Internationaler Frauentag 2023


„Von gebrochenen Frauenherzen
und belächeltem Männerschnupfen“

Veranstaltung zum Internationalen Frauentag

Termin 
16. März 2023
Ort  
Die Veranstaltung findet virtuell statt. Der Zugangslink wird allen angemeldeten Teilnehmer:innen vorher per Email zugesandt.
Zeit  
09:00 - 14:30 Uhr


Keynote:

Die drei Referentinnen der ias Prevent GmbH Julia Hodgson-Kastien (Diplom-Psychologin), Anne-Kathrin Collisi (Ärztin) und Diana Handel (Health Coach) geben uns interessante Impulse zu folgenden Fragen:

Warum erkranken und genesen Frauen und Männer anders und wie wirken sich diese Unterschiede auf den Arbeitsplatz aus?
Sind die Auswirkungen von Stress vom Geschlecht abhängig?
Wie können wir die unterschiedlichen Herausforderungen im Beruf und im Alltag gesund bewältigen?


Ihre Anmeldung nehmen wir bis zum 02.03.2023 entgegen.

Hinweis: Sie erhalten keine gesonderte Bestätigungsmail, sondern direkt kurz vor der Veranstaltung den Zugangslink zugeschickt.


„Von gebrochenen Frauenherzen und belächeltem Männerschnupfen“

Das Netzwerk AdAs hat am 16.03. anlässlich des Internationalen Frauentages auch in diesem Jahr wieder einen universitätsweiten Workshop veranstaltet. 40 Kolleginnen und Kollegen aus der Administration und Assistenz haben sich online getroffen und einen Tag lang mit dem ebenso wichtigen wie komplexen Thema der geschlechterspezifischen Medizin beschäftigt. Wir konnten auch Kolleginnen der TU Darmstadt, der Uni Marburg und der JLU-Gießen begrüßen. Drei Referentinnen der ias Prevent GmbH haben das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Dr. Anne-Kathrin Collisi, Fachärztin für innere Medizin und Präventionsmedizinerin, hielt einen aufschlussreichen Impulsvortrag über die Notwendigkeit einer geschlechtergerechten Medizin für Frauen und Männer. Dr. Collisi versorgte die Teilnehmer*innen mit Basiswissen, z. B. hinsichtlich der Unterscheidung von biologischem Geschlecht (sex) und sozialem Geschlecht (gender) und der verschiedenartigen Stressbewältigung durch das Immunsystem von Frauen und Männern. Wir haben erfahren, dass Frauen insgesamt häufiger als Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen versterben, Männer jedoch dafür bei Infektionskrankheiten im Schnitt schwerere Verläufe haben als Frauen.

Ein wichtiger Aspekt innerhalb der geschlechterspezifischen Medizin sind die Unterschiede in der Medikamentenverträglichkeit. Die Mehrzahl der heute zugelassenen Medikamente wurde fast ausschließlich an Männern getestet – mit fatalen Folgen für Frauen. Erst seit 2004 fordert das deutsche Arzneimittelgesetz, Frauen und Männer in großen Studien getrennt zu betrachten. Doch auch wenn man zuversichtlich davon ausgehen mag, dass nach 2004 verfügbare Medikamente Geschlechterunterschiede in der Dosierung und Verträglichkeit berücksichtigen, ist es tatsächlich so, dass ein großer Teil der heutigen Medikamente vor 2004 und ohne diese Prüfung zugelassen wurde. Um diese Diskrepanz in Prävention und Gesundheitsvorsorge zu beseitigen oder zumindest zu minimieren, ist hier ein geschlechterrelevantes Handeln unerlässlich.

Der Beitrag von Health Coach Diana Handel setzte mit den Themen Ergonomie und Arbeitssicherheit den spannenden Workshoptag fort. Frau Handel erklärte den Aufbau des Skeletts und der Muskulatur unter Berücksichtigung der geschlechtsspezifischen Unterschiede. Regelmäßiges und moderates Krafttraining beispielsweise sorgt sowohl bei Frauen als auch bei Männern für die Gesunderhaltung der Knochen. Für Frauen trifft dies nach der Menopause in besonderem Maße zu, da der bisherige, hormonell bedingte Schutz vor Osteoporose wegfällt. Auch daran, wie wichtig ein richtig eingestellter Büro-Arbeitsplatz für den Erhalt der Gesundheit ist, erinnerte uns dieser Vortragsteil. Anhand einiger Übungen zur Flexibilisierung von Muskeln und Gelenken erhielten wir viele Anregungen für die direkte Anwendung im eigenen Arbeitsumfeld.

Der dritte Themenbereich widmete sich der geschlechterspezifischen Stressbewältigung. Von der Diplom-Psychologin Julia Hodgson-Kastien erfuhren wir, wie eng Stress und Gesundheit zusammenhängen. Statistisch gesehen ist in den letzten 30 Jahren der empfundene Stress bei Frauen und Männern um das 3-fache gestiegen. Die Folgeerkrankungen können sowohl psychischer als auch physischer Art sein. Frauen und Männer nehmen Stress unterschiedlich wahr. Ihre körperlichen Symptome unterscheiden sich und die Lösungswege sind je nach Geschlecht unterschiedlich. Arbeitsbedingter Stress, Vereinbarkeitsstress, Gender-Care-Gap und Mental Load sind Schlagworte, die durch Frau Hodgson-Kastien genauestens beleuchtet wurden. Zum Beispiel zeigt der Blick auf den Gender-Care-Gap, dass Studien nahelegen, wie der Großteil der nicht sichtbaren Denk-, Plan- und Care-Arbeit von Frauen geleistet wird. Im beruflichen Kontext sollte daher aus Resilienzgründen die Care-Arbeit und der Mental Load der Beschäftigten stärker in den Fokus genommen werden. In diesen Bereichen sind Frauen immer noch mehr belastet als Männer. Abschließend regte in diesem Workshopteil eine Gruppenarbeit zu Mental Load den Austausch untereinander an.

In der Feedbackrunde klang der spannende und lehrreiche Workshop konstruktiv aus. Das Netzwerk AdAs dankt dem Gleichstellungsbüro für die finanzielle Unterstützung. Wie schon in den Jahren zuvor hat das Gleichstellungsbüro, am 16. März vertreten durch Ulrike Schneider-Gladbach, damit diesen wichtigen und wissenswerten Thementag möglich gemacht.

Foto der Onlineveranstaltung am 16.03.2023

Wenn Sie an der Arbeit des Netzwerk AdAs interessiert sind, dann freuen wir uns, wenn Sie auf unserer Homepage vorbeischauen oder uns auch bei Fragen oder Anregungen kontaktieren unter adas@uni-frankfurt.de.