03.+04.03.2022 - Internationale Konferenz

"Ist das Gute gut, weil Gott es will? Divine Command-Theorien und die Grundlegung der theologischen Ethik"

Veröffentlicht am: Dienstag, 22. Februar 2022, 09:00 Uhr (2022-02-22)

Welchen Beitrag leistet die Lehre vom göttlichen Gebot für eine Grundlegung der normativen Ethik? Welche Rolle spielt der göttliche Wille im Rahmen der Metaethik? Entscheiden Gottes Emotionen, Wünsche und Befehle darüber, was moralisch gut ist? Hat recht verstanden jede – oder im Gegenteil keine – Ethik religiöse Wurzeln?

Fragen wie diese beschäftigen die Religionsphilosophie im angloamerikanischen Raum schon seit geraumer Zeit. Die deutschsprachige Ethik hat sich hingegen innerhalb wie außerhalb der Theologie bisher nur am Rande mit ihnen befasst. Die Tagung soll Vertreter*innen der deutsch- und englischsprachigen Theologie und Religionsphilosophie zu diesen und ähnlichen Fragen ins Gespräch bringen. Konkret geht es dabei um die sogenannten Divine Command Theories, alternative Ansätze einer dezidiertreligiösen Metaethik sowie Grundlegungsfragen theologischer Ethik insgesamt.

Neben einer Auseinandersetzung mit aktuellen Ansätzen soll dabei auch die historische und interreligiöse Dimension beleuchtet werden. Nicht zuletzt zielt die Tagung auf eine Intensivierung des Dialogs zwischen kontinentalen und analytischen Traditionen der Religionsphilosophie und Ethik.

VERANSTALTER:
Prof. Dr. Heiko Schulz
(Goethe Universität Frankfurt a. M.)
PD Dr. Dr. Hendrik Klinge
(Bergische Universität Wuppertal)

Anmeldung für die Teilnahme per Zoom:
kramberger@em.uni-frankfurt.de


PROGRAMM

Donnerstag, 3. März
I. Divine Command Theorien – Historische und gegenwärtige Perspektiven

14.30 Uhr: Begrüßung
14.45 Uhr: Mariam Al-Attar: Contemporary Attempts to Modify Divine Command Theory in Islam
15.45 Uhr: Pause
16.00 Uhr: Lydia Schumacher: What Can God Command? Early Franciscans on Divine Power
17.00 Uhr: Pause
17.15 Uhr: Robert Adams: Good and Bad, Right and Wrong, and the Will of God
18.15 Uhr: Pause
18.30 Uhr: Michael Almeida: Impossible Commands

Freitag, 4. März

10.00 Uhr: Bruno Niederbacher: Kann der Theistische Aktivismus das Euthyphron-Dilemma lösen?
11.00 Uhr: Pause

II. Jenseits der Divine Command Theorien - Aktuelle Alternativen

11.15 Uhr: Johannes Grössl: Are God’s Motives the Source of Morality? Linda Zagzebski’s Exemplarism as an Alternative to Voluntarism and Intellectualism
12.15 Uhr: Pause
12.30 Uhr: Harriet Harris: Compassion and Human Nature
13.30 Uhr: Mittagspause
15.00 Uhr: Christian Miller: Developing Divine Desire Theory as an Alternative to Divine Command Theory about Moral Obligation
16.00 Uhr: Pause
16.15 Uhr: Thomas L. Carson: From the Preference-Satisfaction Theory of Value to the Divine Preference Theory. An Alternative Foundation for Theistic Moral Theories

Samstag, 5. März
III. Die Grundlegung der TheologischenEthik – Neue Perspektiven

09.00 Uhr: Lukas Ohly: Wer Schönes sehen will, sollte nicht das Auge betrachten. Bemerkungenzur Erschaffung des Guten
10.00 Uhr: Pause
10.15 Uhr: Gerhard Schreiber: Selbstmord? Um Gottes Willen! Zum christlichen Suizidverbot undden erlaubten Ausnahmen
11.15 Uhr: Pause
11.30 Uhr: Heiko Schulz: Gibt es (etwas anderes als) eine theologische Ethik?
12.30 Uhr: Mittagspause
13.30 Uhr: Hendrik Klinge: What are Divine Reasons Theories and Why do they Fail?
14.30 Uhr: Pause
14.45 Uhr: Stephen Evans: Voluntarism, Divine Command Theory, and Accountability to God
15.45 Uhr: Pause
16.00 Uhr: Schlussdiskussion