Europäisches Verfassungsrecht - Theoretische und dogmatische Grundzüge
In Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht beschäftigt sich Prof. Dr. Stefan Kadelbach innerhalb dieses Projekts mit dem Themenbereich der Unionsbürgerschaft.
LOEWE-Schwerpunkt „Minderheitenstudien: Sprache und Identität“
Der Co-Direktor des Wilhelm Merton-Zentrums für Europäische Integration und Internationale Wirtschaftsordnung, Prof. Dr. Dr. Rainer Hofmann, ist seit 2019 mit dem durch ihn geleiteten Teilprojekt „A.1 Minderheitenrechte“ unter Mitarbeit von Frau Dr. Nathalie Baumgart, LL.M. (Cape Town) (bis 2021) und Herrn Moritz Malkmus (seit 2021) in den interdisziplinären LOEWE-Schwerpunkt „Minderheitenstudien: Sprache und Identität“ eingebunden. Gegenstand der rechtswissenschaftlichen Forschung des Teilprojekts sind die völkerrechtlichen Instrumente und Regelungen zum Schutz (nationaler) Minderheiten, insbesondere Artikel 27 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte von 1966 sowie das Rahmenübereinkommen des Europarates zum Schutz Nationaler Minderheiten von 1998. Das Teilprojekt befasst sich unter anderem mit der Frage, inwieweit die genannten völkerrechtlichen Bestimmungen nicht nur zum Schutz sogenannter alter (autochthoner) sondern auch zur Integration neuer, durch Migrationsbewegungen entstandener (allochthoner) Minderheiten bei gleichzeitiger Wahrung ihrer eigenständigen Identität angewandt werden können, wie es bereits Praxis der vertraglich eingesetzten monitoring bodies der oben genannten Abkommen entspricht und in beachtlichen Teilen der Völkerrechtswissenschaft vertreten wird.
Nähere
Informationen erhalten Sie unter:
https://sprache-identitaet.uni-frankfurt.de/neueminderheiten-voelkerrecht/
Alain Germeaux
2022, ISBN: 978-3-031-16056-1
Examines the challenges international law faces and what the way forward may look like
Aims to answer the question of how and why international law impacts the behaviour of actors on the international stage
Draws on an interdisciplinary range of sources to explore a communicative action-based approach
2018, ISBN: 978-3-319-72856-8
Combines a comprehensive overview of recent developments in global legal thought with an innovative research framework
Traces the different approaches to global law back to their roots in social theory
Develops a provocative thesis on a meta-level of discourse pointing to the structural contingency and path dependence that global legal thinking owes to social and political theory
Stefan Kadelbach, Thomas Kleinlein, and David Roth-Isigkeit
Serie „The History and Theory of International Law“
2017, ISBN: 9780198768586
Adopts an interdisciplinary, historiographical approach in order to explore the development of positivist international legal theory
Covers a diverse collection of thinkers, including those not traditionally considered legal theorists, such as Montesquieu, Baruch Spinoza, and Adam Smith
Thematic chapters distil the common themes and demonstrate how the history of international law can offer new ways of coping with contemporary challenges
Dann / Kadelbach / Kaltenborn (Hrsg.)
ISBN 978-3-8487-0284-8
Nomos, 2014, 816 S.
Der Band erschließt das Themenfeld Entwicklung als
eigenständiges Rechtsgebiet. Lange wurde die Rolle das Rechts unter dem Label
»Law and Development« als Funktion der Entwicklungspolitik beschrieben. Das
Recht wurde dabei wiederum in Abhängigkeit von der Entwicklungsökonomie
gesehen. Dem gegenüber sollen hier unter dem Titel »Entwicklung und Recht« die
Akzente verschoben werden. In handbuchartiger Form werden die verschiedenen
Ebenen und Politikfelder, auf denen Entwicklungspolitik betrieben wird,
systematisch in ihrer rechtlichen Normativität erfasst.
In einem ersten, allgemeinen Teil werden mit Beiträgen zur Ideengeschichte und
zum rechtlichen Gehalt von Entwicklung die Grundlagen gelegt. Der zweite Teil
behandelt einzelne Sachbereiche wie Handel, Rohstoffe, geistiges Eigentum,
Investitionen, Schulden, Migration, Umwelt und soziale Sicherung sowie die
rechtlichen Voraussetzungen für Staat und Regierung in den Ländern, in denen
Entwicklung stattfindet, im Hinblick auf fragile Staatlichkeit,
Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Governance, Korruption und die Problematik von
Rechtstransfers. Der dritte Teil widmet sich den Ebenen der
Entwicklungsverwaltung (Staat, Europäische Union, internationale
Organisationen) und ihrer Koordination.
Die Normativität des Rechts im Wandel
Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Klaus Günther und Prof. Dr. Stefan Kadelbach wurden im Rahmen des Projekts in Zusammenarbeit mit dem Exzellenzkluster "Normative Ordnungen" Konzeptionen von Normativität herausgearbeitet und sie im Hinblick auf sich wandelnde Rahmenbedingungen von global governance, globaler Gerechtigkeit und Legitimität auf ihre Tauglichkeit zu überprüft. Das Projekt fand im Zeitraum von 2007 bis 2012 statt.
von Stefan Kadelbach (Hg.), Klaus Günther (Hg.).
aus der Reihe„NormativeOrders“
ISBN
978-3-593-39527-2
2011, Campus
Verlag
Die Vorstellung, modernes Recht sei eng an die politische Organisationsform des Staates gebunden, verliert in jüngster Zeit immer mehr an Plausibilität: Transnationale Unternehmen schaffen sich in vielen Bereichen ihre eigenen Regeln und tragen Konflikte vor privat vereinbarten Schiedsgerichten aus. Globale Systeme wie der internationale Finanzmarkt oder das Internet regulieren sich weitgehend selbst, der Staat bestimmt allenfalls die Randbedingungen. Regierungen treffen Vereinbarungen untereinander – G 8, G 20 –, die keine völkerrechtlichen Verträge im herkömmlichen Sinne sind. Inwiefern handelt es sich hier noch um Recht und welche Rolle spielt dabei der Staat? Ein Blick in die Rechtsgeschichte zeigt, dass es stets eine Pluralität des Rechts und der rechtsetzenden Autoritäten gab.