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Jüdischer Orientalismus zwischen Kolonialismus und De-Kolonialismus: Perspektiven und Debatten

Buber plakat yschwartz

Vortrag von Prof. Yossef Schwartz (Tel Aviv University / Jochen Hückmann-Stiftungsgastprofessur für Forschungsexzellenz an der Goethe-Universität Frankfurt)

Donnerstag, 01. Juni 2023, 18.15 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Foyer PA-Gebäude

Schon seit dem Mittelalter nahmen jüdische Intellektuelle einen besonderen Platz in den arabisch-islamischen und europäisch-christlichen Kulturräumen zwischen Ost und West, Islam und Christentum, orientalischen und europäischen Sprachen ein. In der Moderne entwickelten sich diese komplexen Beziehungen weiter, und zwar sowohl als zentraler, innerjüdischer Identitätskomplex als auch als Teil des europäischen, christlichen Bildes von Juden als den Anderen. Dies zeigt sich insbesondere an der philologischen, kulturellen und politischen Entwicklung des Konzepts der „Semiten“ als kulturelle und rassen-ethnische Kategorie. Mit der Herausbildung Nordafrikas und des Nahen Osten als den Hauptgebieten des europäischen Kolonialismus entwickelte sich die jüdische ambivalente Positionierung im Bereich der akademischen Forschung (Orientalistik und Judaistik), Philanthropie und Mission, wie auch Geo-Politik. Der Vortrag richtet den Blick auf die ambivalente Rolle, die jüdische Intellektuelle als hybride Entitäten zwischen europäisch-christlichen und orientalischen Kulturen spiel(t)en, und zwar im Spiegel ihrer dramatischen Transformationen – von Abraham Geigers Auffassung des historischen Verhältnisses von Judentum und Islam über Franz Rosenzweigs Kritik des Islam bis hin zu den kulturellen Konflikten in der gegenwärtigen israelischen Gesellschaft.

Yossef Schwartz ist Professor für mittelalterliche und frühneuzeitliche Geistesgeschichte am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas an der Tel Aviv University. Im Sommersemester 2023 hat er eine Jochen-Hückmann-Stiftungsgastprofessur für Forschungsexzellenz an der Goethe-Universität inne und lehrt im Kontext des Buber-Rosenzweig-Instituts am Fachbereich Evangelische Theologie der Goethe-Universität Frankfurt sowie des Forschungsverbunds „Dynamiken des Religiösen“. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen widmet er sich u.a. dem Thema des Wissens- und Kulturtransfers zwischen Judentum, Christentum und Islam im Mittelalter, aber auch der Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne. Derzeit erforscht er moderne historiographische Interpretationen philosophischer Traditionen im Judentum.

Veranstalter:

Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart
Frankfurt-Tel Aviv Center for the Study of Religious and Interreligious Dynamics
Forschungsverbund „Dynamiken des Religiösen“

Anschließend findet ein Empfang im Foyer des PA-Gebäudes statt.

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„The Angels: Poetry and Government, in the Name of Heaven"

Buber vortrag shahar  1

Vortrag von Prof. Galili Shahar (Tel Aviv University):

10. Mai 2023, 18:15 Uhr, Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend, Hörsaalzentrum 13. 

The angels are among the ancient protagonists of world literature. They are known for their enterprises as messengers, heralds of prophecies from heaven, who serve many tasks at the divine court, as priests and ministers, officers, and warriors. They also carry different responsibilities as jurists, scribers, and clerks and as scholars of mysteries – the secrets of creation and revelation. The angels are administrators, serving a divine government. However, at certain hours the angels gather in great choruses for singing and blessing – hymns, psalms, songs of lament and kedusha.

The lecture discusses the double vocation of the angels – as ministers and poets, and reviews their major liturgical tasks, pointing at the diversities of poetical genres and vocal modes of expression they hold in their singing, asking about the a-tonalities, noises, and ruptures of silence.

Galili Shahar is professor of Comparative literature and German studies at Tel Aviv University. His work is dedicated to research and teaching of German, Jewish and Hebrew literatures and classical Persian literature. His publications include books on Goethe, Kafka and Celan as well as articles on Walter Benjamin, Gershom Scholem, Franz Rosenzweig, Erich Auerbach, S. Y. Agnon and others. In the years 2013-2020 he served as the director of the Minerva Institute for German History at the Tel Aviv University. In 2020 he was appointed as the head of the School of Cultural Studies. Since 2019 he also serves as the chairman of the Leo Baeck Institute Jerusalem.

Veranstalter:

Buber-Rosenzweig-Institut für jüdische Geistes- und Kulturgeschichte der Moderne und Gegenwart

Frankfurt-Tel Aviv Center for the Study of Religious and Interreligious Dynamics

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