Jan 6 2007

Kometenforscher Frank Brenker wird erster Heisenberg-Professor der Naturwissenschaften

Und der Stern weist ihm den Weg

FRANKFURT. Der Geologe Frank Brenker ist der bundesweit erste Heisenberg-Professor in einem naturwissenschaftlichen Fachbereich. Die Heisenberg-Professuren der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bieten exzellenten und berufbaren WissenschaftlerInnen nicht nur eine fünf Jahre lang von der DFG finanzierte Stelle, sondern auch die Aussicht auf eine unbefristete anschließende Weiterbeschäftigung. Brenkers Arbeitsgebiet sind dabei die Sterne, Kometen und Asteroiden; bei der Erforschung ›planetarer und extraterrestrischer Prozesse auf der Nanoskala‹ wird er eng mit der NASA, dem MPI für Chemie in Mainz und dem Naturmuseum und Forschungsinstitut Senckenberg zusammenarbeiten.

Ihr Potential konnten Brenker und seine Arbeitsgruppe bereits im letzten Jahr unter Beweis stellen, als sie die NASA ins Voruntersuchungsteam zur Analyse der Proben des Kometen Wild 2 der STARDUST-Mission berief. Die Gruppe arbeitete damals an der European Synchroton Radiation Facility (ESRF), »einer Art Röntgen-Supermikroskop«, so Brenker, »mit dessen Hilfe man die chemische Zusammensetzung und die Struktur von Materie bis in den Nanometer-Maßstab hinein exakt bestimmen kann.« (Ein Nanometer entspricht einem Millionstel Millimeter.) Ihre Ergebnisse erschienen zum Jahresende 2006 in einem Übersichtsartikel zur chemischen Zusammensetzung des Kometen im Wissenschaftsmagazin Science (Vol. 314).

Die Untersuchung der Kometenproben hat zwar gerade erst begonnen, dennoch erwartet Brenker schon heute gespannt die künftigen Probenrücktransporte von Asteroiden, vom Mond oder vom Mars. Bis dahin steht ihm in großem Umfang meteoritisches Material zur Verfügung, das seinen Weg aus dem Asteroidengürtel oder von anderen Planeten zur Erde selbst gefunden hat.

Informationen und Bildmaterial: Prof. Frank Brenker, Facheinheit Mineralogie, Fachbereich Geowissenschaften/Geographie, Campus Bockenheim, Senckenberganlage 28, 60325 Frankfurt. Tel.: 798-28721, Fax: 798-28066, E-Mail: f.brenker@em.uni-frankfurt.de Informationen zum Heisenberg-Programm: Paul Heuermann, DFG, Tel.: 0228/885-2398, E-Mail: Paul.Heuermann@dfg.de

WEITERE INFORMATIONEN

Frank Brenker
  • 1988-1994 Studium der Geologie/Paläontologie an der TU Darmstadt und der ETH Zürich
  • 1995 Transmissions-elektronenmikroskopische Untersuchung von Mikrogefügen in Peridotiten am MPI für Geochemie, Mainz
  • 1998 Dissertation ›Mikrogefüge-Thermochronometrie für Eklogite‹ an der Universität Frankfurt
  • 1998-2004 Hochschulassistent am Institut für Mineralogie und Geochemie der Universität Köln
  • 2004 Erlangung der venia legendi für die Fächer Geologie/Paläontologie und Mineralogie
  • 2004-2005 Hochschuldozent am Institut für Geologie und Mineralogie der Universität Köln
  • seit 01.04.2005 Heisenbergstipendiat der DFG an der Universität Frankfurt und der Yale University