QuartierMobil 2: Persistenz und Dynamik urbaner Mobilität – Strategien zur Zukunft des städtischen Parkens sowie alternativer Mobilitätsangebote

Projektanlass:

In der ersten Projektphase QuartierMobil zeigte sich, dass die Umgestaltung des urbanen Parkens von zentraler Bedeutung für die sozial-ökologische Transformation urbaner Mobilität im Quartier ist, wenngleich das Thema sehr emotional zwischen verschiedenen Interessensgruppen verhandelt wird. Somit wurde der Schwerpunkt in QuartierMobil 2 auf den Transfer von Maßnahmen zum ruhenden Verkehr inklusive des Angebots von alternativen Mobilitätsdienstleistungen aus der ersten Projektphase gelegt. Die Ergebnisse der beiden Reallabore der ersten Projektphase, mit Frankfurt Bornheim als innerstädtisches Bestandsquartier und der Lincoln-Siedlung Darmstadt als Neu-Entwicklung einer Konversionsfläche, werden für weitere Stadtquartiere in beiden Städten auf Übertragbarkeit hin überprüft. Untersucht werden im Rahmen des Projektes sowohl restriktive Maßnahmen wie bspw. die Bewirtschaftung öffentlichen Parkraums, als auch anreizbasierte Maßnahmen, die u.a. die Förderung nicht-motorisierter Verkehrsmittel umfassen und somit den Umstieg auf alternative Mobilitätsangebote erleichtern sollen.    

Ziele

Das Projekt verfolgt das Ziel, Maßnahmen zur Transformation städtischer Quartiere hin zu einer nachhaltigeren Mobilitätsgestaltung weiterzuentwickeln und auf Bestandsquartiere in Darmstadt und Frankfurt am Main zu übertragen. Dafür geht das Projekt den folgenden wissenschaftlichen und planungspraktischen Fragestellungen nach:

(1) Welche Erkenntnisse und Maßnahmen zur Gestaltung des ruhenden Verkehrs können aus der ersten Förderphase von QuartierMobil auf weitere Bestands- und Neubauquartiere in Darmstadt und Frankfurt am Main übertragen werden, inwiefern sollten alternative Mobilitätsangebote bzw. -dienstleistungen in diese eingebunden werden und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Transformation des urbanen Parkens aus gesamtstädtischer Perspektive ziehen?

(2) Wie werden diese angedachten Transformationen von den relevanten Akteuren (z.B. lokale Bevölkerung, kommunale Akteure, Wohnungsbaugesellschaften, Gewerbetreibende usw.) in städtischen Quartieren aufgenommen und welche Hemmnisse und Chancen für die Umsetzung gibt es?

(3) Welche Wirkungen lassen sich durch die angedachten Transformationen erwarten, insbesondere wenn auch sozial-räumliche Unterschiede hinsichtlich der Wahrnehmung von Problemlagen und Lösungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden?

(Quelle: StetePlanung)

Reallabore: Darmstadt und Frankfurt a.M.

Die Erkenntnisse und Handlungskonzepte, die aus den Reallaboren der ersten Förderphase von QuartierMobil (Reallabor Lincoln, Reallabor Bornheim) resultieren, sollen unter Einbezug relevanter Akteur*innn auf weitere Quartiere der beiden Städte übertragen werden. Die transdisziplinären Formate aus der ersten Förderphase werden fortgeführt und ausgeweitet, um differenzierte Instrumente zur Transformation urbaner Parkkonzepte im Quartier zu entwickeln und zu diskutieren. Neu ist der Transfer der Erkenntnisse von innenstadtnahen Quartieren hin auch zu solchen in randstädtischer Lage. Begleitet wird die Arbeit in den Reallaboren von einer Akzeptanzbefragung, durchgeführt von der Goethe-Universität, in der Meinungen und Einstellungen der Stadtbevölkerungen zu kommunalen Maßnahmen des Parkraummanagements mit dem Ziel der Transformation urbaner Mobilität ermittelt werden. Abschließend werden die Interventionen hinsichtlich ihrer Wirkungen bewertet und die Erkenntnisse aus den Reallaboren mit denen der Akzeptanzbefragung zusammengeführt.

Wissenschaftsstadt Darmstadt

Das Reallabor Darmstadt zielt unter Einbezug relevanter Schlüsselakteur*innen auf die Entwicklung und Umsetzung einer gesamtstädtischen Strategie zur Verwirklichung der Mobilitätswende. Dabei soll zum einen die Parkraumbewirtschaftung sukzessive auf Bestandsquartiere ausgeweitet werden. Zum anderen sollen alternative Mobilitätsangebote etabliert werden, welche die Unabhängigkeit vom eigenen Auto fördern.

Frankfurt a.M.

Im Reallabor Frankfurt am Main werden die Untersuchungen zur Schaffung eines stadtweiten Parkraumkonzepts – ausgehend von innenstadtnahen Quartieren – weiterentwickelt und unter Einbeziehung der Ergebnisse der Akzeptanzbefragung diskutiert.

Ein Schwerpunkt soll in Frankfurt am Main auf Fragen der Erweiterung des bestehenden Parkraummanagements auf nicht-innerstädtische Quartiere mit hohem MIV-Anteil liegen. Dafür werden entsprechende Quartiere hinsichtlich ihrer Problemlagen und möglicher Handlungsoptionen analysiert. Daraus soll eine Konzeption für die Gestaltung entsprechender Quartiere entstehen, die hinsichtlich der Umsetzbarkeit in Frankfurt am Main diskutiert wird.

(Quelle: StetePlanung)

Projektbeteiligte

Goethe Universität Frankfurt am Main, Arbeitsgruppe Mobilitätsforschung (Projektleitung)

Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadtplanungsamt - Mobilität und öffentlicher Raum

Kooperation (assoziierte Partner)

Stadt Frankfurt, Dezernat XII: Mobilität und Gesundheit

Unteraufträge

Planersocietät – Stadtplanung, Verkehrsplanung, Kommunikation Dr.-Ing. Frehn, Steinberg Partnerschaft
StetePlanung, Büro für Stadt- und Verkehrsplanung

Finanzierung

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, Umsetzung der Leitinitiative „Zukunftsstadt“, FKZ 01UR2102A, Laufzeit: 05/2021-04/2023.