Keynotes zur Konferenzeröffnung

Wir freuen uns, Ihnen die folgenden Keynote Speaker für die Eröffnungsveranstaltung der 82. Jahrestagung des VHB am 17. März 2020 um 17.45 Uhr im Festsaal Casino der Goethe-Universität Frankfurt zu präsentieren.

Prof. Dr. Bernd Skiera

Prof. Dr. Bernd Skiera hat seit 1999 den damals ersten Lehrstuhl für Electronic Commerce in Deutschland an der Goethe-Universität Frankfurt am Main inne.

Zudem ist er im Vorstand des eFinance-Lab und der Schmalenbach-Gesellschaft und vertritt Deutschland als „National Representative“ bei der European Marketing Community (EMAC).
Auf seine Habilitation an der Christian-Albrechts-Universität (Kiel) folgten neben der Berufung an die Goethe-Universität Frankfurt eine Vielzahl an internationalen Gastprofessuren und Fellowships. 2019 hat er einen ERC Advanced Grant und 2018 den Long-Term Impact Award des Journal of Marketing erhalten.
Seine Forschungsschwerpunkte sind Electronic Commerce, Online-Marketing, Marketing Analytics (inklusive Machine Learning), Privatsphäre von Konsumenten im Internet sowie Kundenwertmanagement. Aufgrund seiner beruflichen Erfahrungen, u.a. als Software-Entwickler bei SAP und als Gesellschafter von Marini Systems (www.marini.de), einem Integration Platform as a Self-Service („iPaaS“)-Anbieter, interessieren ihn ganz besonders Fragestellungen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaftsinformatik und Marketing.

Die Keynote trägt den Titel „Mögliche Beiträge der Betriebswirtschaftslehre zur Diskussion um mehr Privatsphäre im Internet“.

Einerseits stellt das Internet eine Erfolgsgeschichte dar, weil mittlerweile eine Vielfalt an Informationen, oftmals sogar „kostenlos“, zur Verfügung gestellt wird. Andererseits gestattet das Internet das Sammeln von umfangreichen Informationen über die Nutzer von Angeboten im Internet. Diese Information werden häufig zwischen zahlreichen Unternehmen geteilt und überwiegend zum Erzielen höherer Werbeeinnahmen eingesetzt. Dies hat für die Nutzer zu einem Verlust an Privatsphäre geführt und die Politik ermutigt, stärker an der Privatsphäre der Nutzer ausgerichtete Gesetze zu implementieren, z.B. die 2018 wirksam gewordene Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) oder die für die nächsten Jahre geplante ePrivacy-Verordnung (ePV).

Leider konnte sich der Gesetzgeber bei der Ausarbeitung dieser Gesetze aber nur auf überschaubar viele empirische Studien im Feld stützen, so dass die Effekte solcher Gesetzgebungen zum einen nicht klar sind und zum anderen auch dazu führen könnten, dass das jetzige Internet, das vielfach nicht durch Bezahlschranken gekennzeichnet ist, bald der Vergangenheit angehört. Aus Sicht des Referenten bringt gerade die Betriebswirtschaftslehre alle Voraussetzungen mit, um eine zentrale Rolle in der gesellschaftlich sehr wichtigen Diskussion um mehr Privatsphäre versus mehr Werbeeinnahmen zur Finanzierung eines „kostenlosen“ Internet einzunehmen.
Der Referent wird mehrere empirische Projekte präsentieren, die veranschaulichen, welchen Beitrag die Betriebswirtschaftslehre zu einer solchen gesellschaftlich wichtigen Diskussion leisten könnte. In einem der empirischen Projekte geht es um den Wert von (digitalen) Cookies für Werbetreibende. Verschiedene Überlegungen gehen dahin, die Lebenszeit solcher Cookies zu begrenzen. Der Referent veranschaulicht an einem auf einem umfangreichen Datensatz aufbauenden Modell, wie die aus unterschiedlichen Lebenszeiten von Cookies resultierenden Verluste für die werbetreibende Industrie prognostiziert werden können. Mit derartigen Analysen kann die Betriebswirtschaftslehre der Politik wichtige Informationen liefern. Somit sollte die Politik besser abwägen können, ob ihre beabsichtigte Erhöhung der Privatsphäre in einem vernünftigen Verhältnis zu den damit verbundenen Verlusten für Unternehmen stehen. Letztlich möchte die Politik ja auch Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze fördern.


Dr. Theodor Weimer

Dr. Theodor Weimer ist seit Januar 2018 Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Börse AG.

Nach dem Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre in Tübingen und einem Aufenthalt an der Hochschule St. Gallen arbeitete er als Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl von Prof. Dr. Dres. h.c. Horst Albach an der Universität Bonn. Nach seiner Promotion im Sonderforschungsbereich zum Thema „Das Substitutionsgesetz der Organisation. Eine theoretische Fundierung“ startete Herr Dr. Weimer 1988 bei McKinsey & Company, Düsseldorf, als Unternehmensberater. 1995 wechselte er zu Bain & Company, wo er Seniorpartner war und Mitglied des Global Management Committee. 2001 startete er bei Goldman Sachs, wo er 2004 Partner wurde. Mitte 2007 wechselte er als Co-Head des Investment Bankings zur UniCredit Gruppe. Von Anfang 2009 bis Ende 2017 war er Vorstandssprecher der HypoVereinsbank. Seit 2013 war Dr. Weimer zusätzlich Mitglied im Global Executive Committee der UniCredit Group.


Die Keynote trägt den Titel „Digitalisierungsdilemmata der deutschen Wirtschaft“.

Der Vortrag beschreibt aus Sicht eines global tätigen CEOs fundamentale Digitalisierungsdilemmata der deutschen Wirtschaft. Das Thema Digitalisierung wird in einen breiteren Kontext von derzeit sich herausbildenden radikalen Veränderungen in der Marktstruktur, den Geschäftsmodellen, der Steuerung von Unternehmen und der Investorenperspektive beleuchtet. Der Vortrag erläutert Schwächen und Ursachen bei der notwendigen Transformation in Richtung Digitalisierung und adressiert Kernelemente einer notwendigen Veränderung.


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Konferenz

  1. Preconference | 17. März 2020
    Konferenzempfang | 19.45 Uhr
  2. Digital Day (1. Hauptkonferenztag) | 18. März 2020
  3. 2. Hauptkonferenztag | 19. März 2020
  4. Postconference | 20. März 2020

Kontakt

Valérie Bignon
Sekretariat Prof. Dr. Mark Wahrenburg