Runterdrehen – Energiesparen an der Goethe-Universität

An der Goethe-Universität müssen – und wollen! –wir Energie sparen. Kurzfristig, um die starken Kostensteigerungen für Energie auffangen zu können und das Energienetz nicht zusätzlich zu belasten. Mittel- und langfristig, um unserer Verantwortung innerhalb der Gesellschaft und für das Klima gerecht zu werden. Der Betrieb einer großen Universität benötigt viel Energie – wir arbeiten daran, unseren Verbrauch kontinuierlich zu reduzieren, ohne die Lehre und Forschung einzuschränken. Darüber hinaus bemühen wir uns, im gesamten Universitätsbetrieb die Energieversorgung nachhaltiger aufzustellen, indem wir die Stellschrauben, die wir haben, lokalisieren, analysieren und daraus Maßnahmen generieren. Was uns dabei wichtig ist: Wir bleiben eine Präsenzuniversität und vor allem für unsere Studierenden offen. Wenn wir Energie sparen, soll das nicht auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen werden. 

Jetzt liegt es an uns allen, diese Aufgabe gemeinsam anzugehen. 15% Wärme und 5% Strom einzusparen, ist ein realistisches Ziel. Eine Etappe auf dem Weg hin zu einer nachhaltig agierenden Universität, zum einen als Teil der CO2-neutralen Landesverwaltung bis 2030 und zum anderen, um uns an den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN auszurichten.

Basis für unser akutes Energiesparprogramm ist die Absenkung der Raumtemperaturen an der Goethe-Universität: Jedes Grad weniger spart im Durchschnitt rund 6% Wärmeenergie ein, in hochgedämmten Gebäuden sogar 10%. Aber auch darüber hinaus ist jede*r Einzelne gefragt. Welche Maßnahmen Studierende und Mitarbeitende im Universitätsalltag umsetzen können, haben wir auf diesen Seiten zusammengestellt.

Bei Rückfragen und Anregungen bitte eine Nachricht an arbeitskreis_energie@uni-frankfurt.de

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Gemeinsam sind wir stärker

Als Goethe-Universität haben wir uns mit Nachhaltigkeitsbeauftragten anderer hessischer Hochschulen vernetzt. Gemeinsam mit der Hochschule Darmstadt, der Technischen Universität Darmstadt, der Hochschule Geisenheim, der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie der Philipps-Universität Marburg bündeln wir unsere Kompetenzen für die Herausforderungen einer sozial-ökologischen Transformation und stimmen uns ab im Umgang mit der Energiekrise. Ganz nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker“ starten wir zusammen die Energiesparkampagne „Runterdrehen“.

Was macht die Universität?

  • Absenkung Raumtemperaturen*: Zieltemperaturen: Büros 19°C; Labore, Ateliers, Werkstätten 18°C Verzicht auf Heizung in Fluren und Treppenhäusern 

    Verzicht auf Warmwasser bei Handwaschbecken

    Abschaltung nicht notwendiger Beleuchtung (für Kunst, Denkmale, Gebäudeschriftzüge etc.)

    Nach coronabedingtem energieintensiven Zuluftbetrieb Rückkehr zum Umluftbetrieb 

    *mit Sonderregelungen für Mitarbeitende, die aus medizinischen Gründen höhere Raumtemperaturen benötige

  • Energetische Sanierungen über COME-Programm 

    Photovoltaik-Maßnahmen über COME-Programm 

    Energetische Optimierung von Bestandsanlagen, z.B. bei Beleuchtung oder Lüftung 

    Pilotprojekt selbstlernende Thermostate (über 40 Prozent weniger Heizenergieverbrauch) | Artikel lesen

    Ausbau der Zählerstruktur zur nutzergerechten Verbrauchsmessung

  • Seit Mitte 2016 werden alle Liegenschaften mit Ökostrom beliefert

    Die Standorte Campus Riedberg, Campus Westend, Campus Bockenheim und Campus Ginnheim werden über das Frankfurter Fernwärmenetz versorgt. Die Einspeisung der Heizenergie erfolgt durch einen Kraftwerksverbund, welcher Siedlungsabfälle, Biomasse sowie fossile Brennstoffe verwertet.

    Die Wärmeversorgung einzelner kleiner Liegenschaften erfolgt mit Heizöl und Gas.

    2019 wurde die Goethe-Universität als erste deutsche Universität nach dem internationalen Standard DIN EN ISO 50001 für Energiemanagementsysteme zertifiziert. Es folgten Überwachungsaudits in den Jahren 2020 und 2021. Es handelt sich dabei um ein Energiemanagementsystem zur ganzheitlichen Erfassung, Kontrolle, Dokumentation und Auswertung der Verbräuche und Kosten. Ziel ist es den Verbesserungsprozess bezüglich Energieeffizienz kontinuierliche weiter zu entwickeln.

