Gesunde Lebensweise ist die beste Alzheimer-Vorbeugung

Alzheimer-Info-Tag am Campus Riedberg

Veröffentlicht am: Dienstag, 24. April 2012, 15:48 Uhr (012)


Bildtext: „Das Wissen über die Alzheimer-Krankheit ist besser als die derzeitigen Therapieoptionen", so der Pharmakologe Prof. Walter Müller.

 

 

 

 

 

 

Vier Forscher, eine klare Meinung: „Eine gesunde Lebensweise ist die beste Alzheimer-Vorbeugung.“ Das ist das Fazit der Veranstaltung „Unterm Mikroskop… Alzheimer-Forscher informieren“, zu der die gemeinnützige Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI) gemeinsam mit der Goethe-Universität Frankfurt am Samstag, dem 21. April, eingeladen hatte.

Im Großen Hörsaal B1 im Biozentrum auf dem Campus Riedberg boten vier renommierte Alzheimer-Forscher den rund 150 Besuchern verständliche Aufklärung rund um das Thema Alzheimer. Aktuelle Therapieoptionen und Forschungsschwerpunkte standen genauso im Mittelpunkt wie die Rolle der Ernährung sowie Gehirnjogging und Bewegung.

„Das am besten belegte Alzheimer-Risiko ist das Alter“, stellte Prof. Walter Müller, Geschäftsführender Direktor des Pharmakologischen Instituts für Naturwissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der AFI, in seinem Vortrag einleitend fest. Die therapeutischen Möglichkeiten seien dagegen trotz intensiver Forschung noch begrenzt. „Das Wissen über die Alzheimer-Krankheit ist besser als die derzeitigen Therapieoptionen. Die heutigen Medikamente helfen nicht allen und nicht allen gleich gut“, sagte Müller und wies zugleich auf die absolute Notwendigkeit weiterer Forschung und privater Forschungsförderung hin.

Privatdozent Dr. Gunter Eckert, Arbeitsgruppenleiter am Pharmakologischen Institut für Naturwissenschaftler der Goethe-Universität, stellte die Bedeutung der Prävention heraus, auch wenn Vorbeugung das Alzheimer-Risiko nur verringern könne. „Eine gute Ernährung ist wichtig. Personen, die sich mediterran ernähren, haben ein geringeres Alzheimer-Risiko“, fasste Eckert aktuelle Forschungsergebnisse zusammen und gab den Zuhörern einige Ernährungstipps mit auf den Weg: „Nehmen Sie viel Obst, Olivenöl oder Rapsöl, viele Nüsse und zweimal in der Woche Fisch zu sich, aber zugleich wenig Fleisch.“ 

Die Rolle der körperlichen und geistigen Fitness stand beim Vortrag von Dr. David Prvulovic, dem Leiter des Labors für Klinische Neurophysiologie und Neuroimaging der Goethe-Universität, im Zentrum. „Regelmäßige körperliche Bewegung geht mit einem reduzierten Alzheimer-Risiko einher“, sagte Prvulovic. Auch ein geistig reges Leben mit vielen Sozialkontakten empfahl Prvulovic den Besuchern.

Prof. Jörg Schulz, Direktor der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Aachen, stellte aktuelle Diagnoseverfahren vor und verdeutlichte dabei zugleich die Wichtigkeit einer gesunden Lebensweise aus einem anderen Blickwinkel: „Es wird davon ausgegangen, dass die ersten pathologischen Veränderungen bereits in den mittleren Lebensjahren stattfinden.“ Bei seinem Überblick über den aktuellen Forschungsstand kam Schulz zu dem Fazit: „Wir werden Alzheimer vermutlich nicht heilen können, aber vermeiden.“ Hierfür ist weitere Forschung und Forschungsförderung unerlässlich.

Über die Alzheimer Forschung Initiative: www.alzheimer-forschung.de