Stiftungen, deren Vermögen in die Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität eingeflossen ist

FRANKFURTER UNIVERSITÄTSSTIFTUNG Zum Zwecke der Vereinfachung des Stiftungswesens wurden1939 die selbständigen Stiftungen Lucie Beit, von Speyer-Gedächtnis-Stiftung, Leo Gans-Stiftung, Wilhelm Merton-Stiftung und Norbert Flersheim-Stiftung zu der Frankfurter Universitätsstiftung vereinigt. Die Erträge dieser neuen Stiftung waren zur Förderung der wissenschaftlichen Lehre und Forschung bestimmt und wurden vom Kuratorium der Universität verteilt.

KARL BARDORFF-STIFTUNG Der Mediziner Carl Conrad Wilhelm Bardorff (1837-1919) arbeitete als Assistent am Heilig Geist-Hospital, bevor er sich 1863 als Armenarzt in Frankfurt am Main niederließ. Sein Vermögen in Höhe von mehr als einer Million Mark wendete er der neugegründeten Universität seiner Vaterstadt zu. Gemauml;ß der letztwilligen Verfügung des Stifters vom 30. Dezember 1914 sollte das Kuratorium der Universität - in Rücksprache mit der Vereinigung der Freunde und Förderer – die Zinserträge der Bardorff-Stiftung jährlich als Stipendien an Studierende aller Fachrichtungen vergeben.

STIFTUNG FÜR DIE NATURWISSENSCHAFTLlCHE UND MEDIZINISCHE LEHRE UND FORSCHUNG In einer gemeinsamen Sitzung des Kuratoriums und des Großen Rats der Universität Frankfurt vom 6. Mai 1929 wurde eine Vereinbarung mit der Georg und Franziska Speyer'sche Studienstiftung geschlossen, nach der die Studienstiftung an die Hochschule einen einmaligen Betrag von 80.000 Reichsmark für besondere Aufwendungen auf dem Gebiet der naturwissenschaftlichen Lehre und Forschung zu zahlen habe. Diese Vereinbarung bildete die Grundlage der Stiftung für die naturwissenschaftliche und medizinische Lehre und Forschung.

HElNRICH UND HENRIETTE MANNBERGER STIFTUNG Henriette Mannberger (1835-1922) und ihr jüngerer Bruder Heinrich (1838-1918) schlossen im Juli 1918 einen Erbvertrag, in dem sie bestimmten, daß nach beider Ableben der gesamte Nachlaß an die Universität Frankfurt fallen solle. Das Nachlaßvermögen nahm die Universität nach dem Tod von Henriette Mannberger Ende des Jahres 1922 unter der Bezeichnung Heinrich und Henriette Mannberger-Stiftung in ihre Verwaltung. Die Erträge wurden zugunsten der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät aufgewendet.

EDUARD UND ALICE MARX-STIFTUNG Die am 12. Dezember 1932 verstorbene Witwe des Bankiers und Stadtrats Eduard Marx, Alice Ida Marx (geb. Friedman), hinterließ der Universität 150.000 Reichsmark mit der Auflage, den Betrag als unselbständige Stiftung unter der Bezeichnung Eduard und Alice Marx-Stiftung zu verwalten und zur Förderung des Bibliothekswesens an der Universität Frankfurt zu verwenden.

STEFAN LORENTZ-STIFTUNG Dr. Stephan Lorentz setzte in seinem Testament vom Juni 1935 die Universität Frankfurt als Teilerbin ein. Mit dem Vermögen sollte ein Institut für Erkenntnisforschung und Urteilsschulung geschaffen werden. Der Plan der lnstitutsgründung scheiterte an den nicht ausreichenden Geldmitteln. Das Kuratorium der Universität entschloß sich daraufhin, das Vermögen für Forschungen der Philosophischen Fakultät zu verwenden, ein Zweck, der auch im Rahmen der Stiftung zur Förderung internationaler Beziehungen erfüllt werden kann.

FREIHERR ALBRECHT VON BETHMANN GEDÄCHTNISSTIFTUNG Zur Erinnerung an seinen im Ersten Weltkrieg gefallenen Bruder Albrecht errichtete der Bankier Simon Moritz Henning August Freiherr von Bethmann (1887-1966) gemeinsam mit seiner Mutter Helene Freifrau von Bethmann (geb. Freiin von Wendland, 1856-1921) sowie seiner Ehefrau Maximiliane (geb. Gräfin Schimmelpennick, 1889-1966) die Freiherr Albrecht von Bethmann-Gedächtnis-Stiftung für gemeinnützige Zwecke. V

ERMÄCHTNIS GEORG HAUCK Im Jahre 1921 fielen der Universität aus dem Nachlaß des Frankfurter Bankiers Georg Hauck Wertpapiere über 100.000 Mark zu, die zur Förderung von Lehre und Forschung eingesetzt wurden und heute der Förderung der internationalen Beziehungen der Goethe-Universität dienen.

PAUL EHRLICH-FONDS Vierzehn Jahre nach dem Tod Paul Ehrlichs führte Hedwig Ehrlich (geb. Pinkus) einen ihrem Ehemann zur Verfügung gestellten Fonds zur Förderung besonderer wissenschaftlicher Aufgaben und Forschungen an der Frankfurter Universität allgemein und dem Chemotherapeutischen Institut (Georg- Speyer-Haus) im besonderen in eine Stiftung über. Das Vermögen ging als Treuhandeigentum an die Vereinigung der Freunde und Förderer der Universität. Ein Betrag von mind. 30.000 Mark wurde 1983 dem Grundkapital der Stiftung zur Förderung internationaler Beziehungen zugeführt. JAKOB H.

SCHIFF-STIFTUNG Der Bankier und Philanthrop Jakob Heinrich Schiff (1847- 1920) stammte aus einer traditionsreichen jüdischen Frankfurter Gelehrten- und Financiersfamilie. Schiff unterstützte bereits vor Gründung der Jakob H. Schiff-Universitätsstiftung neben sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Amerika auch zahlreiche Frankfurter Institutionen sowohl mit Geld- als auch mit Sachspenden. 1939 wurde die Stiftung aufgelöst. Das Restvermögen der Stiftung ging an die Dr. Adolf Varrentrapp-Stiftung über, die nach 1945 in die Carl-Christian Jügel-Stiftung eingegliedert wurde.

CARL-CHRISTIAN JÜGEL-STIFTUNG Die Jügel-Stiftung wurde im Jahre 1901 nach dem letzten Willen der Brüder Carl Franz und Friedrich Martin August Jügel gegründet. Sie trägt den Namen des Vaters der beiden Stifter, des Frankfurter Buchhändlers und Verlegers Carl-Christian Jügel (1783-1869). Die Erträge sind insbesondere zur Förderung der Wissenschaft und Ausbildung, Lehrtätigkeit und Forschung bestimmt. Die Verwaltung der Stiftung führt der Magistrat der Stadt Frankfurt. Er entscheidet über die Verwendung der Erträge nach Anhörung der Universität. Seit 1983 fließen die Erträge der Jügel-Stiftung der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen zu, die sie im Sinne der kombinierten Zweckbestimmungen beider Stiftungen verwendet.