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Sep 1 2021

Yonson Ahn untersucht geschlechtsspezifische und rassistische Aspekte der emotionalen Arbeit, die von koreanischen „Gastarbeitern*innen“ im Gesundheitswesen ausgeführt wird.

Kurzfassung: Entsprechend der zunehmenden Bedeutung der Rolle transnationaler Migration in der Gesundheitsversorgung – insbesondere im Westen – zogen hauptsächlich zwischen den 1960er und 1970er Jahre etwas mehr als 11.000 Pflegekräfte und Pflegehilfskräfte aus Südkorea als „Gastarbeiter*innen“ in die ehemalige BRD. Diese Studie untersucht die Rolle von Emotionen in der professionellen Praxis der Krankenpflege. Besonderes Augenmerk wird auf geschlechtsspezifische und rassistische Aspekte der emotionalen Arbeit gerichtet, die von koreanischen Migrant*innen im Gesundheitswesen auf der Grundlage ihrer Arbeitserfahrungen verrichtet wird. Die Art und Weise in der das stereotype Bild asiatischer/koreanischer Weiblichkeit in der Pflegearbeit geprägt wurde, wird untersucht. Zudem, wie koreanische Ärztinnen im Gesundheitswesen mit ihren Emotionen umgehen und als mitfühlende Krankenschwestern in der Pflege agieren, ein Gefühl von Mitgefühl und Einfühlungsvermögen in Pflegepraktiken zu demonstrieren.Bei der Erfüllung ihrer Fürsorgepflicht und um ihre Emotionen langfristig zu managen, müssen die koreanischen Gesundheitsfachkräfte auch zwischen der Bereitstellung von Mitgefühl und der Bewältigung von „Mitgefühlsermüdung“ im Gesundheitswesen verhandeln, indem sie wiederholt rassifizierte Geschlechter darstellen. Ihre emotionale Arbeit wird dabei im Schnittpunkt mit Geschlecht und Rasse/Ethnizität geleistet; Faktoren, die in der Performativität von Geschlecht und Rasse/Ethnie im Kontext der Pflege durch die „Gastarbeiter*innen“ verschränkt und gegenseitig verstärkt werden. 


Quelle: Yonson Ahn, "Samaritans from the East": Emotion and Korean nurses in Germany", Korean Studies, Volume 45, 2021, pp.9-35. doi:10.1353/ks.2021.0002.