Political Violence

6. Februar 2019
Prof. Stathis N. Kalyvas, University of Oxford
Global Change and Civil Wars 

13. Februar 2019
Prof. Jennifer M. Welsh, McGill University, Montreal
Pockets of Barbarism: Internal and External Challenges to the International Humanitarian Order 

Informationen:
Dr. Julian Junk, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), 030/206049120, junk@hsfk.de, www.hsfk.de
Bernd Frye, Pressereferent Exzellenzcluster, 069/798-31411, bernd.frye@normativeorders.net; www.normativeorders.net

Detailliertes Programm: http://www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/ringvorlesungen