Was kann ich tun? 

  • Abstellen der Verbrauchsgeräte bei Nichtbenutzung – Geräte über abschaltbare Steckdosenleiste verbinden zur zentralen Regelung 

    Licht ausschalten beim Verlassen des Raums

    Austauschen von Glühbirnen bei privaten Geräten und Umstellung auf LED

    Kühlschrank auf die richtige Temperatur stellen

  • Heizen, Raumtemperatur | Umweltbundesamt 

    Heizkörper freiräumen und -halten für gute Wärmeverteilung

    Funktionsgerechte Thermostatbedienung (z.B. Einstellung der Skala des Ventils auf 2 bis 3)

    Einstellen auf Frostschutz bei längerer Abwesenheit (Homeoffice)

    Stoßlüftung

    Bürotüren schließen 

    Rollläden schließen nach Dienstende

  • Treppe statt Aufzug 

    Videokonferenzen statt Dienstreisen 

    Landesticket nutzen 

    Fahrgemeinschaften bilden


Mit positiver Energie durch den Winter


Aktiv durch den Winter mit dem Unisportprogramm.

✘ Kuschlig durch den Winter mit Wollsocken und Strickpullover.

✘ Warm durch den Winter mit einer Tasse Kaffee oder Tee.

✘ Durch den Winter an einem gemeinsamen Homeoffice-/ Seminararbeitstag

Gemeinsam ans Ziel


✘ Mit Kommiliton*innen oder Kolleg*innen über Maßnahmen sprechen.

✘ Gemeinsame Begehung öffentlicher Flächen, Seminarräume und Büros – überflüssige Geräte entfernen, Stromverschwendung vermeiden 

Maßnahmen gemeinsam umsetzen


Unterstützungsangebote

Auch wenn wir bewusst Energie sparen – das Winterhalbjahr 2022/23 bedeutet für uns alle erhebliche Mehrkosten. Welche Hilfen gibt es allgemein zur Entlastung und bei finanziellen Notsituationen? Hier ein Überblick (Stand: 19.10.2022): 

Heizkostenzuschuss für Studierende, die BAföG beziehen, oder Auszubildende, die einen Unterhaltsbeitrag nach dem AFBG oder Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) oder Ausbildungsgeld erhalten: Heizkostenzuschuss - wer, was, wie? - BMBF

Energiepauschale für Studierende mit Erwerbstätigkeit (Minijob oder Werkstudent*in) sowie alle Erwerbstätigen: Infos des BMBF für Studierende.

Informationen zum dritten Entlastungspaket der Bundesregierung.

Heizkosten-Zuschuss für Wohngeld-Haushalte

Studierendenwerk Frankfurt am Main: Hilfe bei finanzielle Notlagen, einschließlich aller Fragen zu Krediten, Darlehen und Nothilfefonds.

Antrag auf staatliche Übernahme der Energieschulden für Menschen ohne Hartz IV/Aufstocker-Hilfe




An wen kann ich mich wenden?

➔ Energiemanagement – mit Vorschlägen oder Fragen zur Energienutzung.

➔ Nachhaltigkeitsbüro – mit kurz- oder langfristigen Maßnahmen, die zur Senkung des Energieverbrauchs beitragen oder das Bewusstsein darüber steigern.

Wo der Energieverbrauch vor Ort noch optimiert werden kann, wissen meistens die Personen am besten, die dort arbeiten. Auch darum setzt das Präsidium nicht nur auf wirkungsvolle zentrale Maßnahmen, sondern auch auf die Intelligenz und Findigkeit der gesamten Goethe-Community. Nach dem Aufruf des Präsidiums haben uns inzwischen über 80 dezentrale Vorschläge für Maßnahmen erreicht, die gegenwärtig auf ihre Umsetzung geprüft werden. Diese Prüfung geschieht im neuen Kleinen Arbeitskreis Energie (KAE), der wöchentlich auch dem Präsidium reportet. Im ebenfalls neu eingerichteten Großen Arbeitskreis Energie (GAE) ist die gesamte Goethe-Community zwei Mal monatlich eingeladen, sich über den neuesten Stand in Sachen Energiesparen und Nachhaltigkeit zu informieren und mitzudiskutieren; einmal im Monat findet der GAE innerhalb der turnusmäßigen Senatssitzung statt, der zweite Termin ist jeweils zwei Wochen später. 

Parallel entwickelt der KAE Maßnahmen zur Nutzer*innensensibilisierung, mit denen wir uns gezielt an die verschiedenen Zielgruppen der Universitätscommunity wenden. Kontakt: arbeitskreis_energie@uni-frankfurt.de. Auch in den Universitätsmedien GoetheSpektrum und UniReport werden wir regelmäßig berichten und vorbildliche Umsetzungsbeispiele featuren. Über Hinweise freue wir uns.