Studiengang | Vorderasiatische Archäologie (Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients) (BA) |
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Abschluss | Bachelor |
HF/NF | Nebenfach |
Regelstudienzeit | Richtet sich nach der Regelstudienzeit des gewählten Hauptfachs |
Unterrichtssprache | Deutsch |
Studienbeginn | Winter/Sommer |
Bewerbungsfrist | siehe Termine und Fristen |
Zulassungsmodus | unbeschränkt |
Die Vorderasiatische Archäologie beschäftigt sich mit der Entwicklung der materiellen und geistigen Kultur in einem geographischen Raum, der von der Türkei bis Pakistan reicht. Die Schwerpunkte des Faches liegen dabei in Mesopotamien, der Region zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, der alten Kulturregion von Sumer und Akkad bzw. Assyrien und Babylonien. Betrachtet werden aber auch die umliegenden Regionen Palästina/Israel, Syrien und Jordanien, Kleinasien und der Kaukasusraum sowie Iran und die Gebiete um den Persischen Golf, Regionen, die in den unterschiedlichen Epochen ihrerseits hochstehende Zivilisationen hervorgebracht haben.
Der zu behandelnde Zeitraum umfasst die Entwicklung des oben genannten Gebietes von den Anfängen der Sesshaftwerdung im 10. Jt. v. Chr. über das Entstehen der altvorderasiatischen Hochkulturen seit der Erfindung der Schrift im 4. Jt. v. Chr., den Höhepunkten der überregionalen Kontakte im 2. und 1. Jt. v. Chr. bis zum Beginn des Hellenismus. Über das Ende der Zivilisationen des Alten Orients hinaus sind auch Kunst und Kultur der nachhellenistischen und islamischen Perioden Gegenstand des Faches: Mit der Ausbreitung des Islam im Nahen Osten erfährt die Region eine Neuformierung der geistigen und materiellen Kultur, die durch die gewaltsame Eroberung zentralasiatischer Reitervölker mehrfach tiefgreifend verändert wird. Dies wird in der Teildisziplin der Islamischen Archäologie und Kunstgeschichte behandelt, welche den Betrachtungszeitraum des Studiengangs bis in die Gegenwart ausweitet.
Der Bachelornebenfachstudiengang vermittelt vor allem grundlegende Fachkenntnisse in der Archäologie und Kulturgeschichte des antiken Vorderen Orients. Im Mittelpunkt des Studiengangs steht die Betrachtung der kulturellen und gesellschaftlichen Entwicklung in dem oben beschriebenen geographischen Gebiet und zeitlichen Umfang. Als archäologische Disziplin geht die Vorderasiatische Archäologie von den materiellen Hinterlassenschaften aus, die sie zum Verständnis und zur Rekonstruktion der antiken Lebenswelten heranzieht. Die Lehrveranstaltungen des Studienganges Vorderasiatische Archäologie geben daher primär einen Überblick über die wichtigsten Denkmälergattungen von Architektur, Großkunst wie Kleinkunst und die zentralen archäologischen Fundplätze der genannten Regionen und Epochen. Darüberhinaus verstehen sich die Vorderasiatische und Islamische Archäologie als Teile der Geschichtswissenschaft, können die Disziplinen doch seit dem ausgehenden 4. Jt. v. Chr. zunehmend auch Schriftzeugnisse zum Verständnis und zur Interpretation der gesellschaftlichen Prozesse und ihrer Hintergründe heranziehen. Zahlreiche Quellen liegen zu nahezu allen Bereichen des menschlichen Lebens vor, sei es zu Ökonomie, Medizin, Recht, Religion, Alltagskultur oder dem privaten Leben. Von daher integriert der Studiengang die kulturhistorischen Erkenntnisse der Altorientalischen Philologie in die Lehre. Die Altorientalische Philologie beschäftigt sich gleichermaßen mit der sprachlichen Erschließung der Texte wie mit den sich aus diesen Texten ergebenden kulturhistorischen Fragestellungen. Demzufolge ist sie keine rein philologisch geprägte Wissenschaft, sondern vielmehr ein Fach ungewöhnlicher Breite, das Berührungs- und Überschneidungspunkte mit zahlreichen anderen Disziplinen aufweist. Auch wissenschaftsgeschichtlich bestehen engste Verbindungen zwischen der Altorientalischen Philologie und Vorderasiatischen Archäologie, die sich in Deutschland erst nach dem Zweiten Weltkrieg disziplinär voneinander trennten, in Frankfurt aber immer noch als fachliche Einheit betrachtet wird.
Weitere Informationen zum Nebenfach Vorderasiatische Archäologie finden Sie auf der Seite des Fachbereichs.
Auslandsaufenthalte eröffnen Einblicke in andere Hochschulsysteme, ermöglichen die praktischen Fähigkeiten auszubauen, fördern die eigene Flexibilität und Durchsetzungsfähigkeit und bieten die Möglichkeit, Verständnis für kulturelle Verschiedenheiten zu entwickeln. Damit das Potential eines Auslandsaufenthaltes voll ausgeschöpft werden kann und der Auslandsaufenthalt nicht nur ein oberflächlicher Besuch ohne nachhaltige Wirkung bleibt, sollte er gut vorbereitet sein.
