Neuigkeiten – Aktuelle Forschung


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Aktuelle Forschung

Cornelia Storz hat im November 2021 gemeinsam mit Marcus Conlé, Henning Kroll und Tobias ten Brink einen Artikel im Journal of Technology Transfer veröffentlicht. Das Thema Technologietransfer in Europa und Asien erfährt sowohl aus ökonomischer als auch aus politischer Sicht immer wieder besondere Aufmerksamkeit, da sich in den jeweiligen Kontexten interessante Transfermechanismen etabliert haben. Dazu gehören etwa die in China prominenten University Satellite Institutes (USI): Prof. Storz und ihre Ko-Autoren untersuchen diesen bislang wenig beachteten Akteur am Beispiel der chinesischen Provinz Guangdong.

Im Kontext der IZO-Forschung zu Global East Asia identifiziert dieses Projekt einerseits einen wichtigen, in der Innovationsforschung vernachlässigten Mechanismus, der hilft, Technologietransfer erfolgreich zu gestalten: institutionelle Nähe. Zweitens identifiziert es damit einen erfolgreichen Mechanismus, der auch für die hiesige Innovationspolitik relevant ist; ganz im Sinne des gewählten Journals JOTT, das sich Ursachen von gescheiterten und erfolgreichen Technologietransferpolitiken anschaut. Der Artikel wurde Open Access veröffentlicht und ist unter der DOI (s.u.) abrufbar.


Marcus Conlé,· Henning Kroll,· Cornelia Storz &· Tobias ten Brink (2021): University satellite institutes as exogenous facilitators of technology transfer ecosystem development. In The Journal of Technology Transfer, https://doi.org/10.1007/s10961-021-09909-7 (Open Access).

Aktuelle Forschung

In einer aktuellen Open-Access-Veröffentlichung im Journal of Contemporary Asia untersuchen Heike Holbig und Bertram Lang die Auswirkungen des chinesischen NGO-Gesetzes von 2016 auf den internationalen zivilgesellschaftlichen Austausch. Auf Basis von Interviews und unter Rückgriff auf Theorien des institutionellen Wandels schauen die Autoren über die reine Implementierung des NGO-Gesetzes hinaus und entwickeln vier Szenarien zur längerfristigen Entwicklung der chinesischen Politik gegenüber internationalen NGOs und Stiftungen. Insbesondere zeigt ihre Analyse, dass diese Politik längst über die Regulierung innerchinesischer Aktivitäten hinausreicht und sich im Rahmen der Belt and Road Initiative neue Formen der - politisch eingehegten - zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit entwickeln. Während dem NGO-Gesetz vor allem Organisationen aus den USA, Hongkong sowie einigen westeuropäischen Ländern unterworfen sind, spielen in diesen neuen Formaten vor allem Akteure aus Chinas engen Partnerländern im globalen Süden wie Nepal oder Kambodscha eine wichtige Rolle.


Heike Holbig & Bertram Lang (2021) China's Overseas NGO Law and the Future of International Civil Society, Journal of Contemporary Asia, DOI: 10.1080/00472336.2021.1955292

Beteiligte IZO-Wissenschaftler*innen:

Prof. Dr. Heike Holbig

Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Area Studies China/Ostasien

Bertram Lang, M.A.

Wissenschaftlicher Koordinator des IZO und des Verbundprojekts CEDITRAA

Aktuelle Forschung

In der gleichen Weise, in der das IZO in Frankfurt Ostasien- und Südost-Asien-Studien zusammenführt, so ermöglichen immer mehr akademische Netzwerke vor Ort die Zusammenarbeit in Ostasien und Südost-Asien.
Ein Beispiel dafür ist die neu gegründete Zeitschrift INContext. In ihr publizieren gemeinsam: the Korean Association for Public Sector Translation and Interpretation (KAPTI), the Language and Intercultural Studies Institute (LISI), Universitas Gadjah Mada (UGM), Indonesia, und die Hong Kong Polytechnic University (PolyU). Für die erste Ausgabe wurde das IZO-Mitglied Arndt Graf um einen Beitrag gebeten, und er wurde außerdem in die Redaktionsleitung dieser neuen Zeitschrift berufen. 

