Babylotse FFM

„Babylotse Frankfurt am Main“ – Prävention von Anfang an

Wissenschaftliches Evaluationsprojekt

Kurzdarstellung:

Die Sozial-, Bildungs- und Kulturgeschichte Frankfurts ist durch den ausgeprägten Bürgersinn der Einwohnerinnen und Einwohner beeinflusst. Von den gewachsenen Strukturen aus entfaltet sich seit 2014 auch das Programm „Babylotse“, durchgeführt vom Deutschen Kinderschutzbund Bezirksverband Frankfurt e.V.  Damit traf das aus Hamburg übernommene Programm auf günstige Ausgangsbedingungen und konnte sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt Frankfurt, bedeutenden Stiftungen und in der Trägerschaft des Deutschen Kinderschutzbundes Frankfurt als ein Baustein der Frühen Hilfen in Frankfurt etablieren.

Das Programm „Babylotse“ begleitet (werdende) Eltern bei Fragen rund um die Geburt und Elternschaft. Die Babylotsinnen beraten Eltern bereits auf den Geburtsstationen der Frankfurter Kliniken, sie helfen bei administrativen Fragen, begleiten die sozialen und emotionalen Herausforderungen junger Eltern und navigieren die Familien zu individuell passenden Angeboten in Wohnortnähe.

Eine fach- und ressortübergreifende Vernetzung auf kommunaler Ebene zu realisieren, Familien mit neugeborenen Kindern möglichst von Anfang an zu erreichen und passgenaue Unterstützungsangebote sowie Zugänge für unterschiedliche Menschen und Familien zu eröffnen, sind die grundlegenden Ziele Früher Hilfen. Diese sind auch im Gesetz zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG 2012) rechtlich verankert.

Das Forschungsinteresse des an die Goethe-Universität angegliederten Evaluationsprojekts zum Programm „Babyloste“ orientiert sich an der Idee einer formativen, das heißt einer am Prozess orientierten Evaluation. Konzeptionell, empirisch und fachpraktisch werden Fragen nach strukturellen Gelingensbedingungen und Stolpersteinen gestellt, welche die Erreichbarkeit von Familien und die Zugänge für Familien gewährleisten oder auch verhindern.

Das fachliche Vorgehen im Programm „Babylotse“ kann mit drei Schritten charakterisiert werden: Erkennen – Klären – Vernetzen. Daran orientiert sich auch die durchgeführte Evaluation, um Barrieren sowie hilfreiche Bedingungen für eine wirkungsvolle Unterstützung für Familien mit Neugeborenen auf kommunaler Ebene in Frankfurt zu identifizieren.

Der Untersuchungsfokus richtet sich mit unterschiedlicher Akzentuierung auf die folgenden Themen:

  • die Vernetzungsstrukturen innerhalb Frankfurts durch „Babylotse“,
  • die Erreichbarkeit und Bedürfnisse von Familien mit Neugeborenen,
  • die strukturelle Passgenauigkeit des Programms für Eltern,
  • die Wirkung von „Babylotse“ als sozialer Navigator in der Stadt und
  • die interdisziplinäre Vernetzung an der Nahtstelle zwischen dem Kinder- und Jugendhilfesystem und dem Gesundheitswesen.

Untersuchungsdesign

Die Untersuchung gliedert sich in sechs einzelne Module mit differenzierten Fragestellungen:

  1. Modul: Wie gelingt die Vernetzung von „Babylotse“ innerhalb Frankfurts im Interesse der Neugeborenen?
  2. Modul: Welche Familien werden von „Babylotse“ in Frankfurt erreicht?
  3. Modul: Warum nehmen manche Frankfurter Familien die Unterstützung von „Babylotse“ nicht in Anspruch?
  4. Modul: Wie gelingt ein positiver Zugang zu Unterstützungsangeboten im Interesse von Neugeborenen?
  5. Modul: Welche Wirkung hat „Babylotse“ als sozialer Navigator in Frankfurt?
  6. Modul: Welche multidimensionale Wirkung von „Babylotse“ zeigt sich für die beteiligten Akteure?

In Kooperation mit:

Deutscher Kinderschutzbund Bezirksverband Frankfurt am Main e.V.

Gefördert von:

aqtivator gemeinnützige GmbH
Crespo Foundation
Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main

Laufzeit:

07/2018 – 06/2020

Wissenschaftliche Leitung:

Prof.‘in Dr. Sabine Andresen (s.andresen@em.uni-frankfurt.de)

Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen:

Tatjana Dietz (t.dietz@em.uni-frankfurt.de)
Nadja Althaus (althaus@em.uni-frankfurt.de)

Studentische Hilfskraft:

David Hiller (d.hiller@em.uni-frankfurt.de)