Der Zionismus und die Wissenschaft

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Workshop an der ETH Zürich

Der Zionismus und die Wissenschaft
05./06. September 2022
Organisiert von Christian Wiese und Andreas Kilcher

Der Workshop rekonstruiert den von der zionistischen Bewegung vollzogenen Paradigmenwechsel von einer auf Integration in die europäischen Universitäten zielenden historisch-philologischen Forschung zu einer multidisziplinären, auf die lebendige jüdische Gegenwart und das nationale Projekt des Zionismus. Dabei geht es nicht nur um die Reinterpretation der Konzepte der Wissenschaft des Judentums im Bereich von Philologie, Geschichte, Literaturwissenschaft, Theologie, Bibelwissenschaft und Orientalistik. Nicht weniger relevant ist die neue Integration und Funktionalisierung von anthropologischen und naturwissenschaftlichen Wissenschaften, die für die Konzeption des politischen Zionismus von grundlegender Bedeutung waren. Damit gelangen konkret zum einen human- und sozialwissenschaftliche Disziplinen in den Blick wie die Soziologie, Ökonomie, Demographie, Statistik, Volkskunde, Psychologie, Pädagogik und Medizin der Juden, zum anderen auch Naturwissenschaften wie Geographie und Klimatologie. Von Interesse ist dabei nicht nur die epistemische Konzeption, sondern auch die Institutionalisierung – etwa in den Gründungen von Instituten wie das Berliner Statistik-Institut, oder des Technion und der Hebräischen Universität im Jischuw – sowie die wissenschaftliche Praxis, etwa in Form von geographischen und ethnographischen Expeditionen ins Land. 

Der Workshop untersucht damit nicht nur die Rolle von einzelnen Wissenschaften, sondern auch ihre Funktionalisierung bei der Etablierung eines jüdischen Gemeinwesens im künftigen Land überhaupt.     

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> Abendvortrag Prof. Dr. Christian Wiese