Zusammenfassung
Vor Beginn der Covid-19-Pandemie mit ihren tiefgreifenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen hatte Malaysia viele der Ziele erreicht, die in der sogenannten „Vision 2020“ während der Amtszeit von Premierminister Dr. Mahatir Mohmad (1981-2003) formuliert worden waren. Dieses langfristig angelegte Entwicklungsprogramm setzte sehr stark auf eine Wissensgesellschaft (k-society), wissensbasierte Wirtschaft (k-economy) sowie Informations- und Computertechnologie (ICT), und daher führte diese Ära zur Einrichtung zahlreicher hervorragender Forschungsprogramme, auch in technischen Fächern. Die auf Mahatir folgenden Regierungen bauten seit dem Beginn der frühen 2000er Jahre auf dieser soliden Grundlage auf und trieben die Umgestaltung des universitären Sektors des Landes erfolgreich voran, der vom Anfang der 2000er Jahre bis zum Beginn der Covid-19-Krise zu Anfang des Jahres 2020 hunderttausende von internationalen Studenten anzog. In diesem Paper werden die sprachlichen und kulturellen Implikationen untersucht, die sich aus Malaysias zunehmender Bedeutung als Zentrum von internationaler universitärer Bildung und Industrie 4.0 ergeben.

Aktuelle Forschung

Kurzfassung: Entsprechend der zunehmenden Bedeutung der Rolle transnationaler Migration in der Gesundheitsversorgung – insbesondere im Westen – zogen hauptsächlich zwischen den 1960er und 1970er Jahre etwas mehr als 11.000 Pflegekräfte und Pflegehilfskräfte aus Südkorea als „Gastarbeiter*innen“ in die ehemalige BRD. Diese Studie untersucht die Rolle von Emotionen in der professionellen Praxis der Krankenpflege. Besonderes Augenmerk wird auf geschlechtsspezifische und rassistische Aspekte der emotionalen Arbeit gerichtet, die von koreanischen Migrant*innen im Gesundheitswesen auf der Grundlage ihrer Arbeitserfahrungen verrichtet wird. Die Art und Weise in der das stereotype Bild asiatischer/koreanischer Weiblichkeit in der Pflegearbeit geprägt wurde, wird untersucht. Zudem, wie koreanische Ärztinnen im Gesundheitswesen mit ihren Emotionen umgehen und als mitfühlende Krankenschwestern in der Pflege agieren, ein Gefühl von Mitgefühl und Einfühlungsvermögen in Pflegepraktiken zu demonstrieren.Bei der Erfüllung ihrer Fürsorgepflicht und um ihre Emotionen langfristig zu managen, müssen die koreanischen Gesundheitsfachkräfte auch zwischen der Bereitstellung von Mitgefühl und der Bewältigung von „Mitgefühlsermüdung“ im Gesundheitswesen verhandeln, indem sie wiederholt rassifizierte Geschlechter darstellen. Ihre emotionale Arbeit wird dabei im Schnittpunkt mit Geschlecht und Rasse/Ethnizität geleistet; Faktoren, die in der Performativität von Geschlecht und Rasse/Ethnie im Kontext der Pflege durch die „Gastarbeiter*innen“ verschränkt und gegenseitig verstärkt werden. 


Quelle: Yonson Ahn, "Samaritans from the East": Emotion and Korean nurses in Germany", Korean Studies, Volume 45, 2021, pp.9-35. doi:10.1353/ks.2021.0002.

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Zhiyi Yang hat im Harvard Journal of Asiatic Studies einen Forschungsartikel mit dem Titel „The Memory of an Assassin and Problems of Legitimacy in the Wang Jingwei Regime (1940–1945)“ veröffentlicht. Er untersucht einen Gedichtaustausch Anfang 1942 über ein Gemälde des alten Attentäters Jing Ke, der unter den besten Kollaborateuren in Nanjing stattfand. Das lange umstrittene chinesische kulturelle Gedächtnis von Jing Ke veränderte sich im zwanzigsten Jahrhundert und machte ihn zu einem Republikaner und Nationalhelden, der schließlich den Widerstand gegen Japan symbolisierte. Diese Gedichte, insbesondere in Anbetracht ihrer japanischen Leserschaft, zeigen, dass das kulturelle Gedächtnis zwar als legitimierender Diskurs hervorgerufen werden kann, um politischen Bedürfnissen zu dienen, aber seine Plastizität verleiht ihm Vielseitigkeit in unterschiedlichen Kontexten. unterschiedliche Bedeutungen an und rechtfertigte gleichzeitig die Zusammenarbeit, da man davon ausging, dass Japans Pan-Asianismus ein neues vereinigtes Qin-Imperium begünstigen, aber auch verhindern, welches die wahrgenommen Bereitschaft Wang Jingwei voraussetzt ein persönliches Opfer zum Wohle der Nation zu bringen.