Das Institut für Archäologische Wissenschaften beteiligt sich an verschiedenen Austauschprogrammen: Ein weltweites Netzwerk zur Studienmobilität existiert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der seit vielen Jahren Auslandsaufenthalte zu verschiedenen Studienphasen fördert. Daneben unterstützt das Programm Erasmus+ Interessierte bei Studienaufenthalten und Studienpraktika im europäischen Raum vor allem auch in organisatorischen Belangen. Zusätzlich besteht mit dem Programm PONS eine Kooperation diverser Institute die Möglichkeit eines (temporären) Studienortswechsels innerhalb Deutschlands. Allgemeine Informationen erhalten Sie vom "Study abroad"-Team.
Mehr Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Informationsseite „Internationales Studium“ des Instituts für Archäologische Wissenschaften.
Master of Arts Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients
Das einjährige Masterstudium im Fach Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients am Institut für Archäologische Wissenschaften der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main schließt an ein vierjähriges Bachelorstudium an. Zum Studiengang gehören fünf Module – vier Pflicht- und ein Wahlpflichtmodul –, in denen besonders wissenschaftliche und berufspraktische Ausbildungselemente im Vordergrund stehen. Der Studiengang vermittelt vertiefte Sach- und Methodenkenntnisse und dient der Einübung guter wissenschaftlicher Praxis. Die Studierenden werden angeleitet, eigene fachwissenschaftliche Beiträge in schriftlicher und mündlicher Form zu leisten und in der universitären Öffentlichkeit darzustellen. Dabei soll, ggf. auch unter Hinzuziehung eigener Arbeit an und der Forschung zu der umfangreichen schriftlichen Überlieferung der altorientalischen Kulturen, ein der jeweiligen Fragestellung angemessenes ganzheitliches Bild entwickelt werden. Ziel des Studiengangs ist die bereits im Bachelor angelegte Schärfung eines Forschungs- und Wissenschaftsprofils, das nicht nur für eine weitere Tätigkeit in Lehre und Forschung von Belang ist.
Neben „klassischen“ Unterrichtsformen und Prüfungsformen stehen dabei mündliche Leistungen im Vordergrund – Konzipierung und Gestaltung von Lehrveranstaltungen, umfangreiche mündliche Beiträge im akademischen Unterricht, Vorträge. Für Absolventen des Studiengangs eröffnet sich die Möglichkeit, im Fach Archäologie und Kulturgeschichte des Vorderen Orients zu promovieren.
Weitere Informationen zu dem Studiengang finden Sie hier.
Zulassungsvoraussetzung: Deutsche Hochschulzugangsberechtigung (HZB), in der Regel das Abitur oder die Fachhochschulreife
Ich habe keine deutsche Hochschulzugangsberechtigung: Informationen für Internationale Bewerber*innen
Besondere Voraussetzungen
Für das Studium im Nebenfach Vorderasiatische Archäologie sind Englischkenntnisse erforderlich, die bei der Zulassung zur Bachelorprüfung im Nebenfach nachzuweisen sind. Englischkenntnisse sind auf dem Niveau B1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen(GER) erforderlich. Sie können in der Regel durch das Abiturzeugnis nachgewiesen werden. Informationen zu weiteren Nachweismöglickeiten sind in der Studienordnung zu finden.
Dieser Studiengang unterliegt keiner Zulassungsbeschränkung. Studienbewerber*innen für nicht zulassungsbeschränkte Fächer immatrikulieren sich direkt über die Online-Bewerbung. Falls zur Bewerbung noch weitere Unterlagen benötigt werden, erfahren Sie dies am Ende des Online-Bewerbungsprozesses.
Sie bewerben sich bequem innerhalb der angegebenen Bewerbungsfrist über das Bewerbungsportal der Goethe-Universität. Ob und welche Unterlagen zur Bewerbung eingesandt werden müssen, erfahren Sie innerhalb des Online-Bewerbungsprozesses.
Detaillierte Informationen zum Bewerbungsprozess finden Sie hier: Bewerbung
Weiterführende Links:
Die Zentrale Studienberatung bietet Ihnen eine allgemeine Orientierung sowie Informationen zu Studiengängen (Anforderungen, Inhalte, Aufbau etc.) und Bewerbung. Dort können Sie sich zu den Studienmöglichkeiten an der Goethe-Universität im Ganzen informieren und erhalten Unterstützung bei der Studienwahl.
Ansprechpartner*innen:
Kirsten Brandenburg, Janina Krause (FB 6-10 + Sport, sowie entsprechende Lehramtsfächer L2, L3)
Die zentrale Aufgabe der Studienfachberatung im Fachbereich ist, zu Ihrer Orientierung am Institut für Archäologische Wissenschaften beizutragen und Sie bei allen Fragen rund ums Studium zu unterstützen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Dirk Wicke (Studienfachberatung Vorderasiatische Archäologie)
Prof. Dr. Thomas Richter (Studienfachberatung Vorderasiatische Archäologie)
Zur Seite "Studienberatung" des Instituts für Archäologische Wissenschaften.
Prof. Dr. Dirk Wicke (Vorderasiatische Archäologie)
Wenn Sie sich für den Studiengang Vorderasiatische Archäologie interessieren, sich aber noch nicht gänzlich sicher sind in ihrer Wahl, wären möglicherweise folgende Studiengänge auch für Sie interessant:
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