Zitiert aus:

Zhiyi Yang. “The Memory of an Assassin and Problems of Legitimacy in the Wang Jingwei Regime (1940–1945)," Harvard Journal of Asiatic Studies 80.1 (2020): 37–83.


Bildbeschreibung  and Quelle:

Wang Jingwei Anzug und Krawatte tragend am Tisch schreiben: “Schreitet voran, dem Ziel der Renaissance Chinas und der Renaissance Ostasiens entgegen!", Illustration von Itō Kikuzō, 1941

Quelle: Yamanaka Minetarō, Shin Chūgoku no dai shidōsha, p. 323. Bildrechte von Harvard Yenching Library of the Harvard College Library, Harvard University

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Das Buch Framing climate risk insurances in the Indonesian news print media von Swantje Heiser-Cahyono ist in der IZO-eigenen Publikationsreihe Frankfurt East Asian Studies (FEAS) im iudicium-Verlag erschienen.
   
Inhalt: Im Zusammenhang mit dem globalen Klimawandel gelten Klimarisikoversicherungen allgemein als zentraler Faktor bei der Anpassung an und Bewältigung von globalen Klimarisiken. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Verhältnis Indonesiens zu solchen Versicherungen  und mit der Frage, welche Gründe dieses Land für die Einrichtung eines nationalen Klimarisikoversicherungs-Programms hat. Indem diese Untersuchung sich auf Medientheorien zum Framing stützt und sich der Frame-Analyse bedient, identifiziert sie sechs Frames, die die indonesische Regierung und/oder indonesische Journalisten zum Verständnis von Klimarisikoversicherungen heranziehen. Die Ergebnisse werden dann in einen größeren internationalen Diskurs eingeordnet. Des weiteren gestattet es die Analyse von Frames, deren sich die Regierung und Journalisten bedienen, das gegenwärtige Verhältnis zwischen Regierung und Presse zu beurteilen, das aufgrund der besonderen sozio-politischen Vergangenheit Indonesiens sehr spezifische Wechselbeziehungen aufweist. 


Weitere Informationen finden Sie hier.

Aktuelle Forschung

Aug 30 2020
14:00

IZO-Drittmittelprojekt abgeschlossen

Abschlussband des AFRASO-Projekts veröffentlicht

Der Abschlussband des Drittmittelprojekts Africa's Asian Options (AFRASO) wurde im Verlag Brill veröffentlicht. 


Ruth Achenbach, Jan Beek, John Njenga Karugia, Rirhandu Mageza-Barthel, and Frank Schulze-Engler (Hg.): Afrasian Transformations: Transregional Perspectives on Development Cooperation, Social Mobility, and Cultural Change, Brill, 2020.

   

Interaktionen zwischen Afrika und Asien tragen zum Entstehen einer dezentralisierten, multipolaren Welt bei, in der die verschiedenen Akteure sich selbst und ihre Beziehungen zueinander neu definieren müssen. Afrasian Transformations untersucht diese Veränderungen und beschreibt eine Reihe von Feldern, auf denen diese Transformationen bereits bemerkenswerte Resultate hervorgebracht haben: Entwicklungspolitik, Süd-Süd-Kooperation, kulturelle Erinnerung, mobile Lebenswelten und transkulturelle Konnektivität. Die Beiträge in diesem Band feiern diese dynamischen Veränderungen keineswegs als Nachweis eines neuen Zeitalters erfolgreicher Süd-Süd-Solidarität, und ebenso wenig verurteilen sie sie als Anzeichen einer neuen geopolitischen Hegemonie. Vielmehr stellen sie den Versuch dar, die Ambivalenzen, Widersprüche und möglichen Vorteile zu verstehen, die sich aus diesen Transformationen ergeben, und die auch unser Verständnis von Regionen in einer zunehmend globalisierten Welt verändern.


Beitragende: Seifudein Adem, Nafeesah Allen, Jan Beek, Tom De Bruyn, Casper Hendrik Claassen, Astrid Erll, Hanna Getachew Amare, John Njenga Karugia, Guive Khan-Mohammad, Vinay Lal, Pavan Kumar Malreddy, Jamie Monson, Diderot Nguepjouo, Satwinder S. Rehal, Ute Röschenthaler, Alexandra Samokhvalova, Darryl C. Thomas, and Sophia Thubauville.


Weitere Informationen finden Sie hier: https://brill.com/view/title/56548.